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Olaf Scholz, sind Sie es? „Soll auch mal ein bisschen locker sein“

Direkt zu Beginn des TV-Duells überrascht Olaf Scholz seine Kritiker. Der Wahlkampf müsse auch mal „locker“ sein. Ungewohnte Töne des SPDlers.

Olaf Scholz überrascht seine Kritiker in TV-Duell.
© IMAGO/Revierfoto

Scholz gegen Merz: So unwürdig streiten die Kanzlerkandidaten

Olaf Scholz nennt Merz im Heut-Journal Fritze, zuvor nennt der CDU-Chef Scholz peinlich und eine Blamage. Trotz Respektbekundungen bei Joko und Klaas werden die Auseinandersetzungen im Wahlkampf immer unwürdiger.

Olaf Scholz und Friedrich Merz treffen an diesem Abend in einem ersten TV-Duell vor der Bundestagswahl aufeinander. Seit 20.15 Uhr (ARD/ZDF) duellieren sich der Bundeskanzler und sein Herausforderer, moderiert wird das Duell von Maybrit Illner und Sandra Maischberger. Eröffnet wird die Sendung mit einer persönlichen Frage – und der SPDler weiß mit seiner lässigen Antwort durchaus zu überraschen.

+++ Liveticker zum TV-Duell: Plötzlich zieht Merz einen Zettel aus dem Sakko – Scholz kontert: „Sehr honorig“ +++

Die „persönliche Frage“ von Sandra Maischberger widmet sich dem Themenkomplex der „Fairness“ im Wahlkampf. Jenes Kommittent hatten sich Scholz und Merz unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Scheiterns der Ampel-Regierung gegeben. Das Versprechen hielt nur wenige Tage, dann holten beide Seiten zum persönlichen Rundumschlag aus.

Olaf Scholz: Plötzlich „locker“

Scholz bezeichnete Friedrich Merz als „Fritze Merz“, welcher nur „Tünkram“ erzählen würde, Scholz sei derweil ein „Leichtgewicht“ und auf europäischer Ebene würden sich die Partner über ihn lustig machen. Eine Form der Diffamierung, wie man sie bis dato nur aus dem US-Wahlkampf kannte.

Dem Bundeskanzler wird seit seiner Amtseinführung eine konstante Lethargie vorgeworfen, umso überraschender ist daher seine kecke Antwort. „Ich glaube, es gehört schon dazu, dass wir uns auseinandersetzen. Es gibt ja auch ernste Dinge zu besprechen. Aber ein bisschen locker soll es auch sein“, so Scholz.


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Lockerheit und Scholz? Für seine Kritiker gibt es wohl kaum eine größere Divergenz – der Wahlkampf scheint Gegensätze dann doch anzuziehen.

Friedrich Merz stimmt seinem Kontrahenten in diesem Punkt übrigens zu. „Ich habe dem Bundeskanzler diese Worte nicht übel genommen“, so der Kanzlerkandidat der Union. „Ich gehe umgekehrt davon aus, dass er das bei mir auch nicht tut.“ Eine Form der Einigkeit, wie wir sie in den kommenden Tagen bis zur Wahl nicht mehr erleben dürften.