Dieser Fall aus dem Harz wirft viele Fragen auf. Seriöse Antworten gibt es bisher nur wenige.
Mehrere Jugendliche sollen mit einem KI-Foto mutmaßliche Pädophile in den Harz gelockt haben. Und damit in eine schmerzhafte Falle. Die Polizei ermittelt.
Harz: Sexfalle und Schläge?
Zunächst berichtete am Mittwochmorgen (29. Januar) die „Bild“ über die mutmaßliche Masche der Brutal-Teenies: Demnach sollen die Jugendlichen mit einem künstlich generierten Profil und Foto (ein junges blondes Mädchen in rosafarbenem Pullover mit Kopfhörern, 13 Jahre alt und „auf der Suche nach Kontakten“) gezielt Männer angelockt haben, um sie dann krankenhausreif zu schlagen. Als Pedo-Hunter, also Pädophilen-Jäger. Treffpunkt mit „Isi“ soll der Bahnhof in Ilsenburg gewesen sein.
Mindestens zwei Männer (beide aus NRW) sollen dem Bericht zufolge in die Falle getappt sein. Die 55 und 60 Jahre alten Männer sollen im vergangenen September extra nach Ilsenburg im Harz gereist sein, um das Mädchen dort zu treffen. Aber sie hätten nicht sie getroffen, sondern die Schläger-Jungs. Deren Prügel waren dem Bericht zufolge so heftig, dass beide ein „multiples Polytrauma“ erlitten. Deshalb gehe es jetzt womöglich auch um „versuchten Totschlag“. Laut „Bild“ rückten die Fahnder am frühen Dienstagmorgen (28. Januar) aus. Die Verdächtigen lagen demnach entsprechend schlafend in ihren Kinderzimmern. In Ilsenburg, Drübeck, Schmatzfeld und Darlingerode.
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Die Staatsanwaltschaft Halberstadt geht wohl wegen des Alters entsprechend sensibel und defensiv mit den Angaben um. Sie bestätigte aber, dass sie gegen 16 Jugendliche und Heranwachsende ermittelt. Den Tatverdächtigen werde gemeinschaftlicher Raub und gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Zu den kolportierten Hintergründen schwiegen die Ermittler zunächst.