Hans D. ist gemeinsam mit seinem „Neffen“ Marcello von Köln aus in den Urlaub auf Mallorca geflogen. Marcello ist nicht sein leiblicher Neffe, aber Hans D. nennt ihn gerne so. Gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern und Freunden auf der Insel sollte es eine unvergessliche Zeit werden.
Dieser Urlaub auf Mallorca fing auch super an, wie Hans D. in einem Gespräch mit unserer Reporterin auf Mallorca erzählt. Bis die beiden Männer völlig aus dem Nichts mit einem schlimmen Vorwurf konfrontiert werden und aus dem Hotel fliegen. Was war geschehen?
Urlaub auf Mallorca endet in heftigem Zwischenfall
Die beiden Männer landen am Samstag, den 14. September, verspätet auf der Insel und steigen im gebuchten Hotel „MLL Caribbean Bay“ in S’Arenal ab. „Montags waren wir im Bierkönig und haben da was getrunken, sind dann ganz normal ins Hotel gegangen und haben geschlafen.“ Am nächsten Morgen gegen 11 Uhr wollen die beiden Männer eigentlich an den Strand zu Bekannten. Weil Marcello sich aber nicht wohlfühlt und über Kopfschmerzen klagt, bleibt er allein im Zimmer zurück und stößt später zu der Gruppe hinzu, so erzählt es Hans D. gegenüber unserer Reporterin.
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Als die beiden Männer am nächsten Tag nach einem Strandbesuch zurück ins Hotel kommen, können sie die Türe zu ihrem Zimmer nicht mehr öffnen. Der 23-jährige Marcello geht daraufhin an die Rezeption und fragt, was los sei. Dann der Schock! Die beiden Kölner sollen das Hotel sofort verlassen – eine der Reinigungskräfte wirft ihnen sexuelle Belästigung vor, so erzählt es der Kölner.
„Haben die Welt nicht mehr verstanden“
„Die Frauen an der Rezeption sagten, dass, als die Putzfrau zum Zimmer reinigen reingekommen war, Marcello ihr Pornovideos gezeigt haben soll. Da stimmt absolut nicht!“ Weder der Manager noch die Frau selbst seien bei dem Gespräch dabei gewesen. „Wir durften uns nicht einmal echtfertigen. Niemand hat mit uns gesprochen.“ Marcello habe gezittert und die Welt nicht mehr verstanden, erzählt Hans D. „Die Rezeptionistinnen wollten auch nicht die Polizei rufen. Ich habe dann darauf bestanden, dass die Polizei kommt.“ Und die kam auch.
„Ich kam mir vor wie ein Schwerverbrecher. Das war ganz schlimm – die absolute Katastrophe.“ Als die Guardia Civil eintraf, sprach der beschuldigte Marcello mit ihnen. Hans D. wich dabei nicht von seiner Seite. „Wie wir das zusammen besprochen und übersetzt haben, haben die Polizisten Marcello geglaubt. Es gibt meines Wissens nach keine Anzeige.“ Das Hotel verlassen musste Marcello dennoch.
Urlaub auf Mallorca: Deutscher fordert entstandene Kosten zurück
„Zuerst hieß es: Beide raus. Dann hieß es, ich könne bleiben.“ Hans D. wollte das zunächst nicht. Weil er aber nur ein Zimmer für seinen Neffen Marcello fand, blieb er notgedrungen in dem Hotel zurück.
Für 600 Euro kam Marcello in einem Hotel wenige hundert Meter an der Playa entfernt unter. Hans D. hingegen bricht trotz bezahltem Hotelzimmer einen Tag später seinen Urlaub auf Mallorca ab und fliegt zurück nach Köln. „Jedes Mal wenn ich danach ins Hotel gegangen bin, war das eine Katastrophe für mich. Ich konnte das einfach nicht mehr“, erzählt der Kölner einen Tag nach seiner Abreise aufgebracht.
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„Ich hatte eigentlich viel vor und wollte viel Spaß haben. Aber ich konnte da einfach nicht mehr sein.“ Den zusätzlichen Flug nimmt er dafür in Kauf. Die 600 Euro für das neue Zimmer für seinen Neffen fordert er jedoch zurück. „Wir haben nichts gemacht. Dieser Urlaub auf Mallorca steht leider unter einer sehr grauen Wolke, sowas habe ich noch nie erlebt.“ Trotz mehrerer Versuche ist ein Gespräch mit Marcello selbst nicht zustande gekommen.
Hotel erzählt eine andere Geschichte
Unsere Reporterin auf Mallorca hat auch mit der Direktorin besagten Hotels gesprochen. Laut ihren Aussagen habe die betroffene Reinigungskraft den Vorfall wie folgt geschildert: Der junge Mann aus Deutschland habe ihr ein Porno-Video gezeigt und ihr gesagt, er wolle das auch mit ihr machen. Sie habe sich geweigert, arbeiten zu kommen, solange Marcello sich noch im Hotel aufhalten würde.
Daraufhin habe man den Beschuldigten vor die Wahl gestellt. Entweder verlasse er sofort das Hotel oder die Frau bringe den Vorfall zur Anzeige. Der deutsche Urlauber habe sich dann für Ersteres entschieden und so kam es auch zu keiner Anzeige seitens der Reinigungskraft. Das Geld würden sie den Deutschen nicht erstatten.