Sie zählen in Supermärkten und Discountern wie Aldi, Lidl, Netto & Co. zu den meistverkauften Lebensmitteln. In den Wochen vor Ostern steigt der Absatz noch einmal deutlich an. Die Rede ist natürlich von Eiern. Wie selbstverständlich greifen die Kunden tagtäglich ins Regal – doch das kann unschön enden.
Den meisten Verbrauchern dürfte klar sein, dass Eier nicht gleich Eier sind. Sie haben nicht nur unterschiedliche Größen, sind mal braun und mal weiß. Sie stammen auch aus unterschiedlichen Haltungsformen. Bodenhaltung, Freiland, Bio… das Angebot bei Aldi, Lidl, Netto & Co. ist vielfältig. Aber dann gibt es auch noch besondere Eier. Vor denen wird jetzt gewarnt. Was ist da los?
Aldi, Lidl, Netto & Co.: Gefärbte Eier bergen Risiken
Ob das Jahr über als kleiner Farbtupfer auf dem Frühstückstisch oder aber zur Osterzeit, wenn in der Familie niemand Zeit und Lust hat, zum Pinsel zu greifen – bunte Eier erfreuen sich jederzeit großer Beliebtheit bei den Kunden von Aldi, Lidl, Netto & Co. Doch beim Auspacken zu Hause beschleicht manch einen ein böser Verdacht. Hat man da wirklich einen guten Griff getan? Handelt es sich womöglich um Eier von Hühnern, die alles andere als glücklich sind?
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Für den renommierten Verbraucherschützer Ron Perduss ist die Sache klar. Er rät den Kunden ganz klar: „Kauf‘ keine gefärbten Eier aus dem Supermarkt!“ Aus seiner Sicht gibt es zwei gute Gründe, von bunten Eiern die Finger zu lassen. Der eine sind gesundheitliche Risiken. Perduss: „Mikro-Risse entstehen beim Kochen, beim Färben oder beim Transport.“ Durch solche kaum sichtbaren Beschädigungen der Eierschale können dann Keime eindringen – umso bedenklicher, da die Eier bei Aldi, Lidl, Netto & Co. meist ungekühlt im Regal liegen. Einzelheiten erfährst du in dem Video aus unserer Reihe „DER WESTEN klärt auf“, das hier im Artikel eingebaut ist.
Keine Kennzeichnungspflicht für die Haltungsform der Hühner
Der andere Grund, warum Ron Perduss von fertig gefärbten Supermarkt-Eiern abrät, ist die Haltung der Hühner. Wer bei Eiern gewöhnlich Wert legt auf Freiland- oder gar Bio-Haltung, der sollte bei bunten Eiern ganz genau hinschauen – sofern es da überhaupt etwas zu schauen gibt. Gekochte und gefärbte Eier gelten nämlich als „verarbeitete Eiprodukte“ und unterliegen daher nicht der Kennzeichnungspflicht. Im Klartext: Theoretisch könnte es sich um Käfig-Eier oder um Eier aus dem fernen Nicht-EU-Ausland handeln – der Produktionsbetrieb müsste es nicht auf die Verpackung drucken.
Mindesthaltbarkeitsdatum, Stückzahl, Liste mit allen Farbstoffen – das genügt für den Verkauf bei Aldi, Lidl, Netto & Co. „Bei gefärbten Eiern fehlt es an jeglicher Transparenz“, beklagt daher die Tierschutzorganisation PETA. Übrigens: Bei losen Eiern auf dem Wochenmarkt oder im Einzelhandel ist nicht einmal die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums verpflichtend. Darauf weist die Verbraucherzentrale hin.
Bei den gefärbten Eiern von Aldi, Lidl, Netto & Co. handelt es sich häufig um Eier aus Bodenhaltung – was allerdings gar nicht so viel besser ist als Käfighaltung. Neun Hühner pro Quadratmeter Stallfläche sind bei Bodenhaltung erlaubt – da bleibt den Tieren kaum Platz, um zu scharren oder mal mit den Flügeln zu schlagen. Freilauf gibt es nicht, und häufig sehen die Hühner auch kaum Tageslicht. Daher kommt Verbraucherschützer Ron Perduss zu dem Schluss: „Wenn gefärbte Eier, dann aus dem Bio-Markt. Aber selber färben ist immer noch die bessere Alternative.“
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Ron Perduss (mehr als 325.000 Follower auf Social Media) zählt zu den gefragtesten Experten für Finanz- und Verbraucherthemen in Deutschland. In unserer Video-Reihe „DER WESTEN klärt auf“ verrät dir der ausgebildete Bankkaufmann und mehrfach ausgezeichnete Journalist, wie du Geld sparst, zu deinem Recht kommst, deine Gesundheit schützt oder üblen Tricks und Täuschungen aus dem Weg gehst. Ob beim Online-Shopping, auf dem Kreuzfahrt-Schiff, im Urlaubshotel oder eben auch beim Eier-Kauf im Supermarkt.