Sommerliche Temperaturen, Sonne, Salzgittersee – wenn das Wetter mitspielt, sind das die Arbeitsbedingungen für Eugen Steiner und seine Lebensgefährtin. Die beiden betreiben den Bootsverleih am Salzgittersee. Seit 20 Jahren kümmert sich Eugen um das Geschäft. Seine Lebensgefährtin ist seit fünf Jahren dabei.
Doch schon bald könnte Schluss sein. Das ist zumindest der Plan von Eugen – auch wenn seine Partnerin einen anderen Wunsch hat.
Salzgitter: Bootsverleih steht zum Verkauf
Bei gutem Wetter läuft der Bootsverleih von April bis Oktober. Für diese Zeitspanne zumindest hat Eugen die Genehmigung, sagt er. Sein Arbeitstag startet meist um 6 Uhr morgens, dann werden erstmal Bürosachen erledigt, ehe er dann zwischen 10 und 10.30 Uhr den Bootsverleih öffnet.
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Spielt das Wetter mit, dann haben er und seine Partnerin nach der Öffnung alle Hände voll zu tun. An guten Tagen, sagt er zu News38, „stehen die Leute zehn Meter Schlange.“ Kein Wunder, schließlich lädt der Salzgittersee bei Sonnenschein und warmen Temperaturen auch zu einem Bootsausflug ein. Zur Auswahl stehen übrigens nicht nur Tretboote, sondern auch SUP-Boards und Kanus.
„Jetzt geht es um die Krankheit“
Angefangen hat Eugen nach eigenen Angaben im Jahr 2004 mit drei Booten und einem kleinen Steg. Mittlerweile ist das Areal größer, die Boote sind mehr. Das Geschäft hat er sich über all die Jahre aufgebaut. Und trotzdem soll für ihn Schluss sein. Darauf deutet ein Online-Inserat hin, indem er seinen Bootsverleih zum Verkauf anbietet. Nicht etwa, weil er keine Lust hat, sondern weil er keine andere Option sieht.
„Es ist nicht so einfach, als kranker Mensch mit 65 hier zu arbeiten von morgens bis abends“, sagt er zu News38. Hinzu komme, dass er an Parkinson erkrankt sei. Eine Krankheit, die es ihm in Zukunft schwer machen könnte, den anstrengenden Beruf weiter auszuüben, sagt er. Auch, wenn er den Platz am Salzgittersee in sein Herz geschlossen hat. „Es ist wie Urlaub hier“, sagt er. „Aber jetzt geht es um die Krankheit.“
Lebensgefährtin will nicht aufgeben
Etwas anders sieht das übrigens seine Lebensgefährtin. „Ich würde sehr gerne weitermachen, weil es sehr viel Spaß macht“, erzählt sie im Gespräch mit News38. „Ich finde es sehr schade, wenn er jetzt hinschmeißen würde. Er muss schon aufpassen, aber mit einem Helfer könnte man das Ding weiterhin wuppen“, ist sie sich sicher. Ein Helfer, der fehle nämlich noch vor Ort – und sei gar nicht so leicht zu finden, sagt Eugen.
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Doch was, wenn sich kein Käufer findet? Ob Eugen dann weitermachen will – und vor allem kann – weiß er nicht. Das hänge von der Krankheit ab. „Ich habe lange auf ihn eingeredet“, sagt seine Lebensgefährtin. „Aber er hat hier das Sagen. Von daher kann ich nur hoffen, wenn er an seinem Betrieb hängt. Ich bin seit fünf Jahren hier und hänge daran.“