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Grüne wirft Türkeistämmigen „Doppelmoral“ vor – „Sonst immer ein Aufschrei“

Auch in der türkischen Community gibt es eine Debatte um den Wolfgsruß-Vorfall bei der EM 2024. Eine Grüne findet mehr als deutliche Worte.

Müssten die Türken sich klarer von der Wolfsgruß-Geste distanzieren?
u00a9 IMAGO/A. Friedrichs

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Wir haben uns bei den Türkei-Fans umgehört und gefragt, ob Arda Güler jemals so gut wie Ronaldo oder Messi werden kann.

Auch in Österreich ist die Aufregung um die Wolfsgruß-Handgeste von Türkei-Spieler Merih Demiral groß. Nicht nur, weil sich der Vorfall nach dem Achtelfinal-Sieg gegen die Alpenrepublik bei der EM2024 abspielte. Sondern auch, weil es auch in Österreich eine große türkischstämmige Community gibt.

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Nun findet eine Politikerin der österreichischen Grünen deutliche Worte. Sie hat selbst einen Migrationshintergrund.

„Sonst Aufschrei bei antimuslimischen Rassismus“

Aygül Berîvan Aslan ist seit 2020 Abgeordnete im Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderate. Zuvor saß sie schon für vier Jahre im Nationalrat, dem höchsten Parlament Österreichs.

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Die 42-jährige Grüne, die selbst in Kulu in der Türkei geboren wurde, verlangt ein klares Zeichen nach dem Wolfsgruß-Eklat von der Community.

„Gerade von den Türkischstämmigen in Europa, die selbst oft unter europäischem Rechtsextremismus leiden, hätte ich eine klare Haltung erhofft! Besonders von Austrotürk:innen, die wissen dass dieses faschistische Symbol in Österreich verboten ist, hätte ich eine deutliche Reaktion erwartet! Ansonsten hört man immer einen Aufschrei bei antimuslimischen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gegen Türkeistämmige – das macht diese Doppelmoral unglaubwürdig.“

Berîvan Aslan auf X

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Weiter beklagt Aslan, dass die Relativierung oder Normalisierung von rassistischen Haltungen die Türkei, die ein Vielvölkerstaat sei, gesellschaftlich vergifte.

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In Deutschland machte fast zeitgleich der Bundesinnenminister Cem Özdemir, der sich selbst als anatolischen Schwaben bezeichnet, klar, was er vom Wolfsgruß hält. Für den 58-jährigen Grünen geht von dieser Geste eine rechtextreme Botschaft aus, die für „Terror und Faschismus“ steht.


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