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Bundestagswahl-Ticker: FDP-Explosion! Lindner und Kubicki treten zurück

Bundestagswahl im Live-Ticker: Heute fällt die Entscheidung! Hier erfährst du alle News und ab 18 Uhr auch das Ergebnis sowie Reaktionen.

Rücktritt nach der Bundestagswahl? Christian Lindner
© IMAGO/Revierfoto

Bundestagswahl 2025: So lautet die vorläufige Prognose

Paukenschlag bei der Bundestagswahl! Das Ergebnis schüttelt die Politik in Deutschland durch. Die AfD ist nun die zweistärkste Fraktion im Bundestag. Wahlsieger ist Friedrich Merz mit der CDU/CSU – doch mit welchem Partner will er regieren? In diesem Newsblog erfährst du den ganzen Tag über alles zu den Entwicklungen, das Ergebnis und die Reaktionen.

Bundestagswahl: Hochrechnungen von ARD und ZDF

UnionAfDSPDGrüneLinkeBSWFDP
ARD28,5%20,6%16,5%11,8%8,7%4,9%4,4%
ZDF28,5%20,5%16,5%11,9%8,7%5,0%4,5%
Hochrechnungen von ARD und ZDF

Live-Ticker zur Bundestagswahl 2025

+++ Zum Aktualisieren hier klicken +++

22.48 Uhr: Die FDP-Wahlverlierer Christian Lindner und Wolfgang Kubicki haben angekündigt, aus der aktiven Politik zurückzutreten. „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, so Christian Lindner am Wahlabend auf X. Die Bundestagswahl habe eine „Niederlage für die FDP“ gebracht, „aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland. Dafür hatte ich gekämpft.“

„Ja, dann ist für mich politisch Schluss, denn ich werde in der nächsten Woche 73 Jahre alt“, so Kubicki am Abend.

22.09 Uhr: Robert Habeck und Annalena Baerbock sind in ihren Wahlkreisen untergegangen. In Potsdam gewann Olaf Scholz im Promi-Rennen gegen Baerbock mit 21,7 Prozent. Doch Baerbock wurde nur Viertplatzierte mit 12,2 Prozent. Im Wettkampf mit Scholz lag Tabea Gutschmidt (CDU) auf den zweiten Platz (20,5 Prozent). Auch Habeck lag am Ende in seinem Flensburger Wahlkreis hinten.

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21.18 Uhr: Jörg Schönenborn bezeichnet es als „unwahrscheinlich“, dass die FDP noch reinkommt in den Bundestag. In den Hochrechnungen von ARD und ZDF liegt sie nun nur noch bei 4,6 bzw. 4,7 Prozent. Chancen auf einen Einzug ins Parlament hat aber noch das BSW.

20.31 Uhr: Christian Lindner deutet in der ARD-„Elefantenrunde“ seinen Rücktritt an. Er wirkt mit Blick auf die FDP-Hochrechnungen angefasst, als er sagt: „Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist es völlig klar, dass ich dann aus der Politik ausscheide.“ Mit Rückblick auf seine politische Karriere, würde er mit Dankbarkeit Abschied nehmen und dabei helfen, die FDP „politisch und personell neu aufzustellen“.

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20.20 Uhr: Friedrich Merz weicht nun in der ARD-„Elefantenrunde“ der Nachfrage aus, ob die Union zur Not auch für eine Kenia-Koalition bereit wäre. Man müsse das Endergebnis abwarten.

Alice Weidel spricht von einem „Pyrrhussieg“ für die Union, wenn sie mit linken Parteien keine Wahlversprechen umsetzen kann und Vertrauen ihrer Wählerinnen und Wähler bricht. Die Hand der AfD sei ausgestreckt, die Union habe ihr Programm bei der AfD abgeschrieben. Merz kontert: „Die Wähler der Union wussten vor der Wahl, dass es zu keiner Zusammenarbeit kommt.“

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Lindner nach Bundestagswahl: „Zahlen dafür einen hohen Preis“

20.28 Uhr: Den Bruch der Ampel-Regierung verteidigte Lindner aber. „Wir sind im letzten Herbst in das volle politische Risiko gegangen“, sagte Lindner. „Wir zahlen selbst heute dafür einen hohen Preis.“ Der FDP-Chef fuhr fort: „Für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig.“

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Zitterpartie für Lindner und Wagenknecht – und Merz!

19.39 Uhr: Reicht es für Schwarz-Rot? Oder gibt es ein Dreierbündnis oder sogar ein Viererbündnis nach diesem Wahlabend? Aktuell ist alles offen, wenige Prozentpünktchen bestimmen nun über das Schicksal des Landes und ein mögliches Regierungschaos. Schaffen BSW und/oder FDP den Einzug ins Parlament, bräuchte es eine Kenia- oder Jamaika-Koalition (hier mehr zu den inhaltlichen Gemeinsamkeiten). Es ist eine Zitterpartie für Wagenknecht und Lindner – aber auch für Merz!

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19.27 Uhr: Olaf Scholz ist noch amtierender Kanzler – aber mit dem Wahlergebnis klar, dass Friedrich Merz ihn beerben wird. Wie viel wird er nun in der Rente als Altkanzler bekommen – hier liest du mehr dazu.

19.05 Uhr: Der Frust bei den SPD-Mitgliedern im Willy-Brandt-Haus ist laut der ARD-Reporterin vor Ort riesig. Sie fordern den Rücktritt der Parteispitze von Lars Klingbeil und Saskia Esken.

18.55 Uhr: Der Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck hat sich zufrieden mit dem Wahlergebnis seiner Partei gezeigt. Die Grünen hätten sich „rausgekämpft“ aus dem Umfragetief, nachdem die Ampel auseinandergebrochen sei, sagte Habeck am Sonntag. Bei Umfragen hätten die Grünen damals bei etwa zehn Prozent gelegen. „Ich bin stolz darauf, was wir geschafft haben. Im ARD verlangt Habeck, dass er „wie ein Bundeskanzler agiert und nicht wie ein sauerländischer Wahlkämpfer.“ Ob er proaktiv Kontakt aufnehmen werden zu Merz, erklärte er: „Nö!“ Aber er zeigt Bereitschaft für Kenia-Koalition.

18.42 Uhr: Es gibt höflichen Applaus in der SPD-Zentrale für Olaf Scholz. In seinem Statement steht der Kanzler neben seiner Ehefrau Britta Ernst. Er gesteht seine Wahlniederlage ein. Das sei ein „bitteres Ergebnis“ und „schlecht“. Er trage die Verantwortung dafür. Scholz gratuliert Friedrich Merz zum Wahlerfolg.

Merz will schnell Regierung bilden: „Die Welt wartet nicht auf Deutschland“

18.35 Uhr: Friedrich Merz tritt im Konrad-Adenauer-Haus auf. Man habe gewonnen, weil CDU und CSU „gut zusammengearbeitet haben“. Sein erster Dank gilt Markus Söder. „Ich weiß um die Verantwortung und die Dimension der Aufgabe. ich begegnete dem mit größten Respekt“, so Merz. Er wolle „so schnell wie möglich, eine handlungsfähige Regierung in Deutschland“. Die Welt warte nicht auf Deutschland und „langatmige Koalitionsverhandlungen“. Es gibt viel Applaus, aber keine überschwängliche Stimmung in der CDU-Zentrale.

Das sagen Spitzenpolitiker der Parteien zu den ersten Hochrechnungen

18.25 Uhr: Erste Reaktionen aus den Parteispitzen:

  • SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat nach den ersten Prognosen zur Bundestagswahl von einer „historischen Niederlage“ für seine Partei gesprochen. Es sei ein „ganz bitterer Abend“ für die SPD, sagte er am Sonntag im ZDF.
  • CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hält die Union nach den Prognosen von ARD und ZDF für den klaren Sieger der Bundestagswahl. „Der nächste Bundeskanzler wird Friedrich Merz heißen“, so Linnemann. Linnemann hofft, dass sich die Werte für die Union im Laufe der Auszählung noch verbessern. „Natürlich wünsche ich mir eine Drei vorne“, sagte er mit Blick auf den Wahlausgang.
  • Grünen-Chef Felix Banaszak: „Wir sind bereit, weiter Verantwortung zu übernehmen.“
  • Linken-Chef und Spitzenkandidat Jan van Aken hat sich begeistert über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert. „Die Linke lebt“, sagte er vor einer jubelnden Menge in Berlin. 
  • Auch Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek war sichtlich gerührt und versprach unter Tränen, dass die Linke im Bundestag für ihr soziales Programm kämpfen und als „verdammt starke Fraktion“ für Minderheiten und arme Menschen eintreten werde. „Was ist das für ein fulminantes Ergebnis“, rief sie ihren Anhängern zu.

18.15 Uhr: Wann wird Friedrich Merz nun Kanzler? Wird es angesichts der Krisenlage Blitz-Koalitionsbildung geben? In diesem Artikel gehen wir der Frage nach, wann Merz zum Bundeskanzler gewählt werden könnte.

18.10 Uhr: Unser Reporter meldet: „Jubel im Konrad-Adenauer-Haus bei der 18-Uhr-Prognose nur verhalten. Spannenderweise gibt es auch Jubel bei der Prognose für die AfD. Das wohl aus Erleichterung über das Ergebnis, das kleiner als 20 Prozent ausfällt.“

18-Uhr-Prognose von ARD und ZDF ist da!

18 Uhr: Friedrich Merz ist der Wahlsieger, aber mit einem Dämpfer! CDU/CSU werden die stärkste Partei bei der Bundestagswahl 2025, landen aber unter 30 Prozent.. Die AfD triumphiert mit Alice Weidel an der Spitze ebenfalls, aber bleibt auch leicht hinter den jüngsten Umfragen zurück. Für die SPD ist die Wahl eine Niederlage. Es gab keine Aufholjagd im Wahlkampf. Damit wird es sehr knapp für eine schwarz-rote Mehrheit im Bundestag. Für Schwarz-Grün gibt es aktuell keine Mehrheit.

Wenn die FDP reinkommt, braucht es ein Dreierbündnis aus Union, SPD und Grüne, beziehungsweise eine Deutschland-Koalition aus Union, SPD und FDP. Infratest dimap schätzt die Wahlbeteiligung auf 84 Prozent.

Ansturm auf die Wahllokale – so etwas gab es lange nicht mehr

15.50 Uhr: Es liegen nun Zahlen zur Wahlbeteiligung vor. Demnach waren bis 14 Uhr bereits 52 Prozent aller Wahlberechtigten in den Wahllokalen. Hinzu kommen noch die Briefwähler. Diese Zahlen sind ziemlich spektakulär. Laut wahlrecht.de gab es seit über 30 Jahren keinen solch hohen 14-Uhr-Zwischenstand.

+++ Lesenswert: 18-Uhr-Prognose: Woher wissen ARD und ZDF, was die Leute geheim gewählt haben? +++

Im Jahr 2021 waren es 36,5 Prozent, davor 2017 waren es 41,1 Prozent. Zwar dürfte die Zahl der Briefwähler im Vergleich zur Wahl 2021 unter Corona-Bedingungen abnehmen. Auch weil viele die kurzen Fristen der Briefwahl verpasst haben. Aber die Wahlbeteiligung insgesamt dürfte dennoch über den Wahlen 2021 (76,4 Prozent) und 2017 (76,2 Prozent) liegen.

Merz und Scholz haben ihre Stimmen abgegeben

11.22 Uhr: Die Kanzlerkandidaten von SPD und CDU/CSU haben nun auch schon gewählt. Zuerst ging Olaf Scholz, in Begleitung von zwei Personenschützern, am Sonntagmorgen in Potsdam joggen, berichtet die „Bild“. Später gab er seine Stimme ab, genauso wie mittlerweile auch CDU-Chef Merz.

Bundestag wird deutlich kleiner werden

8 Uhr: Die Bundestagswahl beginnt – ab 18 Uhr gibt es die ersten Prognose jeweils von ARD und ZDF und anschließend im Verlauf des Abend das Ergebnis! Es wird mit einer höheren Wahlbeteiligung gerechnet, das Interesse vor der Wahl war groß. So verzeichnete beispielsweise das Tool Wahl-O-Mat Rekordzugriffe von über 21,5 Millionen Aufrufen bis Donnerstag. Im Jahr 2021 nahmen 76,4 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung teil.

+++ Unbedingt lesen: Abschlussrede von Friedrich Merz wird zum Aufreger: „So spricht ein Mini-Trump“ +++

Was auf jeden Fall schon mal feststeht: Der nächste Bundestag wird deutlich kleiner werden. Durch das neue Wahlrecht begrenzt sich die Zahl der Abgeordneten auf 630, zuletzt waren es 736. Es gibt keine Überhang- und Ausgleichmandate mehr. Mit der Reform wird die Zweitstimme noch wichtiger als bisher. Es gibt jedoch auch Kritik daran, dass dadurch Sieger von Wahlkreisen mit den schwächsten Ergebnissen im schlechtesten Fall nicht direkt in den Bundestag einziehen können, wenn ihre Partei nicht ausreichend viele Zweitstimmen erhält (Stichwort: Zweitstimmendeckung).

Trump mit Seitenhieb vor Bundestagswahl – „Ach, Deutschland!“

7.45 Uhr: Während sein Vertrauter Elon Musk wie ein Wahlkämpfer auf seinem Kanal X für die AfD trommelt, scheint sich Donald Trump so gar nicht für die Bundestagswahl zu interessieren. Dabei ist Deutschland immerhin das größte Land der EU und drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. So wurde er am Freitag von einer Journalistin nach seinen Gedanken vor dem Wahlsonntag gefragt. Trump antwortete irritiert: „Wer hat Wahlen?“

+++ Spannend: Alice Weidel: Schock-Aussage kurz vor der Wahl! Kostet sie DIESER Satz viele Stimmen? +++

Als die Medienvertreterin ihn aufklärte, dass in Deutschland gewählt wird, antwortete er wenig respektvoll und abweisend zur Bundestagswahl. „Ach, Deutschland. Ich wünsche ihnen Glück. Wir haben unsere eigenen Probleme!“ Sein trockener Kommentar löste im Saal Gelächter aus, unter anderem bei seinem Vizepräsidenten JD Vance, der neben ihn stand. Der Ausschnitt der Szene, ein Mitschnitt des Senders Fox News, wird von vielen im Netz geteilt.

Merz poltert gegen „grüne und linke Spinner“

7.20 Uhr: Beim gemeinsamen Wahlkampfabschluss von CDU und CSU in München tobte Friedrich Merz auf der Bühne. Der Kanzlerkandidat erregte sich über die erneuten Proteste gegen die Union. Es habe im Wahlkampf eine „massive Zuspitzung“ gegeben. „Viele Veranstaltungen von uns können nur noch unter massivem Polizeischutz stattfinden. So wie auch diese.“ Dann richtete er sich an die „Antifa und ‚gegen rechts'“, die da draußen rumlaufen würden. Er warf „diesen ganzen Typen“ vor, etwa bei antiisraelischen Aktionen in Deutschland zu schweigen.

Dann polterte Merz vor der Bundestagswahl richtig los: „Ich gebe den Leuten da draußen eine Antwort: Links ist vorbei! Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland. Es ist vorbei.“ Man werde wieder Politik für die Mehrheit machen, „die gerade denken und die auch noch alle Tassen im Schranken haben“ – „und nicht für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“. Die Merz-Anhänger jubelten ihm bei diesem Rundumschlag frenetisch zu.