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Niedersachsen lässt mehrere Millionen Euro springen! Es geht um den Wolf

Immer wieder ist der Wolf in Niedersachsen ein heißdiskutiertes Thema. So auch jetzt, wo das Bundesland 6,4 Millionen Euro springen lässt!

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© IMAGO/Martin Wagner

Diese Raubtiere leben in deutschen Wäldern

Raubtiere gibt es nicht nur in den tiefen Wäldern Nordamerikas oder Kanadas. Auch in Deutschland leben Tiere, die zu Raubtieren gezählt werden.

Seit der Rückkehr des Wolfs in die deutschen Wälder wird auch in Niedersachsen immer wieder heiß über die Raubtiere diskutiert.

Denn das Comeback freut nicht jeden in Niedersachsen, eher im Gegenteil. Gerade Vieh-Besitzern sind die Wölfe ein riesiger Dorn im Auge. Jetzt lässt das Land mehr als sechs Millionen Euro springen!

Niedersachsen: Wolf-Alarm

In Niedersachsen leben inzwischen mehr als 50 Wolfsrudel – ein neuer Rekord. Vor gerade einmal drei Jahren waren es noch 38. Mehr Wölfe bedeuten aber auch mehr Angriffe auf hiesige Herden: Allein im dritten Quartal 2024 registrierte das Wolfsmonitoring 70 Attacken. 188 Tiere wurden dabei getötet, 22 verletzt und 12 gelten bis heute als verschwunden.

+++ Niedersachsen: Wolf illegal abgeknallt – jetzt droht mächtig Ärger +++

Seit rund zehn Jahren können Tierhalter Förderungen für wolfsabweisende Zäune oder Herdenschutzhunde beantragen. Und laut Niedersächsischem Umweltministerium scheint das Konzept aufzugehen: „Durch verbesserten Herdenschutz sinken die Nutztierrisse. Immer mehr Tierhalterhalter setzen die vom Land geförderten Herdenschutzmaßnahmen um“, so eine Sprecherin. 2024 war die Nachfrage sogar so hoch, dass der Fördertopf im Sommer vorübergehend leer war. Doch die rot-grüne Landesregierung reagierte prompt und stockte auf.

Land lässt 6,4 Millionen Euro springen

Während Niedersachsen den Herdenschutz weiter hochfährt, gibt es auch Bewegung auf europäischer Ebene. Ein Ausschuss des Europarats hat kürzlich entschieden, den Schutzstatus des Wolfs von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Was das heißt? Eine kontrollierte Jagd auf Problemwölfe könnte bald einfacher werden. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sieht darin einen wichtigen Schritt! Der Beschluss mache den Weg frei für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Die Naturschutzverbände wiederum kritisieren diese Entscheidung.


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Ab 2025 plant Niedersachsen eine sogenannte Kopfprämie für Schafe und Ziegen. Tierhalter, die ihre Tiere vor Wölfen schützen, sollen 40 Euro pro Schaf und 50 Euro pro Schaf an Deichen erhalten – unbürokratisch und pauschal. Dafür seien jährlich rund 6,4 Millionen Euro eingeplant. Mit dem Geld sollen zum Beispiel die Instandhaltung der Zäune oder andere Schutzmaßnahmen finanziert werden. Ein längst überfälliger Schritt, finden viele Weidetierhalter. (dpa/lh)