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Hannover: Sie soll ihn bekocht haben, dann stirbt sie grauenvoll! Ihr Freund will sich an nichts erinnern

Hannover: Sie soll ihn bekocht haben, dann stirbt sie grauenvoll! Ihr Freund will sich an nichts erinnern

Hannover Mord Prozess Frau verbrannt angezüdet
In Hannover haben sich in einer Wohnung grauenhafte Szenen abgespielt. Einem Mann wird ein grauenhafter Mord vorgeworfen - er aber erzählt die Geschichte anders. Foto: imago images / lausitznews.de (Symbolbild) , Julian Stratenschulte/dpa

Hannover. 

Sie hörten Krach, Geschrei und schließlich den Feueralarm. Was sich in der Wohnung nebenan aber tatsächlich abspielte, lässt die Adern gefrieren! Eine Frau aus Hannover verlor ihr Leben. Jetzt steht ihr Partner vor Gericht. Und die Aussagen könnten unterschiedlicher kaum sein.

Hannover: Frau geht in Flammen auf – Partner vor Gericht

Dem 64 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, er solle seine Partnerin auf grausame Weise ermordet haben. Doch der gibt sich ahnungslos. In seinen Augen verlief der Abend ganz anders.

Beim Betreten des Gerichtssaals in Hannover verbarg der kräftige, grauhaarige Angeklagte sein Gesicht hinter einem Aktendeckel. Seine Hand zitterte. Als die Anklage und seine eigene Erklärung vorgelesen wurden, wirkte der 64-Jährige jedoch relativ gefasst, denn seine Version der Geschichte stellt ihn in ein anderes Licht.

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Prozessauftakt in Hannover: Mann wird Mord vorgeworfen

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft, soll der Mann im vergangenen Sommer seine Freundin mit Spiritus übergossen und angezündet haben.

Nachbarn hatten an jenem Abend nach Polizeiangaben den Notruf gewählt, weil sie laute Geräusche, Stimmen und den Warnton eines Rauchmelders aus der Wohnung in dem Mehrfamilienhaus gehört hatten.

Freundin stirbt qualvollen Tod

Die 57-Jährige erlitt laut Anklage Brandverletzungen auf 54 Prozent ihrer Körperfläche, es folgte ein Herzinfarkt, mehrere Organe versagten. Nach neun Tagen auf der Intensivstation und einer Reihe von Operationen starb die Frau am 6. Juli an den Folgen der Verbrennungen.

Mordverdächtige bestreitet Tat: So soll der Abend abgelaufen sein

Zum Prozessauftakt am Donnerstag bestritt der Mann das Verbrechen. Er wisse noch immer nicht, warum sie gebrannt habe, ließ er über seinen Verteidiger erklären, der schließlich darlegte, wie sich der Angeklagte an den Abend erinnern will:

Seine Freundin und er hätten an dem Abend zuvor in seiner Wohnung in Hannover auf dem Balkon gesessen und Alkohol getrunken.

Endeten Alkohol und Streit mit dem Tod?

Seine Freundin habe an jenem Abend gekocht und sei nach Darstellung des Mordverdächtigen verärgert gewesen, weil er wegen des vielen Alkohols zuvor nichts essen wollte.

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„Im Zusammenhang mit dem Wutausbruch wollte sie vom Balkon springen“, sagte der Verteidiger. Sie habe erzählt, dass sie mit Männern kein Glück habe und immer an Alkoholiker gerate.

Angeklagter beteuert: „Ich habe sie geliebt, auf meine Art und Weise“

Die Freundin habe sich in der Küche etwas zu trinken holen wollen, plötzlich laut geschrien und am ganzen Körper gebrannt. Er habe dann Wasser über sie geschüttet und sofort den Notruf angerufen. Er habe sie also gar nicht getötet, sondern vielmehr sie retten wollen, wenn man den Ausführungen folgt.

„Ich habe sie geliebt, auf meine Art und Weise“, erklärte der Angeklagte über seinen Verteidiger.

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Dann soll das Urteil fallen

Weitere Fragen des Gerichts wollte der 64-Jährige zunächst nicht beantworten, sondern erst einmal sammeln und mit seinen Anwälten besprechen.

Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte nach dieser Planung am 26. Februar gesprochen werden. (aj/dpa)