Mit den ersten bunten Blättern und kühler werdenden Temperaturen bricht auch im Harz der Herbst an – und damit beginnt auch für Igel eine herausfordernde Zeit. Während wir Menschen es uns in den warmen vier Wänden gemütlich machen, kämpfen die kleinen stacheligen Wildtiere ums Überleben.
Leider zeichnet sich dieses Jahr ab, dass wieder viele Igel auf Hilfe angewiesen sind. Genau hier setzt ein aktueller Aufruf der Klein- und Wild Tierhilfe e.V. Harz an. Warum ist der Aufruf des Vereins so dringend und warum können Igel gerade jetzt unsere Hilfe gut gebrauchen?
Harz: Herbstzeit ist Igelzeit
Der Herbst ist die Jahreszeit, in der Igel sich auf den Winterschlaf vorbereiten. Sie müssen in kurzer Zeit genügend Fettreserven aufbauen, um die kalten Monate zu überstehen. Doch jedes Jahr gibt es viele Jungtiere und verletzte Igel, die diese kritische Phase nicht alleine meistern können. Ob durch Krankheiten, Verletzungen oder schlichtweg den Mangel an Futter – ohne menschliche Unterstützung haben sie oft keine Chance. Besonders gefährdet sind späte Würfe, die erst im Spätsommer zur Welt gekommen sind. Die Jungigel sind häufig zu leicht, um den Winterschlaf zu überstehen, und brauchen dringend Hilfe, um ausreichend Gewicht zu gewinnen. Hier kommen Pflegestellen ins Spiel: Sie nehmen die Tiere auf, versorgen sie mit Futter, Pflege und, wenn nötig, auch medizinischer Betreuung.
Viele kleine in Not geratene Igel sind auf die Hilfe der Menschen angewiesen. Doch wohin mit den armen Tierchen, wenn die Pflegestellen überlastet sind? Der Verein Klein und Wild Tierhilfe e.V. Harz nimmt sich genau diesem Problem an. In einem Facebook-Aufruf suchen sie gezielt nach Menschen, die bereit sind, Verantwortung für in Not geratene Igel zu übernehmen. „Als Pflegestelle hat man eine große Verantwortung, deshalb sollte man sich natürlich im Klaren sein, dass neben aller Tierliebe ein finanzieller Einsatz auch erforderlich sein wird“, schreibt der Verein auf Facebook.
Stachelige Bewohner – bald auch bei dir?
Viele Igel, die in die Obhut von Menschen kommen, sind unterernährt, verletzt oder krank -und benötigen dementsprechend eine intensive Betreuung. Doch keine Angst: Niemand wird allein gelassen. Der Verein bietet Interessierten einen Informationsabend an, bei dem alle wichtigen Details zur Igelpflege erklärt werden. Von der Fütterung über den richtigen Umgang bis hin zur medizinischen Grundversorgung – die Klein und Wild Tierhilfe sorgt dafür, dass jede Pflegestelle bestmöglich vorbereitet ist. Auch die Anforderungen an die Unterbringung der Tiere werden besprochen, denn Igel brauchen ausreichend Platz, Ruhe und eine spezielle Ernährung, um sich erholen zu können.
Mehr News:
Was können wir für die Igel tun? Neben der Möglichkeit, selbst eine Pflegestelle zu werden, gibt es einige Dinge, die jeder von uns tun kann, um Igel zu unterstützen. Ein naturbelassener Garten mit Laubhaufen, Totholz und wilden Ecken bietet Igeln Unterschlupf und Nahrung. Offene Kellerschächte, Netze oder Pools können für Igel zur tödlichen Falle werden. Decke solche Gefahrenquellen ab, um die Tiere zu schützen. Wenn du einen verletzten oder kranken Igel findest, wende dich an eine Igelstation oder den örtlichen Tierschutzverein. Igel, die tagsüber unterwegs sind oder deutlich geschwächt wirken, brauchen in der Regel sofortige Hilfe.