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Hauptbahnhof Hannover: Mann stellt Auto ab – als er Minuten später zurückkehrt, trifft ihn der Schlag

Ein Mann aus Hamburg parkt sein Auto kurz am Hauptbahnhof Hannover. Als er Minuten später zurückkommt, trifft ihn der Schlag!

Hauptbahnhof Hannover
u00a9 IMAGO/Bihlmayerfotografie

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Faire Strafe oder miese Abzocke? Wer kennt es nicht: Man muss nur kurz einen Mitreisenden abholen oder auf Toilette, parkt das Auto, ohne einen Parkschein zu lösen. Wie hoch kann denn auch die Wahrscheinlichkeit sein, dass man innerhalb von zehn Minuten einen Strafzettel kassiert? Am Hauptbahnhof Hannover ist sie sehr hoch!

Ein Mann aus Hamburg war an einem Wochenende auf dem Weg nach NRW, holte am Hauptbahnhof Hannover in Niedersachsen einen Mitreisenden ab. Das Warten nutzte er aus, um kurz auf die Bahnhofstoilette zu gehen. Sein Auto stellte er dabei auf einen Platz ab, bei dem ein Parkticket nötig ist. Als er nach nicht mal zehn Minuten zum Wagen zurückkehrte, fiel er aus allen Wolken: An der Windschutzscheibe war in Folie ein Strafzettel – mit der Aufforderung, satte 65 Euro zu zahlen!

Hauptbahnhof Hannover: Mann stellt kurz Auto ab – und kassiert saftige Strafe

Mustafa G. (35) kann es nicht fassen. Gegenüber News38 erzählt er vom Vorfall am 19. Mai: „Ich hatte fast zwei Stunden Fahrt hinter mir, wollte am Hauptbahnhof Hannover nur einen Freund aufpflücken. Als er noch nicht da war, dachte ich, dass ich noch schnell auf Toilette gehen könne. Ich parkte und beeilte mich. Keine zehn Minuten später war ich wieder zurück, mein Kumpel wartete bereits am Auto. Und der Strafzettel auch!“

Er ist wütend, hält die Strafe zwar für gerechtfertigt, findet die „Vertragsstrafe“, wie es der Parkplatzbetreiber Contipark nennt, aber für völlig überzogen. G. ledert los: „Hier hat wohl einer von denen gelauert, um mir eine Strafe zu verpassen. Ich sehe meinen Fehler ein, hätte für paar Euro ein Ticket lösen müssen. Aber dass ich dann direkt über 60 Euro zahlen muss, ist verrückt.“ Er überlegt, gegen die Strafe juristisch vorzugehen.

ADAC warnt vor Parken ohne Ticket bei Privatplätzen

Der ADAC warnt davor, ohne Ticket auf Privatparkplätze zu stehen. Sprecherin Alexandra Kruse zu News38: „Wer sich auf einen Privatparkplatz stellt, geht mit dem Eigentümer oder beauftragten Überwacher einen Vertrag ein und akzeptiert die AGB. Und sie enthalten Vertragsstrafen für den Fall, dass dagegen verstoßen wird – so wie in diesem Fall, wo kein Parkticket gezogen wurde.“ Auch Supermärkte setzen vermehrt auf Parkplatz-Überwacher, wo schnell bis zu 60 Euro fällig würden, wenn man sogar die Parkscheibe vergisst.

Hauptbahnhof Hannover
Nur kurz ohne Parkticket geparkt – das kostet am Hauptbahnhof Hannover satte 65 Euro! Foto: Privat

„Weil das Ganze auf Privatgrund stattfindet, handelt es sich nicht um ein Bußgeld, sondern um eine Vertragsstrafe“, erklärt Kruse weiter. Der ADAC würde für Mitglieder eine kostenlose Rechtsberatung anbieten. Wichtig sei laut der Sprecherin: „Aus der Beschilderung am Parkplatz muss eindeutig hervorgehen, was Verstöße kosten. Die Gerichte stellen an die Sichtbarkeit der Beschilderung aber meist keine großen Anforderungen. Wer sein Auto auf dem Parkplatz abstellt, sollte sich also nach entsprechenden Schildern umschauen.“

Parkplatz-Überwacher wehrt sich: „Kein Kavaliersdelikt“

Konfrontiert mit Abzock-Vorwürfen wehrt sich Parkplatzbetreiber Contipark. Ein Sprecher stellt gegenüber News38 klar: „Schwarzparken ist für uns kein Kavaliersdelikt. Die Zahl der Schwarzparker an Bahnhofsstandorten, die wir betreuen, ist in den letzten drei Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen, was zum Verlust von über einer Million Euro pro Jahr führt. Wir haben reagiert, indem wir die Vertragsstrafen erhöht haben. Sie dienen dazu, vertragsgemäßes Verhalten sicherzustellen und entstandene Kosten zu kompensieren.“


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Man könne Schwarzparken etwa mit Ladendiebstahl vergleichen, so der Sprecher weiter. Er setzt fort: „Unsere Kollegen vor Ort erhalten nicht etwa eine ‚Fangprämie‘, was oft vermutet wird, sondern werden normal nach Tarif bezahlt. In Hannover blockieren sehr viele Autofahrer die Plätze vor dem Hauptbahnhof und ziehen kein Ticket. Somit können zahlungswillige Kunden diese Plätze nicht nutzen. Die Zahl der Parkverstöße dort hat 2023 um 124 Prozent zugenommen.“