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Kreis Helmstedt: Laden macht die Schotten dicht – er war der letzte seiner Art

Im Kreis Helmstedt schließt ein familiengeführter Laden nach mehreren Jahrzehnten seine Türen. Was dahintersteckt, liest du hier.

© IMAGO/Christian Ohde

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Es sind traurige Nachrichten für den Kreis Helmstedt. Ein 63-jähriges Traditionsgeschäft sagt im Jahr 2025 adé.

Nicht nur für die Betreiber selbst ist es ein emotionaler Schritt. Auch viele Helmstedter werden den Laden in der Innenstadt wahrscheinlich vermissen, denn er ist der letzte seiner Art.

Kreis Helmstedt: Aus nach vielen Jahrzehnten

Den Ursprung des Traditionsbetriebes der Familie Simon entstand bereits 1919 in der Leuckartstraße 40/42. Erst belegte sie nur die linke Seite des Gebäudes – mit einer Polsterei. 1962 weitete die Familie laut den „Helmstedter Nachrichten“ den Betrieb auf die rechte Seite aus. Das war der Ursprung des „Haus des Kindes“. Seither gingen die Kunden hier ein und aus, um Dinge für ihr Baby oder Kleinkind zu besorgen.

Die Regale waren voll mit alltäglich nützlichen Gegenständen wie Sonnenschirmen für Kinderwägen, Babyfläschchen oder Spielzeugen. Alles, was man eben in der Anfangszeit als Eltern braucht. Neben der großen Auswahl war es auch das familiäre Ambiente, welches die Kunden lockte. Beim Betreten wurden sie von den Schwestern Martina Simon und Annette Lüke begrüßt, die den Laden seit mehreren Jahren zusammen leiten. Diese Faktoren alleine reichten aber leider nicht, um den Laden wirtschaftlich am Laufen zu halten.

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DIESE Veränderungen haben zur Schließung beigetragen

Das „Haus des Kindes“ ist mittlerweile schon seit 63 Jahren in Betrieb und in der Zeit hat sich einiges verändert. Weniger Menschen betreten den Laden. Sie bestellen Produkte lieber online. Besonders seit Corona bemerkte Martina, dass der Wunsch nach Onlinehandel immer größer wurde. „Die Laufkundschaft ist stark zurückgegangen“, erzählt sie den „Helmstedter Nachrichten„. Mit steigenden Fixkosten war das Geschäft dann irgendwann einfach nicht mehr rentabel.

Die Auflösung ist trotzdem eher eine persönliche Entscheidung gewesen. „Wir müssen nicht, wir wollen schließen“, sagen die Schwestern. Sie wollen lieber von sich aus aufhören, als aus anderen Gründen. Zum 31. März schließt der Laden endgültig seine Türen und die Fläche wird verkauft. Einen Nachfolger für das Geschäft soll es nicht geben. Damit endet dann auch die lange Ära des Familienbetriebs und der letzte Baby- und Kleinkindladen im Landkreis verschwindet.


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Bis zur endgültigen Schließung Ende März können Kunden im „Haus des Kindes“ noch von besonderen Aktionen profitieren. Mehr Informationen dazu und zum Werdegang des Ladens liest du in den „Helmstedter Nachrichten„.