Wird letztlich der bessere Kanzlerkandidat die Bundestagswahl entscheiden und weniger das Programm einer Partei? Wahrscheinlich ist, dass es in der kommenden Regierung auf die Köpfe ankommt, wenn es wieder ein lagerübergreifendes Bündnis wird. Wer kann die nächste Koalition und das Land führen? In neuen Umfragen gibt es zwei spannende Entwicklungen – sie betreffen Robert Habeck und Boris Pistorius.
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Klar wird, wechselt die SPD den Kanzlerkandidaten aus, also Pistorius ein, kann alles komplett anders laufen als bisher absehbar.
Habeck als Kanzlerkandidat: In Umfrage schießt er nach oben
Doch zunächst zu Robert Habeck. Der designierte Kanzlerkandidat der Grünen hat einen Blitzstart hingelegt. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage für RTL und n-tv würden 20 Prozent der Befragten ihn direkt wählen. Merz kommt auf 32 Prozent, Scholz auf 16 Prozent, der Rest ist von keinem der drei überzeugt.
Was direkt auffällt: Während Merz und Scholz im Bereich der Umfragewerte ihrer Parteien liegen, setzt sich Habeck deutlich von den aktuellen mäßigen Zahlen der Grünen ab. Er könnte damit ein echtes Zugpferd für die Partei im Wahlkampf wählen. Nach dem Motto: Wer Habeck will, der muss die Grünen wählen. So wie Pistorius bei der SPD.
„Scholz ist verbrannt“ – Pistorius als Ersatz-Kanzlerkandidat?
Olaf Scholz scheint dagegen chancenlos hinten zu liegen. „Scholz ist national und vor allem international verbrannt. Er wird kaum Wechselwähler hinzugewinnen und nicht mobilisieren. Mit ihm ist die SPD chancenlos“, urteilt der bekannte Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner gegenüber „Focus“. Die Stimmen werden lauter, dass er Platz machen muss für Boris Pistorius.
Selbst SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich muss im ZDF-„heute journal“ einräumen, dass es in der Partei ein „Grummeln“ bei der Debatte um den idealen Kanzlerkandidaten gibt. Dennoch hält die SPD-Spitze eisern an Scholz fest.
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Das erscheint aber angesichts der Umfrageergebnisse zunehmend absurd. Nicht nur ist Verteidigungsminister Pistorius laut einer frischen INSA-Umfrage weiter der beliebteste Politiker des Landes, laut der Forsa-Erhebung würde er auch locker Merz hinter sich lassen und Wählerinnen und Wähler anderer Parteien gewinnen.
Demnach würde Pistorius ein Kanzlerduell gegen Merz klar mit 39 zu 25 Prozent gewinnen. Zweidrittel der Grünen-Anhängerschaft (67 Prozent) würden bei dieser Auswahl für Pistorius stimmen und sogar 22 Prozent aus dem Unionslager!
Insgesamt finden 57 Prozent der Befragten, dass die SPD bei der Neuwahl auf den Scholz-Ersatz Pistorius setzen sollte, nur 13 Prozent sind für Scholz, der Rest hat keine Meinung. Sogar unter SPD-Anhänger kommt Pistorius auf 58 Prozent.
Eindeutiger könnten die Zahlen also nicht sein – doch die SPD-Führung um Lars Klingbeil, Saskia Esken und Rolf Mützenich will von all dem nichts wissen und blendet die Umfragewerte aus.