Ein Unfall in Gifhorn entfacht eine Diskussion über das Leid der Tiere bei deren Transport. Erst kürzlich verunglückte ein mit Rindern beladener Tiertransporter auf einer Landstraße. Zahlreiche Tiere erlitten schwerste Verletzungen oder starben qualvoll.
Experten und Tierschützer üben scharfe Kritik an den noch immer gängigen Transportbedingungen. Der Fall aus Gifhorn hat jetzt auch Peta auf den Plan gerufen!
Gifhorn: Unfall mit tragischen Folgen
Am Dienstag (19. November) ereignete sich in Gifhrn ein schwerer Unfall. Ein mit rund 30 Rindern beladener Tiertransporter kippte um, nachdem er auf den unbefestigten Seitenstreifen geraten war. Der Anhänger verkeilte sich, wodurch zahlreiche Tiere sofort getötet oder schwer verletzt wurden (>>> Hier mehr dazu).
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Ein Amtsarzt und ein Jäger waren sofort vor Ort, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Es kamen mindestens neun Rinder ums Leben. Die genaue Unfallursache ist noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Jetzt reagiert Peta auf den Vorfall – und kritisieren den Viehtransport scharf.
Peta erhebt schwere Vorwürfe
Die Tierschutzorganisation erstattet nun Strafanzeige gegen diejenigen, die für den Transport und den Unfall in Gifhorn verantwortlich sind. Der Vorwurf: Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung. Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei Peta, erklärt in einer offiziellen Mitteilung: „Für Tiere sind Transporte immer mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden. Sie leiden unter Hunger und Durst, drangvoller Enge und Temperaturschwankungen. Immer wieder kommt es zu Unfällen, die für die Tiere extremes Leid bedeuten.“
Die Organisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten. „Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner oder Puten qualvoll und langsam“, so Kainz weiter. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
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Tiertransporte in Deutschland unterliegen zwar gesetzlichen Vorgaben, doch Ausnahmen und mangelnde Kontrollen führen häufig zu katastrophalen Zuständen, wie auch der Fall in Gifhorn zeigt. Rinder dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden transportiert werden. Oft verlängern Ausnahmegenehmigungen diese Zeit erheblich. Tiere sind auf diesen Fahrten extremer Enge, Hitze oder Kälte ausgesetzt, häufig in den eigenen Exkrementen. Nicht selten kommt es vor, dass Tränken unzureichend befüllt oder völlig leer sind.