Treibt das Wetter diese kleinen Tierchen zu uns nach Niedersachsen? In den sozialen Medien sorgen sie bereits für Aufruhr.
Experten warnen schon jetzt vor ihnen. Bringen sie neue Gefahren mit nach Niedersachsen? Wenn du bei gutem Wetter gerne in den Wald gehst, dann solltest du darauf achten.
Wetter in Niedersachsen: Trifft der Spitzname zu?
Jeder kennt es: Kaum klettern die Temperaturen ein wenig, kommen sie aus ihren Verstecken. Insekten krabbeln und summen millionenfach durch die Gegend – und können gerade für uns Menschen ganz schön nervig sein. In diesem Jahr könnte eine ganz andere Art von Viechern in Niedersachsen auftauchen. Die Rede ist von der Hirschlausfliege oder auch „fliegende Zecke“ genannt. In einem Reel auf Instagram berichtet „RTL Aktuell“ über die Fliege, die ihren Spitznamen nicht ohne Grund trägt.
Sie soll nämlich, wie Zecken, unser Blut ganz lecker finden. Das wirklich fiese dabei: Sie hat Flügel! „Im Gegensatz zu einer Zecke greift sie ihre Opfer aus der Luft an. Sobald die Lausfliege [auf ihrem Wirt] gelandet ist, brechen ihre Flügel ab und sie krabbelt zu einer geeigneten Stelle, um Blut zu saugen. Sie bevorzugt dichtes Haar und Fell“, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Bei Menschen hat sie vor allem ein Ziel.
Wetter in Niedersachsen: Hundebesitzer aufgepasst
„Deshalb landet sie bei Menschen meist im Nacken und wandert zur Kopfhaut.“ Bevorzugte Opfer seien allerdings die Säugetiere des Waldes: „Das sind vor allem Hirsche, Rehe und junge Wildschweine. Aber auch Pferde, Hunde oder Menschen werden angeflogen und können gebissen werden.“ Nach dem nächsten Waldspaziergang also lieber sich selbst und den Hund noch einmal durchchecken.
Dein Hund ist besonders stark gefährdet: „Für Hundebesitzer können die Hirschlausfliegen zum Problem werden. Sie setzen sich im Fell des Hundes fest und ihre Bisse können zu entzündeten Hautstellen führen, die behandelt werden müssen.“ Sind sie auch für Menschen gefährlich?
Wetter in Niedersachsen: Über Krankheiten und Bakterien
Das sagt der NABU zu dem Thema: „Zunächst kann man sagen, dass die Tiere Träger eines bestimmten Bakteriums sind, des Erregers Bartonella schoenbuchensis.“ Auch bei „RTL Aktuell“ wird vor übertragbaren Krankheiten gewarnt. Der Insektenforscher Thomas Hörren relativiert die Gefahr jedoch ein wenig.
In einem Kommentar bei Instagram schreibt er: „Hirschlausfliegen sind ziemlich unbedenklich, insbesondere im Vergleich mit Stechmücken. Sie sind auf zahlreiche Tierarten angepasst und bei Menschen handelt es sich um Fehlwirte, die lediglich (selten) mal einen Testbiss abbekommen können.“ Auch der NABU entwarnt: „Bislang ist aber nicht sicher, ob die Bakterien auf den Menschen übertragen werden.“
Wetter in Niedersachsen: Ab zum Arzt
Solltest du doch mal einen Biss abbekommen und er entwickelt sich ungewöhnlich (zum Beispiel Fieber oder Anschwellen) solltest du zum Arzt. So kannst du dich im Wald vor ihnen schützen: „Da uns die Hirschlausfliegen noch nicht lange plagen, gibt es bisher nur wenige Abwehrmöglichkeiten. Wahrscheinlich schützt, wie bei Zecken, lange Kleidung, wenn man sich im Freien aufhält“, erklärt der Bund. Hat man in der Natur erst mal welche entdeckt, kann man sie ganz gut umgehen.
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„Werden Hirschlausfliegen auf der Wanderroute entdeckt, sollte man diese für mehrere Wochen meiden. Der Schwarm bleibt oft an einer Stelle und kann so gut umgangen werden.“ Sollte dich mal eine erwischen, solltest du „die gelandeten Tiere sofort entfernen, bevor sie sich verstecken können. Anschließend sollte die Bissstelle desinfiziert werden. Bei größeren Entzündungen hilft nur der Gang zum Arzt.“