Veröffentlicht inHarz

Harz: Polizei ermittelt nach Brocken-Brand – Wanderer im Visier

Zum jüngsten Waldbrand am Brocken im Harz wird weiter ermittelt. Die Polizei hofft auf Menschen, die am Tag des Ausbruchs fotografiert oder gefilmt haben.

Zum jüngsten Waldbrand am Brocken im Harz wird weiter ermittelt. Die Polizei hofft auf Menschen, die am Tag des Ausbruchs fotografiert oder gefilmt haben.
© IMAGO/imagebroker

Waldbrände in Europa in diesem Jahr verheerender als jemals zuvor

Durch die verschiedenen Großfeuer in Europa sind in diesem Jahr bereits rund 660.000 Hektar Land verbrannt - ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Besonders betroffen waren Spanien und Rumänien.

Es scheint wie ein schlechter Film: Brand am Brocken im Harz! Schon wieder… Denn hier loderten nicht zum ersten Mal die Flammen.

Vor rund zwei Jahren hatte der Landkreis Harz den Katastrophenfall wegen eines Brandes am Brocken ausgerufen – auch dieses Mal hatte das riesige Feuer die Einsatzkräfte in Atem gehalten.

Zum jüngsten Waldbrand am Brocken im Harz wird weiter ermittelt. Die Polizei hofft auf Menschen, die am Tag des Ausbruchs fotografiert oder gefilmt haben.

Newsblog zum Flammen-Inferno im Harz

+++ Newsblog aktualisieren +++

Montag (16. September)

18.39 Uhr: Polizei sucht nach Wanderern

Zehn Tage nach dem Ausbruch des Waldbrands am Brocken im Harz sucht die Polizei Zeugen und Bildmaterial. Konkret würden zwei Wanderer gesucht, die das Feuer gegen 14 Uhr im Imbiss „Gipfelstürmer“ am Wurmberg gemeldet haben, wie die Polizei in Halberstadt mitteilte. Sie hätten bisher keinen Kontakt zu den Ermittlern aufgenommen. Zudem würden Fotos und Videos gesucht, die Menschen etwa zwischen 10 und 14 Uhr aufgenommen haben und die den Ausbruchsort des Brandes zwischen Eckerloch und Goethebahnhof zeigen, hieß es. 

Mittwoch (11. September)

15.58 Uhr: „Der Brand ist gelöscht“

Endlich kann die Stadt Wernigerode die frohe Botschaft verkünden: „Der Brand ist gelöscht.“ Die Einsatzkräfte konnten auch die letzten, hartnäckigen Glutnester finden und löschen. Auch die Feuerwehr hat der Deutschen Presse-Agentzr bestätigt, dass sie den Einsatz endlich beenden konnten. Jetzt geht es darum, die Ursache für den Waldbrand am Brocken im Harz herauszufinden. Brandursachenermittler haben nach Angaben der Stadt Wernigerode die Arbeit aufgenommen.

Auch die Brockenbahn verkündete in einer Pressemitteilung, dass der planmäßige Zugverkehr ab Donnerstag (12. September) wieder aufgenommen werden kann.

10.08 Uhr: Schwieriger Einsatz

Die neuen Glutnester zu bekämpfen gestaltet sich offenbar komplex. Laut der Stadt Wernigerode können die neuen Spots erst mit aufklärendem Wetter bekämpft werden. Aus der Luft. Außerdem heißt es:

  • Kesselwagen werden gegenwärtig nicht benötigt, da die gestrigen Löscharbeiten entlang der Bahngleise erfolgreich waren, bleiben jedoch in Bereitschaft
  • alle weiteren Maßnahmen werden seitens der Einsatzleitung zurückgebaut
  • Brandursachenermittler sind vor Ort und nehmen heute ihre Arbeit auf

06.21 Uhr: Hoffen auf Regen

Laut Leitstelle gibt es noch vereinzelte Brandstellen. Die Einsatzkräfte hoffen auf den für heute angekündigten Regen. Weitere Maßnahmen sollen am Morgen besprochen werden.

Dienstag (10. September)

21.17 Uhr: Einsatz geht morgen weiter

Noch immer bekämpfen die Einsatzkräfte der Feuerwehr die durch den Wind wieder entflammten Brandherde. Zudem seien weitere Glutnester in unwegsamem Gelände entdeckt worden, heißt es bei der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb plane die Feuerwehr, morgen bei Tageslicht erneut ins Gelände vorzudringen. Zeitgleich werde an den Orten, wo die Flammen gelöscht werden konnten, weiter aufgeräumt. Etwa 70 bis 80 Helfer – unter anderem von Feuerwehr, Nationalpark und Technischem Hilfswerk – seien dann voraussichtlich insgesamt wieder im Einsatz, hieß von einem Sprecher.

21.05 Uhr: WWF schlägt Alarm

Seit Tagen hinterlässt der Waldbrand am Brocken im Harz eine Spur der Verwüstung. Jetzt schlägt die Naturschutzbehörde WWF Alarm! Sie fordert, die Brandursache so schnell wie möglich zu ermitteln, um den Nationalpark in Zukunft besser schützen zu können. Der WWF erinnert daran, dass im Harz mehr als 10.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten beheimatet sind. Der Brand schlage tiefe Wunden in den ohnehin vom Borkenkäfer stark geschädigten Wald. Zudem zerstöre jede Löschschneise die sich gerade entwickelnde Wildnis.

17.17 Uhr: Wind facht Feuer wieder an

Eigentlich hatte die Feuerwehr schon Entwarnung gegeben. Doch am Nachmittag sind laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur weitere Glutnester entlang der Bahnlinie der Brockenbahn entdeckt worden. Der anhaltende Wind habe erneut vereinzelte Feuer oberhalb und unterhalb der Zugstrecke entflammt. Immer wieder habe es kleinere Brände gegeben. Zurzeit seien noch etwa 70 Einsatzkräfte am Boden unterwegs, um die Flammen zu ersticken.

09.09 Uhr: Brockenbahn reagiert

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) ziehen nach dem Großbrand am Brocken Konsequenzen und wollen bereits bei niedrigerer Waldbrandgefahr auf Dieselloks umsteigen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, sollen bereits ab der zweithöchsten Warnstufe – Warnstufe vier – Diesel- statt Dampfloks fahren. Bislang wurden Dieselloks erst ab der höchsten Waldbrandwarnstufe eingesetzt. 

Nach dem Großbrand am Brocken wollen die Harzer Schmalspurbahnen früher als bislang von Dampf- auf Dieselloks umstellen. Noch ist der Betrieb der Brockenbahn ausgesetzt. Wann fährt sie wieder?
Nach dem Großbrand am Brocken wollen die Harzer Schmalspurbahnen früher als bislang von Dampf- auf Dieselloks umstellen. Noch ist der Betrieb der Brockenbahn ausgesetzt. Wann fährt sie wieder? Foto: IMAGO/Krauthöfer

Je nach Lage könne auch bereits bei Gefahrenstufe drei entschieden werden, Dieselloks einzusetzen, so die HSB-Sprecherin. Die Entscheidung gelte zunächst präventiv und vorübergehend. Wenn der aktuelle Brand ausgewertet sei, werde auch noch einmal neu beraten. 

Der Betrieb der Brockenbahn ist nach Angaben des Unternehmens weiterhin ausgesetzt. Man hoffe, dass die Züge ab morgen wieder zum höchsten Berg Norddeutschlands fahren können. 

08.47 Uhr: Feuerwehr sieht keine Gefahr mehr

Am Brandort lodern inzwischen nur noch wenige Glutnester auf.  Laut Feuerwehr geht von denen aber keine Gefahr mehr aus. Im Laufe des Vormittags wollen die Einsatzkräfte die Lage neu bewerten. Der Harzer Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse hofft, heute endlich „Feuer aus“ melden zu können.

Montag (9. September)

16.13 Uhr: Prognose ist positiv

Die Aussichten für das Ende des Brockenbrands sind positiv: Nach einer erneuten Drohnenerkundung wurden nur noch wenige Glutnester festgestellt. Diese sollen im Laufe des Tages von den verbliebenen etwa 100 Einsatzkräften vor Ort gelöscht werden.

Feuerwehr, THW und der Nationalpark beginnen bereits mit dem Abbau von Material und Ausrüstung. Unterstützung aus anderen Regionen ist aktuell nicht mehr erforderlich. Das Gebiet rund um den Brocken bleibt voraussichtlich bis Dienstagabend gesperrt, da noch Lösch- und Abbauarbeiten stattfinden.

12.56 Uhr: Hilft Väterchen Frost?

Tatsächlich dürfte es in dieser Woche auf dem Brocken sehr frisch werden. Sogar Frostnächte sind möglich. Dürfte auch helfen beim Kampf gegen den Brand. >> Erster Schnee auf dem Brocken? So stehen die Chancen!

11.08 Uhr: Drei Brandstellen am Brocken

Am Brocken gibt es aktuell noch drei Brandstellen. „Da gehen jetzt die Einsatzkräfte rein“, sagte der Leiter des Krisenstabes, Immo Kramer, der Deutschen Presse-Agentur nach einer Lagebesprechung. Außerdem gebe es zwei weitere Verdachtsflächen. Diese sollen mithilfe von Drohnen mit Wärmebildkameras näher untersucht werden. Das Gelände dort sei schwer zugänglich, so Kramer.

Der Einsatzleiter der Feuerwehr Wernigerode geht unterhalb der Brandfläche am Königsberg in das Einsatzgebiet und besichtigt die Fläche.
Der Einsatzleiter der Feuerwehr Wernigerode geht unterhalb der Brandfläche am Königsberg in das Einsatzgebiet und besichtigt die Fläche. Foto: picture alliance/dpa

Bei den Brandstellen könnten im Tagesverlauf erneut Löschflugzeuge zum Einsatz kommen. Aktuell sei das Wetter aber zu diesig, die Sicht sei nicht gegeben, so Kramer. „Am Nachmittag wird Flugwetter sein.“ Die Hubschrauber, die am Wochenende zusätzlich im Einsatz waren, seien inzwischen abbestellt worden.

Heute Morgen haben Einsatzkräfte das Gelände unter die Lupe genommen, um sich einen Überblick über die Waldbrandlage zu verschaffen. Es habe zwar über mehrere Stunden konstant geregnet, sagte Kramer. Die Restarbeiten würden nun aber weiter Zeit und Manpower in Anspruch nehmen, sagte Kramer. „Wir können noch nicht ‚Feuer aus‘ melden.“

08.37 Uhr: Löscheinsatz aus der Luft eher unwahrscheinlich

Auch der Leiter des Krisenstabes, Immo Kramer, ist nach der nassen Nacht vorsichtig optimistisch: Er sei guter Hoffnung, dass sich die Lage dadurch weiter entspannt habe. Nun sollen Erkundungsfahrten durchgeführt werden: „Wir gehen mit Personal rein, um zu sehen, welchen Effekt hatte der Regen.“

Laut Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse ist ein weiterer Löscheinsatz aus der Luft eher unwahrscheinlich. Geplant seien vor allem Restlöscharbeiten im Gelände, es sollen Glutnester gesucht werden. Lohse rechnet mit dem Einsatz von etwa 50 Kräften.

07.44 Uhr: Regendusche in der Nacht

Auch im Harz hat es in der vergangenen Nacht kräftig geregnet. Die Hoffnung auf diese „Hilfe von oben“ war groß. Es hat es 20 Liter pro Quadratmeter Niederschlag am Brocken gegeben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. Der Regen war demnach über mehrere Stunden verteilt und hat den Boden gut angefeuchtet. 

Auch am Nachmittag und Abend werden Schauer erwartet. Kurzzeitig kann es auch stärker regnen, aber nicht flächendeckend. „Da kann man nur hoffen, dass trotzdem die jeweiligen Glutnester getroffen werden“, sagte Florian Engelmann vom DWD.

Kommende Nacht geht es unbeständig weiter. Die Niederschläge stauen sich voraussichtlich im Westen im Gebiet des Brockens, sagte Engelmann. In den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen vergleichsweise niedrig und das Wetter eher unbeständig. 

07.06 Uhr: Förster sind optimistisch

Bei allem Brand-Drama gibt es auch optimistische Stimmen. Ein Waldbrand müsse nichts Schlechtes sein, sagte „Promi-Förster“ Peter Wohlleben der „Bild“. Für die natürliche Entwicklung eines Waldes sei Feuer keine Katastrophe. Im Harz habe viel Totholz gebrannt. Der Wald komme brauche jetzt Zeit, um sich zu erholen. So 15 bis 20 Jahre. „Dann kehrt das Paradies in den Harz zurück“, sagte der Wald-Experte. Bestenfalls entstehe ein junger Mischwald. An sich werde die Natur schon fertig mit Feuer: „Der Wald regelt das, wenn man ihn lässt. Der Anblick ist eher für Menschen ein optisches und emotionales Problem. Das muss man jetzt aushalten“, sagte Wohlleben der „Bild“.

Ähnlich sieht das Waldbrandforscher und Förster Alexander Held: „Waldbrände sind ein Symptom des Klimawandels, mit dem wir lernen können umzugehen“, sagte er dem NDR. Wir in Deutschland müssten uns ans Thema Waldbrand neu herantasten. Auch gesellschaftlich. Wir seien alle nicht mit „Feuer in der Landschaft“ groß geworden.“ Daher müssten wir uns soziokulturell anpassen. „Da wird viel Zeit vergehen bis – bewusst in Anführungszeichen gesagt – ‚innovative Ideen‘ wie Feuer anwenden und Feuer auch mal brennen lassen, was in an deren Teilen der Welt Standard ist, bei uns salonfähig wird. Auf der emotionalen Ebene und in der Politik.“

06.22 Uhr: Erkundungen am Morgen

In den kommenden Stunden wollen die Einsatzstelle die Brandstellen erkunden.Während das Feuer am Königsberg als weitgehend gelöscht gilt, bereitete den Experten gestern Abend das angrenzende Moor Sorgen. Das Moor dürfte heute im Mittelpunkt stehen. Die Löschflugzeuge sind nach wie vor in Bereitschaft. Auch die Bundeswehr könnte ab heute Mittag wieder Hubschrauber losschicken, hieß es gestern.

Sonntag (8. September)

18.34 Uhr: Glutnester weitgehend gelöscht

Die Einsatzmaßnahmen zeigen bereits umfangreiche Wirkung, und der Königsberg ist bis auf wenige kleine Glutnester weitgehend gelöscht. Allerdings bereitet das nahegelegene Moor auf einem angrenzenden Plateau Sorgen, da sich dort ein Brandherd erheblich ausgebreitet hat. Bis etwa 17 Uhr versuchten bodengebundene Kräfte, das Feuer einzudämmen, mussten jedoch aufgrund eines herannahenden Gewitters vorsorglich evakuiert werden. Der Brand rückt nun nur noch wenige Meter an das Moor heran und kann ausschließlich aus der Luft bekämpft werden.

Aufgrund der Wetterlage müssen jedoch alle Luftlöschmittel ihren Einsatz einstellen. Einzig ein CH-53-Hubschrauber der Bundeswehr kann die Löscharbeiten bis etwa 18.45 Uhr fortsetzen. Die Einsatzleitung hat daher den massiven Einsatz von Wasser auf die Brandstelle nahe des Moores angeordnet, um ein Übergreifen auf das Hochmoor zu verhindern.

Die aktuelle Wetterprognose geht von deutlich weniger Niederschlag aus als zunächst erwartet. Es werden nun Ressourcen und Einheiten für den Einsatz morgen vorbereitet.

16.33 Uhr: Flammen endlich unter Kontrolle

Die Löscharbeiten zeigen endlich deutliche Erfolge, das Feuer ist unter Kontrolle. Bundeswehr, Bundespolizei, Landespolizei Thüringen sowie vier Löschflugzeuge werfen im Minutentakt Wasser auf die Brandherde. Einsatzkräfte am Boden bekämpfen Glutnester und vereinzelte kleinere Feuer. Insbesondere der Löschmittelzusatz Retardant hat maßgeblich dazu beigetragen, die Ausbreitung trotz starker Winde zu stoppen.

Das Territoriale Kommando der Bundeswehr hat sich gemeinsam mit Landesminister Sven Schulze vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Alle Beteiligten bewerteten die Maßnahmen als äußerst effektiv. Einsatzleiter Torsten Breiting und Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse lobten die hervorragende Zusammenarbeit der Einsatzleitung mit den Helfern.

Dennoch: Die Bevölkerung wird weiterhin dringend gebeten, das Gebiet am Brocken zu meiden, da sich trotz der Warnungen wieder vermehrt Wanderer im Einsatzgebiet aufhalten.

11.24 Uhr: Abkühlung trotz Feuer

Und zwischen dem ganzen Feuer-Drama gibt es auch mal schöne Nachrichten: Eine frostige Überraschung erwartete die Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und dem Nationalpark: Der Eiswagen des Eiscafés in Ilsenburg brachte den zahlreichen Helfern eine erfrischende Abkühlung.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Seit Freitag kämpfen über 600 haupt- und ehrenamtliche Helfer bei teils hohen Temperaturen gegen die Flammen am Brocken. Da kam das spontane Eis als willkommene Erfrischung gerade recht.

08.40 Uhr: Feuerwehr hat schlimmen Verdacht

Die Einsatzkräfte im Harz haben einen schlimmen Verdacht. Wie Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse der „Volksstimme“ berichtet, sei es nicht ausgeschlossen, dass die Ursache für das verheerende Feuer auf Brandstiftung zurückzuführen sei. Demnach sei das Feuer an gleich acht Stellen ausgebrochen. Für eine natürliche Brandursache wohl eher ungewöhnlich.

Der Deutsche Wetterdienst rechnet auch für Sonntag noch mit weiterhin sehr warmer Luft, die nach Sachsen-Anhalt strömt. Ab dem späten Sonntagabend gebe es von Westen her einsetzenden Starkregen oder Dauerregen. Dabei seien auch Unwetter mit mehr als 40 Litern Regen pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen. 

In der Nacht zu Sonntag wurden die Löscharbeiten unterbrochen, es fanden nach Angaben des Kreises lediglich Patrouillenfahrten statt. Ab dem Morgen seien Löschflugzeuge und Hubschrauber dann wieder im Einsatz. 

Samstag (7. September)

22.14 Uhr: Kräfte nach wie vor im Einsatz

Die Lösch- und Eindämmungsmaßnahmen zeigen nun spürbare Erfolge. Mit Einbruch der Dunkelheit werden die Luftlöschmaßnahmen am Brocken für heute eingestellt. Laut Kreisbrandmeister ist die Situation mittlerweile unter Kontrolle. Gegen 22 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte am Boden abgezogen werden. Die ganze Nacht über werden Patrouillenfahrten durchgeführt. Am morgigen Sonntag werden Löschflugzeuge und Hubschrauber erneut im Einsatz sein. Zusätzlich treffen neue Feuerwehrleute zur Ablösung ein.

„Wir gehen davon aus, dass wir morgen den ganzen Tag fliegen“, schätzt Immo Kramer von der Stadt Wernigerode ein. Und Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse ergänzt: „Wir kriegen morgen mehr Wasser auf die Brandfläche drauf.“ Denn ab 8 Uhr komme das Maximum an Luftbrandbekämpfungsmitteln, das sich über dem höchstem Gipfel Norddeutschlands koordinieren lasse. Konkret seien das acht Hubschrauber und vier Flugzeuge, heißt es auf der Facebook-Seite des Landkreis Harz.

Anwohner von Braunlage, Torfhaus und den Gebieten rund um die B4 werden wegen der Rauchentwicklung gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Außerdem sollen weiterhin die Warnmeldungen in den Warn-Apps NINA und KatWarn beachtet werden.

15.36 Uhr: Es ist ein Ende in Sicht

Das Feuer am Brocken im Harz breitet sich momentan nicht weiter aus. „Es ist uns gelungen, mit viel Einsatz von Personal und Technik, das Feuer jetzt unter Kontrolle zu bringen. Es breitet sich derzeit nicht weiter aus“, erklärte der Harzer Kreisbrandmeister am Nachmittag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Löscharbeiten würden bis in die Nacht fortgesetzt. Das Feuer erstrecke sich auf einer Länge von etwa 1000 Metern.

Zur voraussichtlichen Dauer des Einsatzes sagte Lohse: „Wir gehen von mehreren Tagen aus, hoffen jedoch, dass mit der Änderung der Wetterlage am Montag der Einsatz beendet werden kann.“ Derzeit seien 180 Einsatzkräfte im Einsatz.

Technisch stünden vier Löschflugzeuge, zwei Hubschrauber und ein Erkundungshubschrauber der Thüringer Landespolizei zur Verfügung. Zusätzlich werden noch drei Löschhubschrauber der Bundeswehr erwartet. Momentan werde die Logistik aufgebaut, da die Hubschrauber und Flugzeuge nicht überall landen könnten. Es sei zudem wichtig, die Betankung mit Treibstoff und Wasser sicherzustellen.

13.36 Uhr: Feuerwehr stellt sich auf mehrtägigen Einsatz ein

Der Kampf gegen die Flammen am Brocken im Harz wird voraussichtlich noch mehrere Tage weitergehen. Einsatzleiter Immo Kramer sagte der dpa, man plane mit den vorhandenen Kräften die nächsten Tage von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. „Wir stellen uns auf einen mehrtägigen Einsatz ein.“ Es sei zunächst nicht mit Regen, sondern eher mit Wind zu rechnen. Man müsse sehen, wie sich das auf den Brand auswirke, so Kramer. Trotz der Löscharbeiten am Boden und von der Luft aus, sei das Feuer nicht unter Kontrolle zu bekommen.

In den nächsten Stunden ist weitere Verstärkung aus der Luft geplant. Gegenwärtig sei man dabei, die Logistik aufzubauen, da die Hubschrauber und Flugzeuge nicht überall landen könnten.

13.13 Uhr: Immer noch kein Ende in Sicht

Auch am frühen Samstagnachmittag ist für die Einsatzkräfte im Harz noch kein Ende in Sicht. Auch Kilometerweit sind die Rauchschwaden noch zu sehen. Das Feuer wütet weiterhin in der Region am Brocken. Wassermassen werden im Kampf gegen die Flammen und Glutnester von der Luft abgelassen.

Noch immer ist unklar, wie es genau zu dem Brand gekommen ist. Die Einsatzkräfte hoffen nun auf Regen, der helfen könnte, die Feuerfront unter Kontrolle zu bringen. Doch Meteorologen rechnen erst in der Nacht zu Montag (9. September) mit Niederschlägen im Harz.

Der Parkplatz „Am Tälchen“ in Schierke ist Sammelstelle für alle Einsatzkräfte und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

harz
Auch am Samstagmittag (7. September) hat sich die Lage am Königsberg im Harz noch nicht entspannt. Das Feuer wütet weiterhin. Foto: aktuell24

11.32 Uhr: Feuerfront beträgt 1.000 Meter

Noch immer ist bei den Löscharbeiten rund um den Königsberg am Brocken kein Ende in Sicht. In der Region im harz brennt es auf einer Länge von rund 1.000 Metern. Wie viele Hektar konkret in Flammen stehen, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Gegen 14 Uhr wollen die Einsatzkräfte laut dpa die Lage erneut besprechen.

8.28 Uhr: Löscharbeiten im Harz gehen weiter

Die Flammen wüten weiter am Brocken im Harz – der Kampf für die Einsatzkräfte geht in die nächste Runde. Wie die dpa schreibt, wolle sich die Einsatzleitung einen Überblick verschaffen und das weitere Vorgehen besprechen. Bisher ist es nicht gelungen, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die vielen Brandstellen, die sich zu einer riesigen Feuerfront entwickelt haben, hält die Einsatzkräfte weiterhin in Schach. Das Harzer Löschflugzeug ist wieder in der Luft. Über dem Brocken ist eine Flugverbotszone eingerichtet.

Die Züge der Harzer Schmalspurbahnen verkehren auch heute nur bis Drei Annen Hohne.


4.57 Uhr: Gefahr am Königsberg nicht gebannt

Noch immer ist die Gefahr am Königsberg am Brocken nicht gebannt. Einsatzleiter Immo Kramer sagte der dpa: „Das THW ist dabei, Wege zu bauen und eine Brücke herzurichten, damit bei Tageslicht der Einsatz am Boden weitergehen kann.“ An wichtigen Wegen seien Beregner im Einsatz, die mehrere Tausend Liter Wasser pro Minute verteilen, damit die Flammen nicht weiter vorrücken.

harz
Die Lage am Brocken im Harz bleibt weiter angespannt. Auch am Samstag (7. September) kämpfen die Rettungskräfte gegen die Flammen. Foto: aktuell24

Freitag (6. September)

22.35 Uhr: Lage am Brocken bleibt „ernst“

Der Waldbrand hat sich weiter ausgebreitet. Immer noch kämpfen die Einsatzkräfte gegen das Flammen-Inferno am Brocken, wie der Landkreis Harz am späten Freitagabend auf seiner Internetseite berichtet. Mittlerweile mussten sich sogar einige Mitglieder der Feuerwehr laut Einsatzleitung zurückziehen müssen. Denn die Flammen seien auf einzelne Schutzstreifen übergesprungen. Für Samstag sei eine Brandbekämpfung aus der Luft mit sieben Hubschraubern und vier Flugzeugen geplant.

Die Lage bleibt weiterhin angespannt. Das komplette Gebiet im Nationalpark bleibe deshalb gesperrt. Alle Veranstaltungen rund um den Brocken seien abgesagt worden, wie dpa berichtet. Der geplante Brockenlauf werde auf einer alternativen Route durchgeführt.

Die Löscharbeiten gestalten sich weiterhin als schwierig und die Lage am Brocken bleibt „ernst“, hieß es. Nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR) können die Löscharbeiten in der Nacht wegen des unwegsamen Geländes nicht fortgesetzt werden, wie dpa schreibt. 

20.46 Uhr: Feuer im Harz breitet sich ungehindert aus

Die Flammen am Brocken fressen sich weiter ungehindert durch den Harz, wie ein Sprecher des Landkreises nach einer Lagebesprechung der dpa mitteilt. Dutzende Brandstellen hätten sich zu einer großen Feuerfront zusammengeschlossen. Mittlerweile sind um die 150 Feuerwehrleute am Boden im Einsatz. Sie wurden aus dem gesamten Harzkreis sowie den benachbarten Landkreisen Goslar und Göttingen zusammengezogen. Dazu waren drei Flugzeuge und ein Hubschrauber an den Löscharbeiten beteiligt. Sechs weitere Hubschrauber seien angefordert worden.

harz
Der Königsberg am Brocken im Harz brennt weiterhin. Foto: Landkreis Harz

16.01 Uhr: Rund 500 Menschen evakuiert

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) erklärten bereits, dass wegen des Feuers die Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken gesperrt sei. Es komme zu erheblichen Verzögerungen. „Es erfolgt eine Evakuierung der Fahrgäste durch Busse“, heißt es von Betreiber auf der hauseigenen Website. 500 Menschen hat man bereits vom Harzgipfel evakuiert. Bei den Personen handele sich um Touristen, Wanderer und Sportler, sagte ein Sprecher des Landkreises Harz gegenüber der dpa. Anschließend wurden die Brockenbesucher in Schierke betreut. 

Die Stadt Wernigerode und der Landkreis Harz bildeten einen gemeinsamen Einsatzstab zur Brandbekämpfung.

  • Eine dichte Rauchwolke soll bis über den Brocken ziehen. (Archivbild)

15.20 Uhr: Königsberg im Harz steht in Flammen

Alarm im Harz! Flammen lodern aus dem Wald. Von dem Brand betroffen sei wieder der Königsberg am Brocken, sagte ein Sprecher des Landkreises Harz der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Rauchwolke sei kilometerweit und natürlich auch vom Brocken aus zu sehen. Nach Angaben des Landkreises brach der Waldbrand gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe aus. 

Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse spricht laut dpa von einer Brandlänge von 300 Metern. Es gebe mehrere Brandherde. Im Landkreis Harz gilt seit Freitag die zweithöchste Waldbrandstufe 4. Im Einsatz seien die Feuerwehren der Stadt Wernigerode sowie Oberharz am Brocken. Es sei das Löschflugzeug des Landkreises Harz im Einsatz. Am Samstag werde ein weiteres, baugleiches Löschflugzeug aus Polen erwartet. Die Stadt Wernigerode und der Landkreis Harz haben einen gemeinsamen Einsatzstab gebildet, so der Landkreissprecher. 


Mehr News:


Vor fast genau zwei Jahren gab es an der aktuellen Brandstelle einen tagelangen Löscheinsatz wegen eines Waldbrandes. 1.800 Einsatzkräfte waren damals vor Ort. Teilweise sieben Löschhubschrauber und zwei italienische Löschflugzeuge hatten den Einsatz unterstützt, es gab internationale Hilfe. (mit dpa)