Salzgitter.
Es sind traurige Szenen in Salzgitter.
Im Zelt liegen immer noch Kleidung, Decken, Schuhe – davor, auf einem Baumstumpf, haben trauernde Menschen in Salzgitter Kerzen angezündet, ein Gedenkkreuz niedergelegt. Auf der Mauer direkt neben dem Zelt steht mit Kreide geschrieben: „Ruhe in Frieden“.
Jahrelang lebte er in der Region, hinter der Bushaltestelle an der Kattowitzer Straße in Salzgitter-Lebenstedt, ein Obdachloser Mann. Letzte Woche wurde er tot aufgefunden. Unter den Anwohnern herrscht jetzt vor allem Fassungslosigkeit.
Salzgitter: Obdachloser stirbt auf offener Straße
Der Mann ist einem Bericht der „Braunschweiger Zeitung“ zufolge am vergangenen Mittwoch auf offener Straße gestorben. Demnach handelt es sich um einen polizeibekannten Mann mit einem deutlichen Alkoholproblem. Die Kollegen wären öfter dort eingesetzt worden, sagte Frank Oppermann, Pressesprecher der Polizei der Zeitung.
Auch der Rettungsdienst hatte mit dem Mann offenbar häufiger Kontakt. Mehrfach sei er durch diesen behandelt und untersucht worden, heißt es. Auch im Krankenhaus sei er den Angaben nach kein seltener Gast gewesen. „Oftmals aber hat er Hilfe abgelehnt“, sagt Oppermann. Dennoch betont die Polizei, dass sie jedes Mal, wenn sie eine hilflose Lage feststellten, auch gehandelt hätten. „Aber gegen den Willen eines Menschen können wir ab einem gewissen Punkt nichts mehr tun“, so Oppermann gegenüber der Zeitung.
Viele offene Fragen nach Todesfall in Salzgitter
Ob der Obdachlose Mann krank war, woher er kam, was seine Geschichte war – auf alle diese Fragen gibt es momentan keine Antworten. Anwohner erzählten unserem Reporter vor Ort, dass er oft nach Essen, Getränken und Alkohol gefragt hätte. „Viele hatten ihn unterstütz“, schildert eine Anwohnerin, „aber bei Alkohol bin ich raus.“
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Noch am Dienstag war ein Rettungswagen vor Ort, am Mittwochmittag waren dann noch Beamten von der Polizei in der Kattowitzer Straße. Beide Male wäre der Mann ansprechbar gewesen, betont die Polizei gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“. Um 17.30 Uhr wurde er dann von Passanten tot aufgefunden. Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Die Todesursache wird nicht öffentlich gemacht. Am Ende bleibt nur die Frage: Wie hätte dieses Unglück verhindert werden können?
Die Helfer in der Wärmestube St. Joseph in Lebenstedt hatten ebenfalls immer wieder Kontakt mit dem Mann. Was sie über seine Geschichte zu erzählen haben, kannst du bei der „Braunschweiger Zeitung“ nachlesen>>> (bp)
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