Zahlreiche Menschen hatten sich am Donnerstag (23. Januar) im Aschaffenburger Park Schöntal in der Innenstadt versammelt, um nach dem Messerangriff auf eine Kitagruppe Blumen und Spielzeug abzulegen. Ein zweijähriger Junge und ein 41 Jahre alter Mann starben bei der Bluttat. Noch immer ist die Trauer groß und es bleiben Fragen offen, wie es so weit kommen konnte.
Wenige Minuten nach der Tat hatte die Polizei einen 28 Jahre alten Afghanen als mutmaßlichen Angreifer festgenommen. Er war bereits polizeibekannt und ausreisepflichtig. Auf Anordnung kommt der Mann nun in die Psychiatrie.
Viele Politiker fordern nach der Tat Konsequenzen, vor allem im Migrationsrecht. Ein Thema, das am Donnerstag auch in der Sendung von Markus Lanz besprochen wurde.
Markus Lanz: CSU-Politiker bei Migrationsdebatte sauer
Der Moderator hatte dazu unter anderem CSU-Politiker Martin Huber eingeladen, der Stellung zum Messerangriff in Aschaffenburg bezog.
Der ZDF-Gast forderte einen „Wandel im Bereich der Migrationspolitik“, seiner Meinung nach müssten Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan möglich sein. Vor allem Gefährder sollten „mit der ersten Straftat ausgewiesen werden“ und es müsse „ein Abschiebegewahrsam geben.“
Da kam Markus Lanz ins Spiel, der sichtlich irritiert über die Aussagen des CSU-Politikers schien. Er wollte in seiner Talkshow wissen: „Betrifft das nur Straftäter oder jeden, der keinen Aufenthaltsstatus hat?“ Für den Gast war klar, dass es um „Straftäter und Gefährder“ gehe.
Die anschließende Frage von Lanz, ab wann man als Gefährder gelte, wies Huber von sich, da dies juristische Überlegungen seien. Ohnehin wirkte er an dieser Stelle bereits genervt von Markus Lanz und stellte im TV-Studio klar, dass „jemand, der Gewalt anwendet, jemand, der Körperverletzung macht“, grundsätzlich als Gefährder gelte.
Und weiter: „Jemand, der andere Menschen bedroht, der hat doch kein Anrecht mehr darauf, in diesem Land zu bleiben. Herr Lanz, ich bitte Sie.“
Auf einen grünen Nenner kamen die beiden Männer beim Thema Migrationspolitik nicht mehr. Markus Lanz betonte am Ende, dass er keine klaren Antworten von seinem Gegenüber erhalten habe. „Herr Huber, ich habe ein paar konkrete Nachfragen einfach nur an Sie und Sie können sie allesamt nicht wirklich beantworten. Und spätestens dann wird diese Forderung zu einer Floskel.“ Den Vorwurf wies Martin Huber von sich.