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Harz: Bergbau meldet sich nach knapp 300 Jahren zurück – „Umstände ideal“

Im Harz zeigt sich die jahrhundertealte Bergbaugeschichte auf ungewöhnliche Weise. Glücklicherweise sind die Umstände ideal.

Harz
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Der Harz war einst eine der bedeutendsten Bergbauregionen Deutschlands. Über Jahrhunderte prägten Erzabbau und Hüttenwesen die Landschaft und die Kultur dieser Region. Nun meldet sich der Bergbau nach über 300 Jahren zurück – aber auf ungewöhnliche Art und Weise!

Ein Relikt aus dieser Vergangenheit hat sich jetzt in Wolfshagen im Landkreis Goslar (Harz) bemerkbar gemacht. Die Region steht deshalb regelmäßig vor Herausforderungen.

Harz: Tagesbruch entdeckt

Inmitten einer brachliegenden Wiese bei Wolfshagen (Harz) hat sich ein etwa acht Meter tiefer und fünf Meter breiter Krater aufgetan: Ein sogenannter Tagesbruch. Dabei handelt es sich um ein geologisches Phänomen, bei dem sich die Erdoberfläche plötzlich absenkt oder einbricht. Dies geschieht häufig in Gebieten, die in der Vergangenheit durch den Bergbau beeinflusst wurden. Durch Hohlräume, die durch den Abbau entstanden sind, bricht die Oberfläche ein, es entsteht ein Krater.

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Glücklicherweise liegt der neu entdeckte Tagesbruch im Harz außerhalb der Ortschaft und weit entfernt von bewohntem Gebiet. „Das ist von den Umständen her ideal“, erklärt Thomas Finkeldey, Spezialist für Altbergbau beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). „Hier verlaufen keine Wege, sodass Passanten hätten gefährdet werden können als der Tagesbruch fiel. Und Gebäude oder Infrastruktur sind auch nicht betroffen“, so der Experte weiter. Der betroffene Bereich ist aktuell mit einem Bauzaun abgesperrt und stellt somit keine Gefahr mehr dar.

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Harz: Ursprung reicht ins 18. Jahrhundert zurück

Die Ursache des Tagesbruchs im Harz liegt in der Grube Obere Gülden, die zwischen 1743 und 1745 in Betrieb war. „Unseren Archivunterlagen zufolge ist diese Grube von 1743 bis 1745 betrieben worden“, erklärt Finkeldey. Der betroffene Schacht dürfte ursprünglich rund zwölf Meter tief gewesen sein und war Teil eines Systems mit drei Schächten und einem Stollen. Über die genauen Gegebenheiten vor Ort gibt es allerdings nur noch lückenhafte Informationen. Die Position der ehemaligen Schächte lässt sich heute anhand der vorhandenen Halden nachvollziehen.

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Da es keinen Rechtsnachfolger der einstigen Betreiber gibt, übernimmt das Land Niedersachsen die Verantwortung für die Sanierung. Diese wird vom LBEG koordiniert. Geplant ist, das Loch im Harz mit 30 bis 40 Tonnen Schotter zu verfüllen. „Da es keine befestigten Wege zum Tagesbruch gibt und unter anderem für den Materialtransport schweres Gerät notwendig ist, müssen geeignete Witterungsbedingungen bestehen, um die Schäden in der Landschaft auf ein Minimum zu begrenzen“, so Finkeldey.


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Die Sanierungsarbeiten könnten noch vor Weihnachten abgeschlossen werden. Sobald das Loch verfüllt ist, kann sich die Natur wieder ungestört entfalten. „Und dann wächst buchstäblich wieder Gras über die Sache“, sagt Finkeldey abschließend.