Dieser Anblick in einigen Filialen von Aldi, Lidl und anderen Supermärkten versetzt uns zurück in eine Zeit, an die wir alles andere als gerne zurückdenken. Es sind Bilder wie zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020.
Auch damals hatte es bei Discountern wie Aldi und Lidl sowie anderen Einzelhandelsketten sogenannte Hamster-Käufe gegeben. Das primäre Ziel der Hamster-Käufer: Toilettenpapier.
Klopapier wird gehamstert
In den vergangenen Tagen kursierten in den sozialen Netzwerken schon wieder viele Bilder von leergefegten Supermarkt-Regalen. Erneut hatten es die Kunden von Aldi, Lidl und Co. auf Klopapier abgesehen, das wie besessen gehortet wurde. Wie kam es zu den Szenen?
Die Bilder stammen aus den USA. Dort organisieren Hafenarbeiter sich derzeit zu einem großen Streik – vor allem an der Ost- und Golfküste. Sie fordern eine deutliche Lohnsteigerung von rund 70 Prozent, nachdem ihre Arbeitgeber ihnen zuletzt „nur“ 50 Prozent mehr Gehalt geboten hatten.
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Hafenarbeiter kämpfen für mehr Gehalt
Als Vorbild dienen ihnen die Hafenarbeiter von Kalifornien. Diese hatten in den vergangenen Jahren durch Streiks eine massive Lohnerhöhung erwirkt und verdienen mittlerweile einen Stundenlohn von etwa 55 Dollar (50 Euro), während ihre Kollegen an der Ostküste sich mit 39 Dollar zufriedengeben müssen.
Das wollen die Hafenarbeiter im Osten nicht länger hinnehmen und befinden sich nun in einem groß angelegten Streik. 45.000 Arbeiter an 36 Häfen legen derzeit ihre Arbeit nieder.
Die Folgen: Experten rechnen damit, dass die Streiks erhebliche Auswirkungen auf den US-Handel haben werden. Die Mengen an Import- und Export-Waren würden kurzfristig sinken, und vor den Häfen würden sich große Staus der Containerschiffe bilden.
Hamsterkäufe einfach nur dämlich
Und dies führt uns wiederum zurück zu den Hamster-Käufen in amerikanischen Supermärkten. Vor dem Hintergrund der Handels-Probleme im Zusammenhang mit den Hafen-Streiks haben viele Amerikaner die Sorge, es könne zu einer Toilettenpapier-Knappheit kommen. Daher deckten sich viele Amerikaner in den vergangenen Tagen haufenweise mit eben jenem Produkt ein.
In den sozialen Netzwerken teilten Kunden Bilder und Videos aus den amerikanischen Filialen von Aldi, Lidl und anderen Supermarkt-Ketten. „Mein Freund hat mir gerade diese Bilder aus einem Walmart im Norden von Georgia geschickt“, schreibt der Unternehmer Bruce Hunter bei Twitter (siehe Tweet unter diesem Absatz): „Kein Brot. Keine Mich. Keine Eier. Kein Saft. Und keine Papier-Produkte. Er ist dann zu Aldi gegangen, und da sah es genauso aus.“
Diese Vorgehensweise zeugt allerdings nicht nur von einem eklatanten Mangel an Solidarität, sondern ist darüber hinaus auch noch ziemlich dämlich. Denn der mit weitem Abstand größte Teil des in Amerika angebotenen Toilettenpapiers ist „Made in USA“. Gleiches gilt logischerweise für Frischeprodukte wie Brot oder Milch. Somit sind diese Produkte von möglichen Import-Problemen erst gar nicht betroffen.