Auch 24 Stunden nach der Amtseinführung Donald Trumps als neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika herrscht großer Diskussionsbedarf in der Talkshow bei Markus Lanz.
Der Moderator holt dafür unter anderem SPD-Politiker Sigmar Gabriel in die ZDF-Show, der mit großer Sorge Richtung Europa schaut.
Und auch Markus Lanz blickt kritisch in die Zukunft: „Ist das schlicht das Ende des alten Westens, wie wir ihn kennen?“
Markus Lanz: ZDF-Gast nach Trump-Amtseinführung skeptisch
Diese Frage stellt der Moderator am Dienstagabend seinen Gästen in der Sendung.
Das waren die Gäste vom 21.01.2025:
- Sigmar Gabriel (Ex-Vizekanzler)
- Bodo Ramelow (Linke)
- Anne Hähnig (Journalistin)
- Elmar Theveßen (ZDF-Korrespondent)
Donald Trump hat nur wenige Stunden nach seiner Vereidigung zahlreiche Dekrete unterschrieben. Unter anderem den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen und den Ausstieg aus der Weltgesundheitsorganisation WHO. Darüber hinaus kündigte der US-Präsident an, Zölle auf Produkte aus Kanada und Mexiko zu verhängen sowie die Öl- und Gasproduktion zu erweitern.
Auf Lanz‘ Frage, ob dies das Ende des alten Westens sei, kann Sigmar Gabriel zunächst nur vorsichtig antworten: „Ob er wirklich in der Lage ist, die amerikanische Demokratie grundsätzlich zu beschädigen, wissen wir ehrlich gesagt noch nicht.“
Für Sigmar Gabriel steht vielmehr die wichtige Frage im Raum, welche „Rolle Amerika in Zukunft in der Welt einnehmen“ werde. „Da verabschiedet sich eine globale Ordnungsmacht aus ihrer Rolle, zumindest den Anspruch zu haben, die Welt mit in einer Balance zu halten. Und es entwickelt sich eine Hegemonialmacht“, so der SPD-Politiker.
Denn „internationale Zusammenarbeit“ sei das nicht mehr, vielmehr gehe es bei Trump darum, das Recht des Stärkeren durchzusetzen.
Markus Lanz: Rechtsdruck bereitet Sigmar Gabriel Sorgen
Was Gabriel bei Markus Lanz aber auch besonders Sorge bereitet, ist der allgemeine Rechtsdruck in einigen westlichen Ländern. Denn in den demokratischen Ländern gebe es seiner Meinung nach das gleiche Problem, und zwar, „dass diese liberale Demokratie für viele Menschen nicht das liefert, was sie verspricht. Wenn wir das nicht ändern – und zwar zu Hause ändern – dann brauchen wir über die USA gar nicht nachdenken.“
Am Ende spricht der Politiker sogar von einem potenziellen Zerfall Europas. Er sagt: „Wenn Europa jetzt zerfällt oder jede Regierung versucht, mal noch was für sich rauszuholen, dann sind wir Provinz der Weltpolitik. Dann wird mit uns gespielt, aber dann sind wir keine Spieler!“