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Hannover: Ist das überhaupt erlaubt? DIESES Auto spaltet die Gemüter

Das Auto von Svenja Geertz aus Hannover spaltet die Gemüter, Gewalt sei ihr deshalb schon angedroht worden. Ist so ein Wagen überhaupt erlaubt?

Hannover
© IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Niedersachsen:

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Das Auto von Svenja Geertz aus Hannover dürfte jedem bekannt vorkommen, doch weniger aus dem privaten Umfeld.

Die 25-jährige Hannoveranerin fährt mit einem ganz besonderen Auto durch die Stadt – und zieht die Blicke auf sich. Doch nicht jedem gefällt der Wagen, wurden ihr sogar schon Schläge angedroht.

Hannover: Ist das überhaupt erlaubt?

Das Auto von Svenja Geertz zieht wirklich alle Blicke auf sich: Allerdings weniger, weil sie mit einem teuren Ferrari oder Porsche durch die Region peitscht. Eigentlich fährt die 25-Jährige nämlich einen Audi. Doch der Wagen der jungen Frau sieht auf den ersten Blick aus, wie ein Polizeiauto.

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In den Farben Blau, Gelb und Silber ist ihr Auto foliert, auf der Motorhaube und an den Seiten prangt der Schriftzug „Police“. Zu Beginn hielt die Polizei Svenja Geertz in ihrem Wagen oft an. Darf sie ihr Auto überhaupt so verändern?

Audi in Polizei-Optik ist legal

Prinzipiell schon: Mit dem Folierer und auch dem TÜV habe Svenja abgeklärt, ob die Farben in Ordnung seien, sagt die 25-Jährige. Nur reflektierende Folien durften es nicht sein, auch Hoheitszeichen und vor allem das Blaulicht sind tabu.

Und so ist das „Police“-Auto auch kein Problem, wie Polizeisprecher Michael Bertram aus Hannover meint. Denn: Das Design sei nicht urheberrechtlich geschützt. Nicht erlaubt sei dagegen außer reflektierender Folie ein „Polizei“-Schriftzug. Der sei geschützt, betont er.

Was auch verboten ist: Die 25-Jährige darf mit dem Auto keine Wegerechte einfordern, also zum Beispiel einfach durch eine Rettungsgasse auf der A2 fahren. „Ihr geht es nur um die Optik. Die Einschränkungen werden eingehalten – da ist nichts zu beanstanden“, so Bertram weiter.

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Die 25-Jährige Geertz aus Hannover will niemanden disziplinieren. Ein Blaulicht und eine Spielzeug-Kelle habe sie zwar – aber nur für Tuning-Treffen. Und am Innenspiegel baumeln Handschellen. Wie zur Beruhigung steht auf dem Duftbaum im Innenraum des Wagens die Aufforderung: „Zitter nicht“.

Wenn Svenja dann doch einmal angehalten wird, werde ein „Vorgang angelegt“ und über das Kennzeichen könnten die Beamten leicht feststellen: Alles legal. Zumindest in der Region Hannover. Denn in manche Länder darf sie mit ihrem Wagen nicht fahren, etwa nach Österreich, in die Schweiz oder nach Großbritannien – oder auch nur nach Baden-Württemberg.

Hannoveranerin will kein Auto, das jeder Zweite hat

Doch warum hat sich die Sozialassistentin, die in einem Kindergarten arbeitet, für gerade so ein Design entschieden? Ihr Auto bedeute für sie Freiheit, darin könne sie alles vergessen – und daran ihre Kreativität ausleben. Dabei dürfte den Autobossen nicht nur in Deutschland das Herz aufgehen.

Schon vorher hatte der Wagen eine Folierung, die aber „gefühlt jeder Zweite hatte“. Sie habe sich gefragt: „Was kann ich machen, dass mein Auto ganz anders aussieht?“ Dann die Idee – ein Polizeiwagen muss es sein. Denn das „traut sich nicht jeder nachzumachen“. Schon wegen der Kosten – 2.300 Euro.

Auto in Polizei-Optik spaltet die Gemüter

Ein Passant habe ihr einmal zugerufen: „Herr Scholz, ich bitte Sie, verbieten Sie so was!“ Vor allem die ältere Generation habe Probleme mit dem nur scheinbar echten Streifenwagen. Einmal seien ihr sogar Schläge angedroht worden. Als sie den Wagen auf einem Supermarktparkplatz abstellte, ging in der Schlange an der Kasse das Getuschel los: „Was macht denn die Polizei hier?“

Andererseits: Wenn die auffallende Optik des Wagens andere Autofahrer davor zurückschrecken lasse, zum Raser zu werden, dann sei das ein „positiver Nebeneffekt“, urteilt Polizeisprecher Bertram.


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Und genau das sei der Fall, erzählt die 25-Jährige. In ihrer Nähe hielten sich alle an die Verkehrsregeln, an jeder Ampel, die gelb leuchte, werde gehalten und auf der Autobahn Platz gemacht. „Die linke Spur gehört mir“, sagt sie. Dabei sind bei näherer Betrachtung schon Unterschiede zum normalen Streifenwagen zu erkennen – die Rückleuchten sind abgedunkelt, was im Netz oft zu Nachfragen führe, und das Lenkrad ist mit Strass bezogen. Die Tunerin sagt: Ein bisschen „ladylike“ eben.

Auf Instagram hat die 25-Jährige mit ihrem Auto auch schon viele Follower für sich gewinnen können: Mehr als 27.000 Menschen folgen ihr hier täglich. Und dass sie so oft wegen ihres Wagens und seiner unkonventionellen Farbgebung angehalten wird? Das sei schon Routine, meint Geertz. Nur auf dem Weg zur Arbeit, da „nervt das schon“. (jko mit dpa)