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Wetter in Niedersachsen: Anblick bereitet vielen Sorge – Experten sprechen von Phänomen

Aktuell herrscht beim Wetter in Niedersachsen wenig Bewegung – und das hat Folgen. Gewisse Werte schießen nach oben.

Aktuell ist die Feinstaubbelastung in Niedersachsen höher als sonst. Warum?
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Warum ist es im Sommer so warm und im Winter so kalt?

In Teilen von Niedersachsen herrscht aktuell „dicke Luft“. Wir haben es mit allerhand Feinstaub zu tun. Die Wetter-Experten sprechen hier von einem „Phänomen“.

Warum das aber weder gefährlich noch unnormal ist, liest du hier.

Wetter in Niedersachsen: „Absolut typisch“

Tatsächlich ist die die Feinstaub-Belastung in diesen Tagen vergleichsweise hoch. Nehmen wir als Beispiel Wolfsburg. In der VW-Stadt lagen die gemessenen Werte zuletzt bei fast 70 Mikrogramm pro Kubikmeter, wie unter anderem aus den Daten von „Kachelmannwetter“ hervorgeht. Auch in einer Facebook-Gruppe wurden die Werte zum Thema, weil sich offenbar einige Wolfsburger Sorgen machten.

„Das sind schon recht ordentliche Werte“, hieß es auch bei „Skywarner Wolfsburg“. Gleichzeitig seien sie kein Grund zur Beunruhigung: Diese Werte seien absolut typisch zur Herbstzeit. Das liege an der sogenannten Inversionswetterlage. „Dabei findet kaum Luftaustausch statt. Wind ist aktuell eher Fehlanzeige. Somit kann die ‚dreckige‘ Luft nicht ausgetauscht werden“, schreibt „Skywarner Wolfsburg“ bei Facebook. Die Schadstoffe könnten sich dann gut an der feuchten und kühlen Luft ansetzen.

Wetter in Niedersachsen: Deckel drauf!

Diplom-Meteorologe Dominik Jung spricht bei der Inversionswetterlage von einem Wetter-Phänomen, bei dem sich die normale Temperaturverteilung in der Atmosphäre umkehrt. Normalerweise nehme die Temperatur mit steigender Höhe ab: Warme Luft steigt auf, und kühle Luft sinkt ab. Bei einer Inversion liege jedoch eine wärmere Luftschicht über einer kälteren, wodurch die Luftzirkulation gestört werde. Diese „Luftumkehr“ führe dazu, dass die kalte Luftschicht in Bodennähe gefangen bleibt und sich nicht mit der darüber liegenden wärmeren Luft vermischen kann. „Dadurch entsteht eine Art Deckel, der die kalte Luft samt aller enthaltenen Schadstoffe in Bodennähe hält. Zu diesen Schadstoffen gehören Feinstaub und Abgase, die von Verkehr, Industrie und Heizungen freigesetzt werden“, sagte Jung auf News38-Anfrage.


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Warum erhöht eine Inversion die Feinstaubbelastung? Unter normalen Bedingungen werden Schadstoffe nach oben abtransportiert und verteilen sich in der Atmosphäre. Bei einer Inversion bleibt die Luft jedoch stagnierend, was bedeutet, dass sich Schadstoffe wie Feinstaub in der bodennahen Luftschicht ansammeln. Das führt zu einer deutlich höheren Belastung, da sich die Schadstoffe nicht verflüchtigen können. „Besonders im Winter kommt es häufiger zu Inversionswetterlagen, weil kalte Luft in Tälern und Senken leichter eingeschlossen wird. Das Fehlen von Wind und die stärkere Nutzung von Heizungen verstärken die Belastung noch zusätzlich“, sagte der Diplom-Meteorologe von wetter.net.