Moskau und Kiew blicken auf die US-Wahl: Der Ausgang dürfte entscheiden, wie und wann der Ukraine-Krieg endet. Mit Donald Trump im Weißen Haus hätte Kreml-Herrscher Wladimir Putin bessere Karten. Das wurde jetzt erneut klar.
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Der Republikaner teilt gegen Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj aus – ganz nach dem Geschmack Putins.
Trump geht Selenskyj scharf an: „Mann weigert sich, Deal einzugehen“
Obwohl Putin einen völkerrechtswidrigen Krieg anzettelte, ist für Trump anscheinend die politische Führung in der Ukraine das Hauptproblem. Der Republikaner beklagt, dass Selenskyj angeblich kein Interesse an Verhandlungen mit Russland habe.
„Wir geben weiterhin Milliarden von Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal einzugehen.“
Trump über Selenskyj
Die Ukraine liege in Trümmern, so Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina. Darum müsse der Präsident nun auch in den sauren Apfel beißen – und möglicherweise sogar einen Diktatfrieden Putins akzeptieren?
„Jeder Deal, selbst der schlechteste Deal, wäre besser gewesen als das, was wir jetzt haben.“
Trump zu Friedensdeal
Biden und Harris unterstützen Ukraine weiter militärisch
Selenskyj hat am Mittwoch (25. September) vor der UN-Generalversammlung über seine Ziele und Hoffnungen gesprochen. Es gehe nicht um einen Waffenstillstand, also ein Einfrieren des Krieges, sondern um einen gerechten Frieden. Diesen könne es nur geben, wenn die russischen Streitkräfte die Ukraine vollständig verlassen. Die Welt müsse Putin zum Einlenken zwingen. Dmitri Peskow, Putins Sprecher, wies diese Position als „fatalen Fehler“ zurück.
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Die Biden-Regierung unterstützt die Ukraine weiter militärisch. Am Donnerstag (26. September) wird Joe Biden seinen Amtskollegen im Weißen Haus treffen, auch Trumps Kontrahentin Kamala Harris wird dabei sein. Dabei wird Selenskyj seinen „Siegesplan“ zur Beendigung des Krieges vorstellen. Schon im Vorfeld kündigte US-Außenminister Antony Blinken neue Militärhilfen in Höhe von umgerechnet 337 Millionen Euro an, für neue Munition, Waffen und Artilleriefahrzeuge.
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Was Trump wohl ungern wahrnimmt: Putin hat die Teilnahme an einer neuen internationalen Ukraine-Friedenskonferenz im Herbst abgesagt. Die Bereitschaft zu einem Deal scheint (auch) dort nicht vorhanden zu sein.
Der Ukraine-Krieg dürfte jedenfalls im US-Wahlkampf noch eine große Rolle spielen.