Ein kleiner Parkplatz, große Aufregung: In Salzgitter sorgt jetzt ein neues System auf einem Parkplatz für hitzige Debatten.
Während die einen das neue System als sinnvolle Maßnahme begrüßen, wittern andere Abzocke und Überwachung. Doch was steckt wirklich hinter dem Aufreger, der die Gemüter erhitzt?
Salzgitter: Parkplatz-Frust
Neue Schilder auf dem Parkplatz eines Getränkemarktes in Salzgitter-Lebenstedt sorgen für hitzige Diskussionen. Was drauf steht? „1 Stunde Höchstparkdauer. Erfassung der Parkdauer per Video-Kennzeichnung“, sowie der Androhung einer Vertragsstrafe von „mindestens 29,90 €“. In einer öffentlichen Salzgitteraner Facebook-Gruppe entfacht das eine Welle von Reaktionen. Viele davon wütend, andere aber durchaus verständnisvoll. „Abzocker!“, schreibt etwa ein Kommentator empört. „Was ist mit Datenschutz?“, fragt eine andere Nutzerin.
Doch nicht alle sehen die Maßnahme kritisch. Manche begrüßen sogar die Regelung in der Kommentarspalte: „Eine Stunde reicht da zum Einkaufen!“, schreibt zum Beispiel ein Nutzer. Eine andere schlägt mit ihrem Kommentar in eine ähnliche Kerbe: „Tja, kommt davon, wenn man diesen Parkplatz als Privatparkplatz nutzt, weil man nicht weit laufen möchte.“
Die Schilder – und die dazgehörige Park-Technik – stammt vom Unternehmen „fair parken“, das den Parkplatz des Trinkgut-Marktes seit November 2024 betreut. Eine Unternehmens-Sprecherin erläutert die Maßnahme auf News38-Anfrage als notwendige Lösung gegen Fremdparker. Ziel sei es, die Parkflächen ausschließlich den Kunden zur Verfügung zu stellen, um ein stressfreies Einkaufserlebnis zu gewährleisten.
Zwischen Wut und Freude
Dabei wird die Verweildauer der Fahrzeuge per Kamerasystem und Kennzeichenerkennung erfasst. Laut der Sprecherin entfalle durch das System die Parkscheibe und bei regelkonformer Nutzung wird das Kennzeichen binnen 48 Stunden gelöscht. „Die Datenverarbeitung findet ausschließlich auf eigenen Servern mit Standort in Deutschland statt. ‚fair parken‘ arbeitet datenschutzkonform und ist von der DEKRA geprüft“, so die Sprecherin weiter.
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Kritiker werfen dem System vor, Autofahrer abzuzocken. Dem tritt „fair parken“ entschieden entgegen: „Immer häufiger werden Parkplätze von Supermärkten, Einkaufszentren und gewerblich genutzten Parkflächen von Nicht-Kunden genutzt und stehen somit nicht mehr für ihren eigentlichen Zweck zur Verfügung“, so die Sprecherin. „Märkte leiden unter der zunehmenden Pkw-Dichte und den damit einhergehenden Fremdparkern. Die Konsequenzen für den Eigentümer können Kundenbeschwerden aufgrund fehlender Parkplätze sowie Umsatzeinbußen sein, da sich Kunden häufig für Alternativen mit besseren Parkmöglichkeiten entscheiden.“