Viele Arbeitnehmer stellen bei ihrer ersten Gehalts-Abrechnung im Jahr 2025 fest, dass das Gehalt niedriger ausfällt als erwartet. Beim Vergleich mit dem Dezember 2024 scheint der Arbeitgeber weniger überwiesen zu haben. Um sicherzugehen, lohnt sich ein genauer Blick auf die Abrechnung.
Ein wesentlicher Grund für das niedrigere Gehalt im Januar ist eine steuerliche Anpassung. Im Dezember wurde rückwirkend für das gesamte Jahr 2024 der Grundfreibetrag in der Einkommensteuer erhöht, wodurch das Gehalt in diesem Monat einmalig spürbar höher ausfiel. Diese einmalige Entlastung entfällt im Januar 2025, was den Unterschied zum Vormonat teilweise erklärt. Aber es gibt noch weitere Gründe – und die sind schmerzhaft.
Gehalt: Im Januar haben Millionen Deutsche plötzlich viel weniger Netto
Doch zunächst noch eine gute Nachricht: Für das Jahr 2025 erhöht sich der Grundfreibetrag – also der Gehaltsbetrag, auf den man gar keine Steuern zahlt – erneut. Das wurde erst im Dezember beschlossen und in vielen Gehalts-Abrechnungen für Januar noch nicht berücksichtigt. Da kommt also mitunter im Februar noch ein kleines Plus hinzu.
+++ Netto-Gehalt ab Januar: So viel mehr oder weniger hast du 2025 +++
Jetzt zu den schlechten Nachrichten, die dazu führen, dass Millionen Deutsche seit Januar weniger Gehalt ausgezahlt bekommen. Ein wichtiger Faktor sind drastisch gestiegene Sozialversicherungsbeiträge. Viele Krankenkassen haben ihre Zusatzbeiträge deutlich angehoben (>>> hier mehr dazu), und auch der Beitrag zur Pflegeversicherung ist gestiegen. Diese Erhöhungen führen dazu, dass vom Bruttogehalt mehr abgezogen wird, wodurch sich das Netto-Gehalt verringert.
Abgaben für Krankenkasse und & Co. deutlich gestiegen
Auch die sogenannten Beitragsbemessungsgrenzen wurden 2025 angehoben. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer mit einem hohen Gehalt nun mehr Sozialabgaben zahlen müssen. Konkret heißt das: Bis zu einem Gehalt von 8.050 Euro (vorher: West 7.450 Euro, Ost 7.550 Euro) werden Beitrage zur Renten- und Arbeitslosenversicherung abgezogen, für den darüber hinaus gehenden Verdienst nicht mehr. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung liegt dieser Schwellenwert jetzt bei 5.512,50 Euro (vorher 5.175 Euro).
Je nach individueller Situation können die finanziellen Auswirkungen unterschiedlich ausfallen. Beispielsweise hat der Bund der Steuerzahler ausgerechnet, dass ein kinderloser Single mit einem Brutto-Monatsgehalt von 3.500 Euro rund 110 Euro netto weniger pro Jahr bekommt, während ein Ehepaar mit zwei Kindern und einem Brutto-Gehalt von 6.000 Euro jährlich sogar 443 Euro netto weniger erhält.
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Unabhängig von den aktuellen Veränderungen bei Steuern und Sozialabgaben gilt: Es ist immer sinnvoll, die Gehalts-Abrechnung genau zu überprüfen, um sicherzugehen, dass keine Fehler vorliegen. Falls Unstimmigkeiten auftauchen oder bestimmte Abzüge unklar sind, sollte das Gespräch mit dem Arbeitgeber gesucht werden. Ein sorgfältiger Blick auf das Gehalt hilft dabei, mögliche Korrekturen frühzeitig anzustoßen.