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Weihnachtsmarkt in Gifhorn: Schwere Vorwürfe werden laut! „Absolute Fehlplanung“

Auf dem Weihnachtsmarkt in Gifhorn wird eine Menge geboten. Doch es gibt ein Problem.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Gifhorn gibt es Ärger. (Symbolbild)
© IMAGO/Müller-Stauffenberg

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Auf dem Weihnachtsmarkt in Gifhorn ist für warme Füße gesorgt – und auch die Atmosphäre ist immer sehr festlich. Bunt geschmückte Buden laden die Besucher zum Verweilen und Stöbern ein.

Doch es gibt auch Menschen, die von dem ganzen Treiben nicht so viel mitbekommen. Der Grund ist traurig.

Weihnachtsmarkt in Gifhorn: SIE kommen einfach nicht durch

Vor zwei Jahren hat sich Silke Ehrhoff noch keine Sorgen gemacht, welche Probleme auf einem Weihnachtsmarkt auf sie zukommen könnten. Sie führte ein recht unbeschwertes Leben. Doch plötzlich ist alles anders. Ihre Mutter (81) wird pflegebedürftig. Ist an den Rollstuhl gefesselt. Mittlerweile lebt sie in einem Pflegeheim und ist auf Betreuung angewiesen.

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Sie versuche immer, ihre Mutter mit kleinen Ausflügen zu überraschen. Und da kam Silke ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in den Sinn. Doch als die beiden Frauen dort ankamen, war von Festtagsstimmung leider nichts mehr zu spüren. Das Problem: Auf zwei großen Arealen des Weihnachtsmarktes ist der Boden mit Rindenmulch ausgelegt. Das macht ein die Schritte weicher und lässt die Kälte nicht so schnell die Beine hochkriechen. Doch für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder auch mit Kinderwagen ist an diesen Stellen kein Durchkommen mehr. „Wir hatten uns so auf einen gemeinsamen Glühwein gefreut, doch wir gar nicht an den Stand herangekommen“, sagt Silke zu News38. Es gebe zwar auch Stände, die ohne Rindenmulch-Umrandung auskommen, doch es sei schon ein blödes Gefühl, wenn nicht alle Stände so einfach zu erreichen seien.

Weihnachtsmarkt in Gifhorn wird zum Hindernis-Parcours

Kurzerhand macht sich Silke mit ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft und postet bei Facebook: „Haben die Verantwortlichen für den Weihnachtsmarkt in Gifhorn mal darüber nachgedacht, wie man mit einem Rollstuhl über den Rindenmulch zu den Buden kommt? So wie es aussieht, wohl eher nein. Eine absolute Fehlplanung.“ In den Kommentaren erhält Silke daraufhin viel Zuspruch.

Auf das Thema angesprochen, erklärt ein Sprecher des Behindertenbeirats des Landkreises: „Auch bei uns sind Klagen über die Holzschnitzel auf einem Teil des Weihnachtsmarktes laut geworden. Der Behindertenbeirat im Landkreis Gifhorn hat sich auf seiner letzten Sitzung mit dem Thema beschäftigt. Die Holzschnitzel sind selbst für geübte Rollstuhlfahrer nur sehr mühsam zu durchqueren. Auch Menschen mit Rollatoren und Kinderwagen haben Probleme. Eine unnötige Barriere. Wir haben beschlossen, mit den Verantwortlichen der Stadt Kontakt aufzunehmen, mit dem Ziel zumindest im nächsten Jahr diese unnötigen Barrieren zu vermeiden.“

Das Problem sei aber noch ein viel Größeres: „Weihnachtsmärkte sind oft nicht sehr barrierefrei. Der Adventsmarkt auf dem Gifhorner Schlossplatz war auch gespickt mit Barrieren. Auch hier werden wir das Gespräch mit dem Landkreis suchen.“ Auch der Braunschweiger Weihnachtsmarkt sei für Rollifahrer nicht nur Genuss. „Viele Essstände sind nicht oder nur schwer erreichbar. Auf den Burgplatz selbst traue ich mich wegen des Kopfsteinpflasters nicht“, so der Sprecher des Gifhorner Behindertenbeirats .


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Silke ist froh, dass sich in naher Zukunft etwas ändern könnte. Böse Absicht habe sie niemandem unterstellen wollen. Wichtig sei ihr, dass sich am Ende etwas tut – und der Weihnachtsmarkt in Gifhorn im kommenden Jahr barrierefreier wird.