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Harz: Wanderer ist komplett baff – „Noch nie erlebt“

Eine ganz besondere Begegnung im Harz wird Carsten wohl so schnell nicht wieder vergessen. Was ihm passiert ist, liest du hier.

Ein Harzer hat auf seiner Tour eine ganz besondere Begegnung gehabt. (Symbolbild)
© imago images / Panthermedia

Das ist der Harz

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Seit mehr als einem Jahrzehnt sammelt er die Sagen, Märchen und Anekdoten aus dem Harz und bringt sie unter die Leute. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Manuela Petri hat Carsten Kiehne bereits mehr als dreißig Bücher veröffentlicht.

Mit Führungen und Wanderungen bringt er die Geschichten unter die Leute und entführt seine Gäste regelmäßig in die mystischen Welten des Harzes. Was ihm nun aber auf einer seiner Wanderungen widerfahren ist, hat er so auch noch nicht erlebt.

Harzer Wanderer machen besondere Bekanntschaft

Regelmäßig ist Carsten Kiehne im Harz unterwegs. Er spricht mit den Menschen, hört ihnen zu und schreibt ihre Erzählungen auf. Dass all diese Geschichten und Sagen nicht in Vergessenheit geraten, hat er sich quasi zur Lebensaufgabe gemacht. In regelmäßigen Führungen und Wanderungen nimmt er seine Gäste mit auf wundersame Wege durch seinen magischen Harz. In einem emotionalen Post bei Facebook berichtet der Autor nun von einer besonderen Begegnung.

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Jeden Dienstagabend veranstaltet Carsten eine Wanderung entlang der Paracelsus-Harzklinik in Bad Suderode. Seit 14 Jahren hat er mit und durch seine Gäste viel erlebt. Die Wanderung am Dienstag (4. März) war allerdings etwas ganz Besonderes. Als er mit seiner Gruppe an der Klinik vorbeispazierte, „saß“ ein älterer frohgemuter Mann in seinem Elektro-Rollstuhl vorm Klinikeingang, so berichtet es Carsten. „Das aber kannte ich schon. Öfter stehen Menschen im Rollstuhl oder Rollator noch eine Weile bei der Wandergruppe, hören sich die erste lustige Anekdote an, lachen dann und verabschieden uns winkend zur Tour.“ Der Senior stellte sich als Günther vor. Als sich die Gruppe nach einem kurzen Halt wieder in Bewegung setzte, folgte er den Wanderern.

Harzer Sagenerzähler kommt an seine Grenzen

Carsten stutzte und fragte, ob Günther die Gruppe begleiten wolle. Die Antwort war eindeutig: „Ja“. „Etwas ungläubig hakte ich nach: ‚„’Meinen Sie das ernst?‘ – ‚Jaja‘ – ‚Sie wissen, dass wir drei Stunden unterwegs sind?‘ – ‚Jaja‘ – ‚Hält der Akku?‘ – ‚Jaja‘, sagte er immer wieder freundlich und nickte beschwichtigend mit dem Kopf, muss er mir doch meine Zweifel an der Stirn abgelesen haben. ‚Aber Sie kennen auch den steilen Berg am Ende zur Klinik hoch? Den sind sie schon einmal hochgefahren?‘ – ‚Jaja, rückwärts dann!‘, sagt er, lächelt und nickt mit dem Kopf“. So habe sich die spontan um einen Kopf gewachsene Wandergruppe schließlich wieder in Bewegung gesetzt. Den steilen Berg hinauf, der auf den ersten Blick für Rollatoren völlig ungeeignet scheint. Carsten macht sich Sorgen, Günther nicht gerecht zu werden, überlegt, an welchen Wegstellen er Probleme bekommen könnte.

Eine besondere Begegnung hat Carsten Kiehne im Harz gemacht.
Eine besondere Begegnung hat Carsten Kiehne im Harz gemacht. Foto: Sagenhafter Harz/ Carsten Kiehne

Doch Günther ließ sich nicht beirren. Gemeinsam mit den dreißig anderen Gästen setzte Carsten seine Tour fort. Im Laufe der Zeit bemerkte Carsten, dass Günther nicht sehr sicher mit seinem Rollstuhl ist. Er drohte abzurutschen oder umzukippen. Doch Carsten konnte glücklicherweise immer noch eingreifen. Es ging weiter den steilen Anstieg hinauf, der Motor brauchte aber Unterstützung. Mit vereinten Kräften schoben sie Günther den Berg hinauf. Carsten erklärt, dass er sich irgendwann echt Sorgen gemacht habe und auch der Senior selbst habe zwischenzeitlich nicht mehr allzu viel Zuversicht verbreitet.


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Das Ende der Geschichte ist dann aber doch ein Gutes. Gemeinsam schafften es die Wanderer, den Rollstuhl Samt Günther den Berg hochzuschieben, rückwärts. Oben angekommen war Günther nur noch glücklich: „Er strahlt über das ganze Gesicht, das hättest du sehen müssen“ schreibt Carsten bei Facebook.

„Für ihn war es das Highlight seines Aufenthaltes in der Klinik, sagt er. Auch für mich war diese Tour eines der Highlights der letzten 14 Jahre, die ich diese Tour gebe. Ich lächle und winke, schleppe mich nach Hause und falle dort wie ein Stein auf die Couch. So fertig war ich selten nach einer Tour, aber auch so glücklich war ich selten, ist es doch immer wieder das schönste Geschenk für mich, sagenhaft schöne Momente zu verschenken!“