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Klatsche für Lindner: FDP raus aus dem Bundestag – Ex-Kollege Wissing rechnet ab

„Strategischer Fehler“ – Ex-Verkehrsminister Wissing zerlegt Lindners FDP-Kurs! Hat die Partei noch eine Zukunft?

Lindner wollte die FDP aus der Ampel retten – stattdessen stürzte er sie ins Chaos. Jetzt spricht sein einstiger Parteifreund!
(Kollage der Redaktion) Lindner weg, FDP raus – und Wissing? Der feuert scharf! Foto: IMAGO / Metodi Popow / Jens Schicke / Lindenthaler

Die FDP hat nur 4,3 Prozent geholt und ist damit zum ersten Mal seit 2013 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Parteichef Christian Lindner (46), der die Liberalen in den Bundestag hinein- und nun wieder hinausgebracht hat, hatte noch am Abend seinen Rücktritt erklärt.

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Nur konsequent, sagen viele, denn Lindners Politik hat den Ampel-Crash herbeigeführt. Dafür wurden die Gelben jetzt ordentlich abgestraft. Doch das ist nicht der einzige Grund, fragt man Politik-Promi und Ex-FDPler Volker Wissing. Er hat seine eigene Erklärung für das Wahldebakel.

FDP am Boden: Lindner geht – Minister Wissing packt aus!

Wissing macht Lindner für das katastrophale Abschneiden der FDP verantwortlich, wie er dem „Tagesspiegel“ am Montag sagte.

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Den Grund für die schlechten Werte sieht der noch amtierende Verkehrsminister im rechtslibertären Kurs von Christian Lindner: „Die FDP aus der Ampel zu führen und wieder eng an die Union anzubinden, war ein strategischer Fehler. Die FDP hat dadurch ihre Eigenständigkeit reduziert und ihr Wählerpotenzial verringert.“

Die FDP sei mit rechtslibertären Kursen immer schlecht gefahren, so der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. „Die einzige Regierung mit FDP-Beteiligung, die seit 2013 wiedergewählt wurde, war die Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz mit mir als stellvertretendem Ministerpräsidenten. Überall dort, wo die FDP einen rechtslibertären Kurs eingeschlagen hat, hat sie nur marginale Ergebnisse erzielt.“

Liberale kriegen für Rechtsruck auf den Deckel

Falsch sei es auch gewesen, dass die Partei ihren Eintritt in die Ampelregierung schon kurze Zeit danach selbst infrage gestellt habe. Volker Wissing, der nach dem Ampelbruch sein Ministeramt nicht niederlegte, sondern stattdessen aus der FDP austrat, gilt als einer der Architekten der Ampel.


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Nun fordert er seine frühere Partei auf, wieder anschlussfähig für die politische Mitte zu werden. Sein Fazit: Die FDP „wird nicht als Oppositionspartei gewählt. Die Wählerinnen und Wähler schätzen sie als Korrektiv in der Regierung. Die FDP muss sich deshalb auf ihren Kern besinnen und Vertrauen zurückgewinnen.“