Wenn die Zuschauer im ARD-Presseclub zu Wort kommen, wird oft Tacheles gesprochen. So wie in der aktuellen Folge. Dort gibt ein Zuschauer die Empörung über die Klimapolitik wieder.
Das Thema der Sendung: Wirtschaftskrise: Merkels Vermächtnis?
Wer trägt die Verantwortung für die Wirtschaftslage?
„Die Wirtschaftslage in Deutschland ist düster. Wer trägt dafür die Verantwortung? Die Ampel oder liegt die Ursache dafür in Wahrheit in der Ära Angela Merkels, die das Land 16 Jahre lang regiert hat?“, fragt die Presseclub-Redaktion.
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Antworten geben diese Gäste: Ralph Bollman (Stellvertretender Leiter Wirtschaftsressort, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), Stephan Detjen (Chefkorrespondent, Leiter der Büros in Berlin und Brüssel, Deutschlandradio), Anja Kohl (Hessischer Rundfunk), Henrike Roßbach (Korrespondentin im Parlamentsbüro der Süddeutschen Zeitung, seit Mitte 2021 stellvertretende Büroleiterin).
Presseclub-Zuschauer: „Ich möchte auch weiterhin das Toilettenpapier im Internet bestellen dürfen“
Am Ende des Talks kommen bekanntlich die Zuschauer zu Wort. Rene Jansch ergreift als erster das Wort. Er fragt skeptisch: „Wie erfolgversprechend ist der Klimaschutz, wenn die Menschen sagen: Ja, wir müssen was tun für den Klimaschutz, aber bitte nicht vor meiner Haustür?“ Und weiter sagt er: „Ich überspitze einfach mal: Ich möchte auch weiterhin das Toilettenpapier im Internet bestellen dürfen.“
Die angesprochene Anja Kohl runzelt irritiert die Stirn und entgegnet: „Okay, vielen Dank für Ihre Frage. Kohl versachlicht die Frage: „Ja, Sie sprechen an: Ist Klimaschutz und die Transformation bezahlbar?“
Ihre Antwort: „Ich denke, wir brauchen den Spielraum und müssen das private Kapital in Deutschland dafür mit aktivieren. Acht Billionen Euro liegen auf deutschen Sparkonten herum, null verzinst. Das ist Geldvermögen der Deutschen, das man sehr wohl einbinden könnte, um Zukunftsinvestitionen zu stemmen.“
Weiter führt sie aus: „Jetzt wird dem Deutschen gleich schlecht, wenn er sowas hört: Jetzt wollen die mein Geld auch noch verbrennen.“ Doch dem sei nicht so. Es gehe nicht darum, „dass der Staat einfach nur irgendwelche Schulden“ mache. „Sondern, dass er die Netto-Kreditaufnahme des deutschen solventen Staates nutzt, um privates Kapital mit reinzunehmen, um dadurch Investitionen zu stemmen, die rentabel sind, die eine Rendite abwerfen, was den Privatanlegern zugutekommt, was den Unternehmen zugutekommt und was die Wirtschaft nach vorne bringt.“