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Aldi: Plakat vor Filiale entfacht riesige Debatte – „Es ist beschämend“

Vor einer Filiale hatte ein Plakat zuletzt hohe Wellen geschlagen. Die Reaktionen der Kunden waren daraufhin eindeutig.

© imago/Schöning

Die Eigenmarken der Supermärkte: von ja! bis Freeway

In den Supermärkten stehen neben den bekannten Marken wie Milka, Coca Cola und Co. auch immer mehr Eigenmarken. Ein Überblick:

Es passierte nur bei einer einzigen Filiale von Aldi – im kleinen Dortmunder Stadtteil Höchsten in NRW. Doch die Aktion schlug Wellen im ganzen Land.

Der Verein „Seniorenglück – Lebenshilfe Dortmund“ hatte zuletzt vor jener Aldi-Filiale mit einem Plakat um Spenden geworben. „Kaufe 2, spende 1“ hieß es dort. Kunden konnten in dem Markt einen Teil ihres Einkaufs an die örtliche Senioren-Tafel spenden.

Aldi: Aktion schlägt hohe Wellen

„Eine deutsche Rentnerin bekommt im Durchschnitt 850 Euro Rente“, hieß es auf dem Plakat, das deutschlandweit zum großen Thema wurde: „Wir Frauen haben die Kinder großgezogen, den Männern den Rücken freigehalten und jetzt ein Sozialfall?“

Der Verein bedankte sich anschließend bei den vielen Spendern unter den Kunden von Aldi. „Fantastische 37 Kisten haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel konnten wir dort für unsere Seniorentafeln sammeln“, teilte der Verein mit und kündigte bereits an, im Januar die sechste Senioren-Tafel zu eröffnen – und zwar in der Lüner Stadtmitte.

„Altersarmut bedeutet Verzweiflung, Einsamkeit und oftmals auch Scham“, erklärt der Verein. Viele ältere Menschen wollten dem Staat „nicht auf der Tasche liegen“.


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Aldi-Kunden beteiligen sich

Unser ursprünglicher Artikel zu der Aktion wurde von vielen Leserinnen und Lesern kommentiert. Die meisten waren sich einig, dass die Scham hier eigentlich ganz woanders liegen müsste.

„Es ist beschämend, wie wir den Zustand im eigenen Land ignorieren und das Geld mit vollen Händen an Trickser und Abzocker ausgeben“, meint ein Leser im Kommentar-Bereich unseres Artikels über die Aldi-Aktion bei MSN.

Die nächste Leserin sieht das ähnlich: „Es ist eine Schande für Deutschland, dass Rentner sich um ihre Existenz Sorgen machen müssen – ebenso, wie es eine Schande ist, Renten zu besteuern. Rentenerhöhungen fließen bei vielen durch die Steuern wieder zurück an den Staat.“

„Mehr muss man nicht erzählen“

Und auch der nächste Leser findet: „Die politische Qualität und Menschlichkeit eines Staates zeigt sich in seinem Verhalten den Kindern und den Senioren gegenüber – altes japanisches Sprichwort. Wendet man dieses japanische Sprichwort auf Deutschland an, ist alles zum „besten Deutschland, was es je gab“ gesagt. Mehr muss man nicht erzählen.“

Wieder ein anderer Leser fügt hinzu: „Anstatt Millionen oder auch Milliarden ins Ausland zu verprassen, sollte dieses Geld hier in Deutschland das Leben der deutschen Bevölkerung verbessert werden. Gerade die Rentnerinnen und die Rentner haben unser Land aufgebaut und mit ihrem körperlichen und geistigen Einsatz dafür gesorgt, dass wir heute dieses Leben leben können.“



Aldi-Kunden begeistert: „Eine ganz tolle Idee“

Ein weiterer Leser lobt die Aktion an der Filiale von Aldi: „Eine wirklich ganz tolle Idee und ich hoffe, dass auch alles da ankommt, wo es sollte. Leider liest man über die Tafeln oft, dass sie missbraucht werden und hilflose Menschen gar nicht mehr den Mut haben, dort anzustehen.“

Und ein anderer schließt sich an: „Bei Altersarmut reflexartig den Staat zu rufen ist doch auch keine Lösung. Es muss in der Gesellschaft auch diese privaten Initiativen geben, damit sowas wie Verantwortung auch für die Mitmenschen weiter existieren kann.“