Heftige Vorwürfe gegen einen Mann aus Braunschweig!
Seine Ex-Freundin wirft dem 29-Jährigen brutale sexualisierte Taten vor. Am ersten Prozesstag am Landgericht Braunschweig widersprach der Angeklagte dem Ganzen – und stellte alles als großes Missverständnis dar.
Braunschweig: Vergewaltigungs-Prozess gestartet
In dem Prozess geht es unter anderem um Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung. Er habe seine Ex damals über eine Sex-App kennengelernt, sagte der Angeklagte am Prozessauftakt am Mittwoch (12. März) in Braunschweig. Ihm zufolge hätten ihre sexuellen Interessen zueinander gepasst – von Analverkehr über Sex in der Öffentlichkeit bis hin zu Schmerzen. Seine Ex soll auch immer wieder betont haben, dass sie auf Machtspielchen stehe: „Sie hat mir gesagt, sie will sich unterwerfen.“
Das sieht das mutmaßliche Opfer ganz anders: Sie fühlt sich von ihrem Ex-Partner psychisch fertiggemacht. Und körperlich missbraucht. Die Anklage hat es in sich: Von mehrfachem Sex gegen ihren Willen ist die Rede. Und von Gewalt – von Schlägen und Verbrennungen. Fotos sollen das alles belegen. Blaue Flecke, Narben.
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Alles begann in der Silvesternacht
Insgesamt geht es in dem Prozess um sieben Fälle, die sich in Braunschweig und Hannover abgespielt haben sollen. Und fast immer sollen Alkohol und Drogen eine Rolle gespielt haben. Der Angeklagte ist verurteilter Drogenhändler, ist derzeit im Maßregelvollzug. Da aber läuft es nicht so, sagte der Richter: „Sie sind angezählt!“ Gleichzeitig betonte er, dass in der Anklage „noch viele Unbekannte“ drin seien. Tatsächlich blieben nach dem ersten Prozesstag viele Fragen offen.

Zur Beziehung kam es demnach Anfang 2021. Zum ersten Sex in der Silvesternacht. Nach einem Streit in einem Hotel in Hannover. Hier soll der Angeklagte seine Partnerin beim Geschlechtsverkehr mit einem Gürtel gewürgt haben. „Das war nicht mein Ding, aber ich habe mich darauf eingelassen“, sagte er vor Gericht.
„Da ist ein richtiges Loch im Bein“
Außerdem soll er ihr ein heißes Feuerzeug ans Bein gehalten und sie schwer verletzt haben. „Da ist ein richtiges Loch im Bein“, sagte der Richter mit Blick auf ein Foto. Der Angeklagte sagte, er habe sich provoziert gefühlt – weil seine damalige Partnerin „Du traust dich doch eh nicht“ gesagt haben soll, als er mit dem heißen Feuerzeug herumspielte. Er habe gedacht, der Schmerz mache sie an: „Sie wollte doch immer mehr Abenteuer ausprobieren. Wollte den Nervenkitzel.“
Kaufland in Braunschweig als Tatort?
Ein anderer Vorfall soll sich bei Kaufland in Stöckheim abgespielt haben: Das mutmaßliche Opfer behauptet, der 29-Jährige habe sie an der Tiefkühltheke öffentlich erniedrigt, weil er gegen ihren Willen mit seinen Fingern in sie eingedrungen sei. Er dagegen sagte im Gerichtssaal, dass die beiden vorher etwas „sexuell Aufregendes“ abgesprochen hätten: „Deswegen hatte sie auch weder eine Hose noch einen Slip an. Nur Schuhe und eine Jacke, die etwas unter den Po reichte.“
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Die Anklage liefert auch einiges an Material. Neben dem Brand-Foto kamen zum Prozessstart in Braunschweig auch Chats zur Sprache, die den Angeklagten belasten. Er mache ihr Angst, tue ihr weh, quäle sie psychisch, schrieb das mutmaßliche Opfer ihrem damaligen Partner: „So etwas macht man nicht, wenn man sich liebt.“ Später soll auch ein Video gezeigt werden, in dem man die junge Frau dabei sehen soll, wie sie Koks vom Penis des Angeklagten zieht. Kokain war offenbar ein großes Thema bei den beiden. Genau wie Alkohol. Das wurde schnell klar. Sicher wird das auch mit ins Urteil einfließen. Das soll am 6. Mai fallen. (em/ck)