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Mallorca: Aufregung bei beliebtem Event – Deutsche wissen nicht, wie ihnen geschieht

Bei einem beliebten Event auf Mallorca kam es plötzlich zu einem Zwischenfall, der sich gegen Deutsche richtete.

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Mallorca hat die Touristen satt. Protest gegen Massentourismus an der Playa de Palma

Kaum ein Ort kann so viel Tourismus vorweisen wie Mallorca. Gerade Deutsche sehen Mallorca häufig als Erweiterung Deutschlands. Die Mallorquiner sehen das möglicherweise etwas anders.

Während die meisten deutschen Urlauber sich am Ballermann auf Mallorca für das Opening schonmal einstimmt haben, zelebrierten die Einheimischen das Osterfest in vollen Zügen. Rund um die Insel fanden Prozessionen und traditionelle Passionsspiele statt.

Am Freitagabend (18. April) versammelten sich zahlreiche Menschen in Felanitx, um dem sogenannten „Davallament“ (wörtlich: die Kreuzabnahme) beizuwohnen. Rund 150 Laiendarsteller aus dem Ort spielen die Kreuzigung von Jesus Christus nach. Doch während des Passionsspiels kam es zu einem Zwischenfall, wie die „Mallorca Zeitung“ berichtet.

Mallorca: Zwischenfall bei Passionsspiel

An der Playa de Palma sind in der Hochsaison fast mehr Deutsche als Einheimische. Dementsprechend könnte man meinen, dass Deutsch am „Ballermann“ die Landessprache ist. Auch viele Lokale haben sich an die deutsche Kultur angepasst. Mallorca lebt vom Tourismus, doch die Mallorquiner sind ein stolzes Volk und wollen ihre Insel nicht komplett den Touristen überlassen.

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Ihren Unmut äußerten sie deshalb bei den Passionsspielen in Felantix. Die 50. Ausgabe hatte einige Neuerungen und Überraschungen für die Zuschauer parat. Damit jeder, also auch die ausländischen Zuschauer, das Schauspiel verstehen konnten, wurde die Einleitung von den Veranstaltern auch auf englisch und deutsch übersetzt – sehr zum Missfallen der Einheimischen.

Stolze Mallorquiner verteidigen ihre Kultur

Laut der „Mallorca Zeitung“ kam es zu einem langen Pfeifkonzert und Buhrufen aus dem Publikum – insbesondere bei der deutschen Übersetzung. Unter den Zuschauern sollen auch Schweizer, Österreicher und Deutsche gewesen sein – Urlauber wie Residenten – die die Empörung direkt abbekamen.



Aber die Gemüter konnten sich wieder beruhigen, denn im Anschluss wurde das Passionsspiel durchgehend auf mallorquinisch vorgetragen. Wer der Landessprache nicht folgen konnte, konnte sich immerhin an der bildlichen und schauspielerischen Inszenierung erfreuen.