Immer wieder werden illegale Tiertransporte aufgedeckt. Hunde, Katzen und andere Tiere werden unter fragwürdigen Bedingungen über Grenzen transportiert. Oft ohne angemessene Versorgung oder die notwendigen Papiere. Ein solcher Transport wurde jetzt an der A2 bei Braunschweig gestoppt.
Besonders betroffen sind immer wieder Welpen aus osteuropäischen Ländern, die viel zu jung und unter schlechten Bedingungen für den internationalen Handel angeboten werden. Viele zukünftige Hundebesitzer wollen lieber kleine süße Zuchtwelpen erwerben – hinterfragen aber oft nicht deren Herkunft. Wo eine Nachfrage herrscht, gibt es eben auch ein Angebot. Regelmäßige Kontrollen an den Autobahnen sollen daher die illegalen Tierhändler stoppen. An der A2 bei Braunschweig haben Zöllner jetzt Schlimmes entdeckt, berichtet das Hauptzollamt.
A2 bei Braunschweig: Zöller können es nicht fassen
An der A2 bei Braunschweig – genauer gesagt an der Raststätte Zweidorfer Holz-Nord – kontrollierten Zöllner unter anderen einen moldawischen Transporter. Dabei entdeckten sie neun Malteser-Mischlingswelpen in zwei kleinen Transportboxen! Die Tiere waren höchstens acht Wochen alt, sagt der Zoll. Der Fahrer konnte keine gültigen Einfuhrdokumente vorweisen. Keiner der Hunde war geimpft, mit einem Transponder gekennzeichnet oder verfügte über eine amtliche Gesundheitsbescheinigung.
+++ Tierheim Braunschweig startet Hilferuf! „Sie warten und warten und warten“ +++
Der 30-jährige Fahrer konnte keine Verzollungspapiere vorlegen. Da die Einfuhr ohne diese Dokumente unzulässig ist, leiteten die Beamten ein Steuerstrafverfahren ein. Der Fahrer musste vor Ort über 1.700 Euro Einfuhrabgaben bezahlen. Die weiteren Ermittlungen übernimmt nun das Hauptzollamt Braunschweig. Eine Geldstrafe steht noch aus.

Der Mann gab an, die Hunde seien für seine Tochter bestimmt. Aufgrund der Anzahl der Welpen gehen die Ermittler jedoch von einem gewerblichen Tiertransport aus. Dafür hätte der Fahrer eine spezielle Genehmigung und eine Zulassung für sein Fahrzeug benötigt. Zudem fehlten erforderliche Vorrichtungen wie eine Belüftung oder eine ausreichende Wasserversorgung für die Tiere.
Amtstierärztin sieht den Zustand „kritisch“
Wegen der fehlenden Impfungen und Dokumente übergaben die Zöllner die Welpen dem Veterinäramt des Landkreises Peine. Die Amtstierärztin beurteilte den Zustand der Tiere kritisch. „Die Tiere waren dehydriert und stürzten sich in den Räumen der Quarantäne förmlich auf die Wassernäpfe“, so die Veterinärin. Der Fahrer behauptete, die Hunde hätten vier Stunden zuvor Freilauf, Wasser und Futter erhalten. Doch die Tierärztin geht hier von einer Schutzbehauptung aus.
+++ Braunschweigerin macht sich selbstständig – ihr Business ist ungewöhnlich +++
Erste Untersuchungen ergaben, dass die Welpen sogenannte „Wurmbäuche“ hatten. Die Tiere werden nun tierärztlich behandelt. Sobald sie mindestens zwölf Wochen alt sind, erfolgt die Tollwutimpfung. Danach wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um den Impfschutz zu bestätigen.
Mehr News:
Der Landkreis Peine entschied, dass der Fahrer die Hunde nicht zurückbekommt. Ihm fehlen die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zur artgerechten Haltung und Pflege von Hunden. Gegen ihn wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen tierseuchen- und tierschutzrechtliche Bestimmungen eingeleitet. Nach der Quarantänezeit sollen die Welpen an verantwortungsvolle Interessenten vermittelt werden. Das Tierheim in Braunschweig wird sich um die Vermittlung kümmern.