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„Hallo Niedersachsen“: Schockierender Missbrauchsbericht im Bistum – „Schreckliche Dimensionen“

„Hallo Niedersachsen“ berichtet am Mittwoch (9. Oktober) über einen schockierenden Bericht. Es geht um Missbrauchsfälle in der Kirche.

"Hallo Niedersachsen"
© IMAGO/Panama Pictures

Katholische Kirche: Zahl der Austritte erreicht Rekordwert

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mehr als eine halbe Million Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Die Zahl der Austritte stieg damit auf einen neuen Rekordwert an, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. Im bisherigen Rekordjahr 2021 hatte der Wert noch bei 359.338 gelegen.

Ernste Stimmung im „Hallo Niedersachsen„-Studio am Mittwoch (9. Oktober): Es geht um einen Bericht über den Missbrauch im Bistum.

Allein im Niedersächsischen Osnabrück stehen gegen vier Prozent der Priester schwere Vorwürfe im Raum! Der Generalvikar spricht von „schrecklichen Dimensionen“. Mehr zu dem Thema liest du hier.

„Hallo Niedersachsen“: Schockierender Missbrauchsbericht im Bistum

Nicht nur für Eltern ist das harter Tobak: Der kürzlich veröffentlichte Missbrauchsbericht des Bistums Osnabrück zieht nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Region in einen Strudel der Empörung, wie „Hallo Niedersachsen“ am Mittwoch (9. Oktober) berichtet. Die Zahlen haben es in sich: 122 Kleriker – das sind satte vier Prozent aller Osnabrücker Priester seit 1945 – wurden des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Und das sei nur die Spitze des Eisbergs! Hinter den Kulissen werde gemunkelt, dass die Dunkelziffer bis zu zehnmal höher sein könnte. Mehr als 400 Opfer wurden laut der NDR-Nachrichtensendung bisher identifiziert.

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Generalvikar Ulrich Beckwermert stellte sich am Mittwoch vor die Kameras und ließ kein Blatt vor den Mund: Die Zahlen sind schockierend, die Taten unvorstellbar. „Schreckliche Dimensionen des Skandals sexualisierter Gewalt“ – mit diesen Worten eröffnete Beckwermert seine Rede und sprach das aus, was viele seit Jahren vermuteten, so „Hallo Niedersachsen“. Der Generalvikar machte unmissverständlich klar, dass es höchste Zeit ist, diese „Schweigespirale“ zu durchbrechen – Täter dürfen nicht länger geschützt werden!

Kleiner Lichtblick

Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick in dieser „Schweigespirale“. Laut Beckwermert seien Betroffene seit dem ersten Zwischenbericht im Jahr 2022 stärker in die Aufklärung und Aufarbeitung eingebunden worden. „Die Lernkurve im Bistum zeigt nach oben“, sagte der Generalvikar, berichtet „Hallo Niedersachsen“.


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Auch der Betroffenenrat Nord meldet sich zu Wort. Die Sprecherin Ilona Düing lobt die Studie als „Meilenstein“ und „wichtige Grundlage“ für weitere Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche, so „Hallo Niedersachsen“. Trotzdem mahnt sie: : „Das Problem sexualisierter Gewalt in der Kirche ist nicht irgendwann erledigt.“ Dübing ist der Auffassung, der Bischof müsse aus der Studie die richtigen Konsequenzen ziehen.