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Fake-Nacktfotos von Collien Ulmen-Fernandes im Netz aufgetaucht: „Ich habe die Bilder gesehen“

Im Netz sind Nacktbilder von Collien Ulmen-Fernandes aufgetaucht. Nun begibt sich der „Traumschiff“-Star auf Spurensuche.

Collien Ulmen-Fernandes
© ZDF und ©Tower Productions

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Es ist ein wahrgewordener Albtraum: Plötzlich tauchen Nacktaufnahmen im Netz auf, Geschäftspartnern werden pornografische Videos zugeschickt, die berufliche Reputation steht plötzlich auf dem Spiel. Dabei zeigen die Bilder gar nicht die Realität. Sie sind KI-generiert. Passiert ist das Collien Ulmen-Fernandes.

Die 43-jährige „Traumschiff“-Schauspielerin hat nun über ihre Erfahrungen eine Dokumentation gedreht. Am 11. Dezember 2024 um 22.15 Uhr und 1 Uhr zeigt das ZDF den Film „Die Spur: Deepfake-Pornos“. Wir haben mit Collien-Ulmen-Fernandes über die Reportage gesprochen.

Für das ZDF hast du dich dem Thema „Deepfake-Pornografie“ gewidmet. Du bist gar selbst schon Opfer geworden.

Das stimmt, es erreichten mich mehrere Mails über mein Management, in denen Männer schilderten, dass es Mail-Kontakt mit mir gegeben habe, in dem ich irgendwann immer anzüglicher geworden sei, sogar Nacktfotos verschickt habe.

Hattest du Kontakt mit den Personen, die solche Inhalte „von dir“ bekommen haben?

Erst vor wenigen Tagen habe ich einige der Männer kontaktiert. Einen durfte ich sogar für die Sendung interviewen. Vielen war das Thema höchst unangenehm. Daher bekam ich recht wenig konkrete Informationen, was genau auf den Bildern oder in den Videos zu sehen ist. Mir wurde lediglich geschildert, dass es sich um Nacktfotos und Sex-Videos handelt.

Du hast die Bilder gar nicht gesehen?

Doch, ich habe Bilder gesehen, weil sie mir im Rahmen der Doku gezeigt wurden. Am Ende weiß man aber nie genau, wer was verschickt, weil es so zahlreiche Fake-Profile von mir gibt. Und die Männer, die mit den Fake-Profilen Kontakt hatten, drückte sich oft recht schwammig aus. Da heißt es dann nur: ‚Ja, da waren Sie mit einem Mann auf einem Sofa …‘

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Wie realistisch sind die Bilder?

Es gibt die ganze Bandbreite. Die Bilder, die vor zehn Jahren veröffentlicht wurden, sind nicht so realistisch wie die, die aktuell erstellt worden sind. Die Technik hat sich in den letzten zwei, drei Jahren extrem weiterentwickelt. Die Bilder sind mittlerweile so gut, dass sie von echtem Bildmaterial kaum noch zu unterscheiden sind. Und genau darin liegt auch das Problem.

Was hat das mit dir gemacht?

Das war krass, weil es sich so wahnsinnig intim anfühlt, sich selbst splitterfasernackt im Internet zu sehen. Daher war es auch so komisch, den Herrn zu interviewen, der von einem der Fake-Profile kontaktiert wurde. Eigentlich bietet er juristische Beratungen an, und dachte, ich würde eine solche bei ihm buchen wollen. Doch plötzlich fing die Fake-Collien an, ihr Oberteil auszuziehen. Das war für mich sehr unangenehm, das zu hören. Auch weil er gesagt hat, dass es für ihn vollkommen realistisch aussah.

Gibt es Möglichkeiten, juristisch gegen diese Videos beziehungsweise die Verbreitung vorzugehen?

Ich war bei der Polizei. Jedoch bin ich rein juristisch gesehen keine Geschädigte, weil mir kein monetärer Schaden entstanden ist. Das finde ich absurd, denn ich fühle mich geschädigt. Ein Imageschaden kann ja wesentlich schwerer wiegen und wenn in meinem Namen so etwas geschieht oder Männer um Geld gebeten werden, was manche der Fake-Profile ebenfalls tun, fühle ich mich geschädigt.

Gibt es weitere Probleme, die mit diesen Bildern und Filmen einhergehen?

Einige. Ich habe mich zum Beispiel neulich selbst bei LinkedIn angemeldet, aber alle halten mein Profil für Fake. Niemand nimmt meine Anfragen an. Ich habe derzeit nur drei Freunde. Das ärgert mich tatsächlich sehr, weil ich es nicht schaffe, mich mit meinen beruflichen Kontakten zu vernetzen, während das Fake-Profil mit etwa 170 meiner Kontakte befreundet ist. Dazu kommt, dass mir ein beruflicher Kontakt berichtet hat, dass er dachte, er sei mit mir im Austausch. Er schrieb mit dem Fake-Profil über Dreharbeiten, man kann ja öffentlich nachschauen, was ich gerade so mache, von daher kann eine Fake-Collien da lange mitreden. Irgendwann wurde die Fake-Collien jedoch immer flirtiver, dann kamen Nacktbilder.

Collien
Collien Ulmen-Fernandes (l.) und Marie Bröckling (r.) auf der Spur der Täter. Foto: ZDF und ©Tower Productions

So etwas kann natürlich massiv rufschädigend sein, wenn Menschen, mit denen ich beruflich zu tun habe meinen, ich würde mein Oberteil in einem Videocall ausziehen. Es kennt mich ja auch nicht jeder so gut, um zu wissen, dass ich das nicht machen würde. Und man muss ja auch dazu sagen, solche Dinge passieren in der Branche. Ich kenne Schauspielende, die das wirklich tun, erst flirtive Nachrichten schreiben und dann Nacktbilder von sich schicken. Ohne Fake-Profil. Es ist als nicht völlig unrealistisch. Ich möchte nur nicht, dass das in meinem Namen passiert.



Jetzt muss ich nachfragen: Um wen handelt es sich da?

Ich kann dir ja mal einen Link schicken (lacht). Nein, aber ich kenne definitiv einige Männer, die das machen. Die entsprechende Fotos von sich verschicken. Aber es gibt auch Frauen. Wenige. Aber es gibt sie.

Zurück zu den Fakes. Was muss sich für dich ändern?

Wir brauchen eine gute Gesetzeslage als Fundament, damit wir die Möglichkeit haben, uns zu wehren, und dagegen vorzugehen. Leider kam es bislang kaum zu Verurteilungen der Täter. Das ist ein fatales Signal.