Donald Trump sorgte in den letzten Wochen auf internationaler Bühne für Furore. Aus wirtschaftlicher Perspektive sind die angekündigten neuen Zölle, unter anderem gegen die Automobilindustrie, ein Dorn im Auge der europäischen Partner. Die globale Friedenspolitik konterkarierte der US-Präsident dadurch, dass er im Alleingang den Kontakt zu Putin suchte und Verhandlungen aufnahm. Sowohl die Ukraine als auch die EU lud er aus. Die verfaulte Kirsche auf dem Sahnehäubchen war dann sein Ausraster im Oval Office, als er Selenskyj jegliche Autorität absprach. Die US-Medien laufen Sturm.
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Donald Trump versprach nach seinem Wahlsieg, das US-Volk zusammenzuführen und zu stärken. Knapp anderthalb Monate nach seiner Vereidigung ist er von diesem Versprechen meilenweit entfernt. Inzwischen hat er nicht mehr nur den Zorn der europäischen Partner auf sich gezogen, sondern auch den Unmut eines Großteils der amerikanischen Medienlandschaft.
US-Medien: Trump hat unser Land blamiert
Ursächlich waren seine Schimpftiraden auf Ukraine-Präsident Selenskyj bei dessen Besuch im Oval Office (28. Februar). Selenskyj würde mit „dem 3. Weltkrieg spielen“ und „sehr respektlos“ gegenüber den USA agieren. Er solle dankbar sein und sei keinesfalls in der Position, um irgendwelche Forderungen zu stellen. Er sei „kein harter Kerl“ ohne die USA und daher zu Dank verpflichtet.
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Doch das war noch nicht alles. In einem Atemzug polterte er nämlich nicht nur gegen die Ukraine, sondern schlug sich komplett auf die Seite von Kreml-Chef Putin. Dieser habe eine „lange Hexenjagd“, bei welcher die Ukraine Russland benutzt hätte, hinter sich. Das Treffen wurde daraufhin vorzeitig beendet und das Verhalten von Trump international geächtet.
Selbiges tut jetzt auch die US-Presse, welche um das demokratische Ansehen ihres Landes fürchtet. „Trump und Vance haben einen Krieg wie diesen noch nie aus der Nähe gesehen, sind aber dennoch davon abgestoßen. Sie scheinen zu glauben, dass Selenskyj, der seit drei Jahren im Horror des Krieges steckt, eine Lektion über den Frieden brauchte, nach dem jeder, der den Krieg erlebt hat, sich sehnt. Geldgierige Unwissenheit dozierte lautstark gegen erschöpfte Erfahrung“, kommentiert beispielsweise CNN das Geschehen.
Washington Post: Europa muss Ukraine beistehen
„Trump verhält sich so, als sei er eher auf der Seite des autoritären Aggressors als auf der Seite des demokratischen Opfers. (…) Der US-Präsident sollte versuchen, Putin gegenüber so unhöflich zu sein, wie er es am Freitag gegenüber Selenskyj war“, heißt es in der Washington Post. Die allgemeine Gefühlslage wird vom Sender MSNBC verkörpert. „Die Szene im Oval Office am Freitag, als Präsident Donald Trump und Vizepräsident JD Vance den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfingen, war ein Moment des Verrats, der Wut und der Scham für die USA. Trump und Vance stellten Amerika vor der ganzen Welt in einem zutiefst beschämenden Licht dar und machten deutlich, dass die US-Regierung kein verlässlicher Verbündeter liberaler Demokratien mehr ist“, lautet das knallharte Urteil.
Gleichermaßen nehmen sie alle die Europäische Union in die Pflicht, der Ukraine weiterhin beizustehen und es besser zu machen, als die Trump-Regierung. „Die Europäer können Selenskyj helfen, sich weiter im Kampf zu behaupten – aber sie können ihm keinen Sieg garantieren. (…) Was Europa jedoch tun kann, ist, die Ukraine so weit zu stärken, dass sie eine fairere Verhandlungsposition erhält – und Russland nach einer Waffenruhe von weiterer Aggression abzuhalten“, heißt es hierzu von der Washington Post.