Noch ist er Bundeskanzler und so meldete sich Olaf Scholz über den offiziellen Account des Kanzlers auf Instagram zu Wort. Sonntag grüßte er die rund 5,5 Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland. Hintergrund ist das islamische Zuckerfest. In der Vergangenheit sorgten solche Beiträge oft für eine Welle an Empörung, Zorn und sogar Hass.
Dabei ist es eigentlich ganz harmlos, was das Social-Media-Team von Scholz in seinem Namen postete: „Mit dem Zuckerfest geht heute der Fastenmonat Ramadan zu Ende. Ich wünsche allen Musliminnen und Muslimen eine gute Zeit gemeinsam mit ihren Freunden und Verwandten!“
+++ Mehr zum Thema: Bundespräsident Steinmeier gratuliert Muslimen zum Zuckerfest – was folgt, macht baff +++
Noch-Kanzler Scholz meldet sich zum Fastenbrechen
Im vergangenen Jahr hatten da viele prompt etwas im Netz zu motzen (siehe hier: Zuckerfest: Bundeskanzler Scholz gratuliert Muslimen – sofort hagelt es heftige Kritik), doch zumindest bei Instagram blieb es diesmal überwiegend harmonisch. Viele Musliminnen und Muslime antworteten im Kommentarbereich mit „Eid Mubarak“, bedankten sich beim Kanzler und posteten Herzchen. „Eid Mubarak“ ist der arabische Gruß zum Fastenbrechfest und bedeutet „gesegnetes Fest“.
Auch Nicht-Muslime antworteten auf den Beitrag mit vielen recht liebevollen und wohlwollenden Kommentaren. „Ich wünsche allen eine schöne Zeit“ oder „Ich wünsche Euch allen Eid Mubarak und alles Liebe“ kommentierten beispielsweise einige.
Zuckerfest-Gruß des Kanzler löst Reaktionen aus
Hier und da gab es aber auch politische Kommentare. So wies ein junger Mann auf die Lage in der Türkei hin, die ihm die Festlaune verdirbt: „Wir können uns an diesem Feiertag nicht freuen. Erdogan verhaftete 301 Jugendliche, weil sie gegen ihn protestiert hatten.“ Wieder andere erinnerten an die verheerende humanitäre Lage im Gaza-Streifen und die vermeintliche Mitverantwortung der deutschen Regierung als Unterstützer Israels: „Sag das mal zu den Leuten in Gaza, während sie wegen Leuten wie dir unter Trümmern und Erde liegen.“
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Interessanterweise hat das Kanzleramt darauf verzichtet, auch auf dem X-Account des Kanzlers ein frohes Zuckerfest zu wünschen. Die Diskussionskultur in dem Netzwerk von Elon Musk ist deutlich aggressiver und unsachlicher. Man kann sagen: vergifteter!