Viele Menschen haben einen Plan für ihr Leben. Sie haben Ziele und Träume. Und während dieser ganzen Pläneschmiederei kommt dann hier und da das Leben dazwischen. So ist es auch der vierfach Mama Tanja ergangen.
Und plötzlich war alles anders.
Hannover: Tanja hat einen sehnlichen Wunsch
„Von einem Tag auf den anderen klingt Tanjas Sprache plötzlich total verwaschen“, beginnt der emotionale Beitrag des Wünschewagens Niedersachsen bei Facebook. Ihre vier Kinder, ihr Mann Carsten und auch ihre Freunde oder Arbeitskollegen konnten sie nicht mehr gut verstehen. Doch dabei sollte es leider nicht bleiben. Nach und nach konnte sich die heute 47-jährige Rethenerin nicht mehr richtig bewegen. Sie konnte kaum noch schlucken. Bekam immer mehr Probleme beim Atmen. ALS lautete schließlich die schreckliche Diagnose, die vor einem Jahr das Leben der sechsköpfigen Familie komplett verändert hatte.
Heute sei Tanja nahezu rund um die Uhr auf Betreuung angewiesen, heißt es in dem Bericht. Ihr Pflegebett hat im Wohnzimmer Platz gefunden. Ein „normaler Familienalltag“ oder nur das Haus zu verlassen ist für Tanja utopisch. Rasend schnell schreitet die Krankheit in Tanjas Körper voran. Und damit wachsen auch die Sorgen der Familie aus Rethen, gerade jetzt in der Weihnachtszeit. Ehemann Carsten kennt seine Frau, seit diese 13 Jahre alt ist und setzt alles daran, ihre Lebensfreude zu erhalten. „Deshalb hat er sich an uns gewandt und von Tanjas großem Wunsch berichtet: In Weihnachtsstimmung kommen! Noch einmal unter Menschen sein! Wenigstens einmal noch raus aus der Wohnung und beim Stadionsingen in der Heinz-von-Heiden-Arena festliche Lieder hören, ein wenig mitsummen“, berichten die Wunscherfüller.
Hannoveraner Stadion verwandelt sich in einen riesigen Chor
Diesen Wunsch habe der ehrenamtliche Wunscherfüller Severin zusammen mit dem WüWa-Koordinationsteam Julia und Maren nur zu gerne erfüllt: Mit dem ASB-Wünschewagen und einem Begleitfahrzeug vom ASB Hannover, ging es also für die gesamte Familie ins Stadion. Mühsam, aber dafür wieder und wieder beteuert Tanja: „Ich freue mich so!“ Und ihre strahlenden Augen und die Freude im Gesicht übertönen das Verwaschene in ihrer Sprache. „Die vielen Menschen in der Arena – über 20.000 sind gekommen – die vielen Lichter, die wunderbare Musik, die tollen Plätze, die das Orga-Team vom Stadtkirchenverband und Hannover 96 für unsere Reisegruppe bereitgehalten haben – das alles ist überwältigend für Tanja. Sie hat Tränen in den Augen. Vor Glück“, berichten die Wunscherfüller weiter.
Als die ersten Lieder erklingen und Taschenlampen die Dunkelheit erhellen, singen alle aus voller Kehle mit. Auch Tanja versucht es. Wenigstens bei „Last Chrismas“ – dem Weihnachtslied, auf das sie sich so sehr gefreut habe. Sogar ein kleines bisschen applaudieren habe sie können. Tanja aktivierte in diesem Moment aller letzte Kraftreserven. Blickt wieder und wieder mit großen Augen ihre Familie an. Saugte sichtbar jeden Moment auf.
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Nach dem Konzert hatte sich die ganze Reisegruppe noch in einem Schnellrestaurant niedergelassen und gestärkt. Tanja Kinder hatten nach so viel Weihnachtsmusik mächtig Hunger. Tanja trank zwei Quetschies. War mittendrin – und sehr, sehr glücklich.
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