Es war ein ganz normaler Freitagabend (4. April). Doch was gegen Abend in einem Waldstück im Kreis Helmstedt geschah, lässt selbst erfahrene Tierschützer fassungslos zurück.
Ein älterer Herr aus Lelm bei Königslutter hörte über knapp eine Stunde durchdringendes Bellen aus dem Dickicht – und wählte den entscheidenden Anruf.
Kreis Helmstedt: Ein Wettlauf gegen die Zeit
Was sich kurz darauf tief im Wald offenbarte, war kein Zufall, kein Irrtum – sondern eine eiskalt geplante Tat. Zwei Lebewesen, hilflos zurückgelassen, festgezurrt an einen Baum. Kein Halsband, keine Hilfe – und keine Überlebenschance bei diesen Temperaturen. Ein älterer Herr, der am Abend jämmerliches Hundebellen wahrnahm, meldete sich bei seiner Bekannten Katrin und bat diese um Hilfe. Noch bevor die Dunkelheit vollständig hereinbrach, machte sich die erfahrene Hundebesitzerin auf den Weg – bewaffnet mit Wasser, Futter und einer Transportbox. Gleichzeitig informierte sie die Polizei in Königslutter, die umgehend eine Streife in den Wald schickt.
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Was die Finderin im Wald vorfand, lasse sich als “Elend pur” beschreiben, so Katrin gegenüber News38. Zwei kleine Hunde, angekettet mit Zurrgurten, zitternd vor Kälte, ohne jeden Schutz – und schnell wurde klar: Es handelte sich bei zumindest einem der beiden Vierbeiner um einen Nackthund, der ohne Fell den eisigen Temperaturen schutzlos ausgeliefert war. Der ältere Herr, der den entscheidenden Hinweis gegeben hatte, wurde noch vor Ort von der Finderin herzlich bedankt. „Man gut, dass du die gefunden hast – die hätten das sonst nicht überlebt!“, sagte sie. Die beiden Rüden waren vollkommen entkräftet, ausgehungert, durstig – einer von ihnen in deutlich schlechterem Zustand. Eine tierärztliche Untersuchung soll Klarheit bringen. Nun werden sie im Tierheim Helmstedt weiter versorgt und aufgepäppelt.
Spurensuche im Wald und eine Spur ins Internet
Während sich die Finderin um die Tiere kümmerte und sie mit einer warmen Decke ins Auto brachte, sicherte die Polizei Spuren. Deutlich zu erkennen: Ein Fahrzeug – vermutlich ein SUV – muss tief in den Wald gefahren sein, um die Hunde dort gezielt abzusetzen. Der Tatzeitraum: Vermutlich zwischen 12 und 19 Uhr.
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Einer der Hunde hat ein besonders auffälliges Merkmal: Ein Ohr steht, das andere fällt. Es ist ein Detail, das nun vielleicht den entscheidenden Hinweis liefern kann. Denn: Nach einem Facebook Aufruf erinnert sich jemand, dass genau diese beiden Hunde vor einigen Monaten auf der Plattform „deine-tierwelt.de“ zu kleinen Preis zum Verkauf angeboten wurden. Über diese Spur versucht man nun, den früheren Besitzer ausfindig zu machen. Inzwischen hat sich auf den Facebook-Post der Finderin eine Frau gemeldet, die den beiden Rüden ein neues Zuhause geben möchte. Das ganze Dorf ist in Aufruhr – viele wollen helfen, viele haben Fragen. Vor allem aber wollen sie eins: Den Täter finden.
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