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Dünnhäutig nach der Bundestagswahl: Wagenknecht und Habeck reagieren pampig

Die Wahlverlierer sind angekratzt: Sahra Wagenknecht und Robert Habeck patzig vor Journalisten am Tag nach der Wahl.

Wahlverlierer: Wagenknecht und Habeck.
© IMAGO / Metodi Popow, IMAGO / Metodi Popow (Fotomontage)

Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland

Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?

Sie gehören zu den Verlierern der Bundestagswahl: Sahra Wagenknecht und Robert Habeck. Das BSW-Projekt droht zu scheitern, die Grünen sind voraussichtlich wieder in der Opposition. Kein guter Abend für die Polit-Profis. Auch einen Tag später merkte man ihnen die Enttäuschung noch an, als sie sich getrennt voneinander in der Bundespressekonferenz den Fragen der Hauptstadtjournalisten stellten.

+++ Auch spannend: Pleite für BSW: „Kein Faktor mehr“ – tritt Wagenknecht zurück? +++

Dabei wurde Wagenknecht mit einem eigenen Zitat konfrontiert. Ihre Reaktion darauf war alles andere als souverän.

BSW „kein relevanter Faktor“ mehr – eigenes Zitat holt Wagenknecht ein

Journalist Hans Jessen ging auf das Zitat ein, das Wagenknecht im Wahlkampf fallen ließ. Offenbar erwartete er wie andere politische Beobachter, dass die Politikerin zurücktreten werde. Doch das passierte nicht.

Jessen: „‚Wer im Bundestag nicht vertreten, ist in der deutschen Politik kein relevanter Faktor‘ mehr‘. Nach ihren eigenen Worten ist das BSW ‚kein relevanter Faktor mehr‘. Sie haben im gleichen Zusammenhang gesagt, dass dieses Wahlergebnis über ihre politische Zukunft entscheidet. Nach aller politischen Logik kann das nur bedeuten, dass Sie ihre Führungsrolle abgeben. Warum erklären Sie das nicht?“

Wagenknecht wich der unbequem Frage aus. Das BSW-Ergebnis habe deutlich über dem gelegen, was in Prognosen vorausgesagt worden sei. Es sei letztlich „ein gutes Ergebnis“, auch wenn es einen bitteren Beigeschmack habe. Unter „extrem schwierigen Bedingungen“ habe man nahezu 5 Prozent geschafft. „Wir werden jetzt beraten, wie wir weitermachen“, so Wagenknecht.

„Diesen Gefallen werde ich Ihnen nicht tun“

Jessen hakte kritisch nach und nahm erneut Bezug auf das Zitat, das auf einen Ausstieg Wagenknechts aus der Politik hindeutete. Da zeigte die BSW-Chefin Nerven und wurde persönlich: „Ich weiß, dass Sie das sehr gerne jetzt hören möchten. Und genau deswegen werde ich Ihnen diesen Gefallen nicht tun.“


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Auch Robert Habeck zeigte sich am Montag bei der Bundespressekonferenz mitgenommen von der Bundestagswahl. Der Journalist Tilo Jung wirft ihm vor, bei der Frage der Annahme seines Bundestagsmandats rumzueiern. „Die Antwort gebe ich, wenn wir die Gremien aufgestellt haben“, so Habeck. Er hat sein Mandat über die Landesliste der Grünen in Schleswig-Holstein.

Habeck: „Angebot top, Nachfrage nicht so doll“

Habeck zeigte sich überzeugt, dass es nicht am Wahlkampf seiner Partei lag, dass am Ende nur 11,6 Prozent herauskamen. Man darf zumindest an der nötigen Selbstreflexion und an der Selbstkritik zweifeln, wenn Habeck weiter meinte: „Das Angebot war top, die Nachfrage war nicht so dolle, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Es lag demnach also nur an den Wählerinnen und Wählern, nicht an ihm und dem Wahlprogramm. Wagenknecht und Habeck haben an den Ergebnissen noch zu knabbern.