Der frühere Bundesinnenminister und sozialliberale FDP-Politiker Gerhart Baum ist tot. Bis zuletzt war der 92-Jährige politisch aktiv und kommentierte das Zeitgeschehen. So trat Baum auch immer wieder in TV-Talkshows von Markus Lanz, Sandra Mischberger und anderen auf. Außerdem gab er regelmäßig Interviews. So warnte er noch im Herbst die FDP davor, die Ampel-Regierung platzen zu lassen. Das wäre politischer Selbstmord, prophezeite Baum.
Parteichef Christian Lindner gab zum Tod von Baum ein Statement ab. Er nennt seinen verstorben Parteifreund „eine der kräftigsten Stimmen für Freiheit, Menschenrechte und Demokratie“.
Lindner: Baum war „unabhängige Persönlichkeit mit kritischem Urteil“
Baum sei „eine unabhängige Persönlichkeit mit kritischem Urteil“ gewesen, der darauf geachtet habe, „dass Bürgerrechte auch in heiklen Lagen Gehör fanden“. Unvergessen bleibe sein Einsatz als Bundesinnenminister von 1978 bis 1982 zu Zeiten des RAF-Terrors.
„Die Freien Demokraten sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Sein Rat und sein kritischer Blick werden uns fehlen“, so Lindner weiter. „Meine Gedanken sind jetzt bei seiner Frau Renate und seiner Familie.“
Kanzler Scholz würdigt den Verstorbenen: „Bis zuletzt hat er sich klug zu Wort gemeldet“
Olaf Scholz trauert ebenfalls: „Mit Gerhart Baum verliert unser Land einen großen Liberalen und engagierten Demokraten, der keine Auseinandersetzung scheute. Bis zuletzt hat er sich klug zu Wort gemeldet und sich um Deutschland verdient gemacht.“
FDP-Generalsekretär Marco Buschmann ehrte Baum am Samstag als einen „Kämpfer für die Bürgerrechte“. Vor allem aber sei er „ein großartiger Mensch“ gewesen.
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Trauer in der FDP: „Sein moralischer Kompass wird fehlen“
Sehr zeitnah gab auch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ebenfalls eine prominente Sozialliberale in der Partei, eine Stellungnahme via X ab. Der deutsche Liberalismus verliere mit Baum „eine seiner markantesten Stimmen“. Kaum jemand habe sich in der Geschichte der Bundesrepublik so sehr „um den Schutz unserer Grundrechte und Freiheiten verdient gemacht“. Und weiter: „Sein moralischer Kompass wird in diesen stürmischen Zeiten fehlen.“