Veröffentlicht inNiedersachsen

Niedersachsen droht der Öffi-Kollaps! Zahlen sind ein „Alarmsignal“

Bus und Bahn sollen die Verkehrswende bringen – doch in vielen Regionen hinkt das Angebot hinterher. Vor allem in Niedersachsen.

© IMAGO/Frank Sorge

Deutschlandticket bei der Steuererklärung angeben: Achtung, das kann dich viel Geld kosten!

Welche finanziellen Vorteile gibt es für Berufspendler bei der Steuererklärung? Finanzexperte Simon Neumann klärt auf.

Busse und Bahnen sollen eigentlich eine klimaschonende Alternative zum Auto sein. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus: Fahrpläne sind ausgedünnt, Haltestellen weit entfernt, Verbindungen unzuverlässig. Auch in Niedersachsen sieht es vor allem in ländlichen Gebieten nicht anders aus.

Besonders außerhalb der Städte offenbart sich ein tiefes Ungleichgewicht. Neue Daten zeigen, wie groß die Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit beim Nahverkehr tatsächlich ist. Vor allem Niedersachsen liegt auf den letzten Plätzen.

Niedersachsen fällt auf – vor allem negativ

Laut einer aktuellen Analyse der Umweltorganisation Greenpeace haben rund 26 Prozent der Menschen in Deutschland an ihrem Wohnort eine sehr schlechte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die Untersuchung basiert auf der Auswertung aktueller Fahrplandaten durch das Münchner Analyseunternehmen Plan4Better. Auch das Bundesland Niedersachsen wurde hier untersucht.

+++ Niedersachsen: Ungewöhnliches Schauspiel am Himmel! Was war da los? +++

Für rund 11.000 Gemeinden, Landkreise und Bundesländer wurde untersucht, wie oft Busse und Bahnen fahren und wie weit die nächste Haltestelle entfernt ist. Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Stadt-Land-Gefälle – vor allem in Niedersachsen.

Niedersachsen ist trauriges Schlusslicht

Am stärksten betroffen ist Niedersachsen: Hier haben rund 42 Prozent der Menschen nur einen sehr schlechten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr. Kein anderes Bundesland schneidet schlechter ab. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen liegt der Anteil bei etwa 18 Prozent.

+++ Niedersachsen: Neuer Feiertag? Welchen Tag der Landtag jetzt prüfen will +++

Besonders drastisch zeigt sich die Lage im Landkreis Leer. Dort sind laut der Analyse sogar 87 Prozent der Bevölkerung vom Nahverkehr abgehängt. In vergleichbaren Regionen wie dem rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Kreuznach liegt der Anteil bei nur 15 Prozent.

Ziel: Mehr Fahrgäste, bessere Angebote

Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Zahl der Fahrgäste bis 2030 im Vergleich zu 2019 zu verdoppeln. Doch die Entwicklung hinkt hinterher. Ein Grund sind die unzureichenden finanziellen Mittel.


Mehr News:


“Es ist ein verkehrspolitisches Alarmsignal, dass im Jahr 2025 noch immer bei einem Viertel der Menschen kaum ein Bus, geschweige denn eine Bahn fährt”, sagt Lena Donat, Mobilitätsexpertin bei Greenpeace. “Guter Nahverkehr garantiert, dass alle zum Einkaufen, Arzt oder Schwimmbad fahren können, und sorgt für bezahlbaren Klimaschutz.”