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Niedersachsen: Neues Virus nachgewiesen! „Es werden definitiv noch mehr“

Niedersachsen erreicht ein gefährliches Virus. Experten schlagen Alarm. Denn sie vermuten, dass es erst der Anfang ist.

Niedersachsen
© IMAGO/USA TODAY Network

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Mit diesen Tricks gelingt ein Sommer mit weniger lästigen Mücken.

Der Sommer in Niedersachsen ist vorbei, kältere Tage kündigen sich an. Doch damit kommt auch die Zeit des Jahres, in der es viele von uns krankheitsbedingt aus den Latschen haut.

Doch dieses Mal drohen uns nicht nur Erkältungen und Grippen, sondern ein anderer gefährlicher Virus, der es ganz schön in sich hat. Gerade Niedersachsen ist gefährdet. Worauf wir uns einstellen müssen und wie du dich schützen kannst, erfährst du hier.

Niedersachsen: Neues Virus nachgewiesen

Schon seit Wochen ist es in aller Munde: Das West-Nil-Virus. Die Tropen-Krankheit, die ursprünglich von Zugvögeln nach Deutschland eingeschleppt wurde, wird hierzulande durch heimische Stechmücken auf den Menschen übertragen. Neben den Regionen Berlin, Brandenburg und Sachsen trifft das West-Nil-Virus auch Niedersachsen vergleichsweise hart. Hier wurde bis zum 19. September ein Fall nachgewiesen, so eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI). Zugegeben: Ein Fall klingt erstmal nicht dramatisch. Trotzdem schlagen Experten Alarm.

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„Es werden definitiv noch mehr Fälle werden“, sagt Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). Besonders auffällig seien Proben aus verschiedenen Regionen Deutschlands, die aktuell untersucht werden. Das Problem? „Das ist aufwendig, weil die Viruslasten ganz gering sind“, erklärt der Virologe. Obwohl der Sommer offiziell vorbei ist, bleibt die Gefahr bestehen. Die Mücken könnten noch mehrere Wochen aktiv bleiben, auch wenn die sogenannte West-Nil-Saison langsam ihrem Ende zugeht. Schon im letzten Jahr registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) sieben durch heimische Mücken übertragene West-Nil-Infektionen – und in 2022 waren es sogar 17!

Hohe Dunkelziffer

Besonders tückisch: Rund 80 Prozent der Infektionen verlaufen ohne jegliche Symptome, weshalb viele Betroffene gar nicht wissen, dass sie sich infiziert haben – die Dunkelziffer der West-Nil-Virus-Fälle dürfte also recht hoch sein, so die Experten. Bei den restlichen 20 Prozent treten häufig unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag auf – viele davon bleiben ebenfalls unerkannt. Doch es gibt auch gefährliche Verläufe: Besonders ältere Menschen mit Vorerkrankungen sind gefährdet, denn bei rund einem Prozent der Infektionen kommt es zu schweren Komplikationen, die sogar tödlich enden können.


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Nicht nur Menschen sind betroffen – auch bei Tieren greift das West-Nil-Virus um sich! Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) meldete bis zum 19. September bereits 51 Infektionen bei Vögeln und ganze 85 Fälle bei Pferden. Besonders stark betroffen: Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Besonders dramatisch: In Niedersachsen erkranken Pferde in diesem Jahr vermehrt schwer, oft mit tödlichem Ausgang.

Das FLI ruft deshalb zu Vorsichtsmaßnahmen auf und empfiehlt Pferdebesitzern dringend, ihre Tiere gegen das West-Nil-Virus impfen zu lassen. Denn das Virus könnte sich durch das warme und feuchte Klima in Deutschland weiter ausbreiten – und wer will schon, dass sein Liebling Opfer der gefährlichen Krankheit wird? (mit dpa)