Immer wieder berichtet das Tierheim Salzgitter von herzzerreißenden Fällen, die den Glauben an das Verantwortungsbewusstsein mancher Menschen infrage stellen. Tiere, die ausgesetzt, krank oder verletzt vor den Türen der Einrichtungen landen, sind leider keine Seltenheit. Dabei bieten gerade Tierheime und Tierschutzvereine ihre Hilfe an, wenn Halter mit ihren Tieren überfordert sind oder keine Möglichkeit sehen, für das Wohl der Vierbeiner zu sorgen.
Doch manchmal entscheiden sich Menschen für den Weg, ihre Tiere einfach im Stich zu lassen – und das oft unter dramatischen Umständen. Eine dieser Geschichten ereignete sich kürzlich im Tierheim Salzgitter.
Tierheim Salzgitter: Ein herzloser Abschied im Dunkeln
Der 8. Oktober 2024 begann im Tierheim Salzgitter zunächst wie jeder andere Tag: Das Team bereitete sich darauf vor, die Tiere zu versorgen und den täglichen Betrieb des Tierheims in Gang zu bringen. Doch was sie an diesem Tag auf dem Gelände fanden, ließ alle innehalten. Ein winziges Kätzchen, nicht älter als ein paar Monate, streifte hilflos und allein umher. Seine großen, verängstigten Augen suchten verzweifelt nach Schutz – und der kleine Körper zeigte deutlich, dass er dringend medizinische Hilfe benötigte. In einem Facebook Post berichtet das Tierheim Salzgitter von dem traurigen Fund.
Bei näherem Hinsehen wurde klar, dass das Kätzchen nicht einfach nur verloren gegangen war. Es war ausgesetzt worden – in der Dunkelheit der Nacht, in einer fremden Umgebung und – wie sich bald herausstellte, in einem kritischen Zustand. Der junge Kater, liebevoll „der kleine Mann“ genannt, litt unter einem akuten Darmvorfall, einer schmerzhaften und potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung. Sofort wurde er in die Obhut eines Tierarztes übergeben und musste dort operativ behandelt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei der kleine Kater noch stationär bei dem behandelnden Tierarzt, um die notwendigen medizinischen Maßnahmen zu überstehen.
Zwischen Wut und Trauer
Das Team des Tierheims war fassungslos über diesen herzlosen Akt. Und die Verzweiflung wurde durch die Überwachungskamera, die auf dem Gelände installiert ist, noch verstärkt. Diese hat nämlich Aufschluss darüber gegeben, wie und wann das kleine Kätzchen seinen Weg ins Tierheim fand. Die Bilder zeigen, dass der Perserkater in der Dunkelheit der Nacht ausgesetzt wurde. Ohne ein Wort, ohne eine Notiz – einfach allein gelassen in einem Zustand, der tierärztliche Behandlung erforderte. Der Facebook-Post des Tierheims Salzgitter wirft auch bei den Usern Fragen auf. Eine Userin kommentiert: „Ohne Worte. Wie widerlich. Danke für eure Hilfe“. Eine andere Nutzerin schreibt: „Das arme Mäuschen – jetzt wird alles gut“.
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Warum hat man sich nicht anders entschieden? Diese Frage bleibt offen. „Vielleicht möchten sich die Besitzer ja nochmal erklären, warum sie so ein junges Tier alleine, im Dunkeln, in fremder Umgebung und vor allem krank zurücklassen, anstatt zum Tierarzt zu gehen?“ fragt das Team des Tierheims Salzgitter. Sie hoffen, dass die ehemaligen Besitzer sich melden und Verantwortung übernehmen. Denn gerade in solchen Momenten wird die Unverantwortlichkeit mancher Tierhalter besonders schmerzlich bewusst.