Das Jahr geht krachend zu Ende – auch viele Menschen in Salzgitter decken sich kiloweise mit Feuerwerk ein, um laut und bunt ins neue Jahr zu starten.
Aber: Des einen Freud ist des anderen Leid. Während die Leute es aufs Salzgitters Straßen ordentlich krachen lassen, erleben viele Tiere einen echten Albtraum. Teilweise endet der Silvester-Spuk für sie sogar tödlich.
Salzgitter: Spenden statt Böllern
Das Tierheim Salzgitter appelliert daher bei Facebook einmal mehr an die Silvester-Fans. Seit dem 28. Dezember laufe er wieder, „der Wahnsinn mit dem Feuerwerksverkauf“.
Die Tierpfleger stellen klar, dass das laute und farbenfrohe Treiben zum Jahreswechsel für viele Haus- und Wildtiere puren Stress und oft auch Todesangst bedeutet. „Die lauten Knall- und Zischgeräusche sowie die grellen Lichter sorgen dafür, dass Tiere ihrem natürlichen Fluchtinstinkt nicht mehr folgen können, da die Geräusche von allen Seiten gleichzeitig kommen. Tausende Wildtiere wie zum Beispiel Vögel werden den Neujahrstag nicht erleben“, mahnt das Tierheim Salzgitter.
Daher ist auch der Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen gegen privates Silvester-Feuerwerk. Stattdessen könnten Städte wie Salzgitter & Co. doch zentrale Feuerwerke oder Lichtshows veranstalten – als umweltfreundliche und tierfreundliche Alternative.
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Die lauten Knallgeräusche und grellen Lichtblitze von Feuerwerken versetzten Wildtiere in Panik. Vögel fliehen laut einer NABU-Sprecherin bis zu 1.000 Meter hoch, könnten dann stundenlang keinen Schlafplatz finden und verlieren dabei lebenswichtige Energiereserven. Auch andere Wildtiere wie Rehe, Biber und Fledermäuse litten unter dem Lärm.
Tiere wie der Igel würden durch die Erschütterungen in ihrem Winterschlaf gestört. Dabei gehe viel wertvolle Energie verloren. Säugetiere mit empfindlicher Sensorik könnten sogar Gehörschäden erleiden, warnt die Expertin. Nach Neujahr würden immer wieder tote oder verletzte Tiere gefunden.
Hund in Salzgitter hat Angst
Zurück nach Salzgitter. Hier wird seit dem Verkaufsstart am vergangenen Samstag offenbar schon wieder richtig geknallt. Eine Hunde-Besitzerin schreibt in einer Facebook-Gruppe: „Mein Hund hat richtig Angst. Warum nimmt keiner Rücksicht?!“ Es gibt gleich mehrere Postings in diese Richtung. Inklusive Dutzender Kommentare. Hier einige Beispiele:
- „Rücksicht, Verantwortungsbewusstsein und so ein Kram sind nicht mehr im Trend. Je weniger im Kopf und im Portemonnaie vorhanden ist, desto lauter wird geknallt.“
- „Hoffentlich wird der Scheiß bald verboten. Auf die Rücksicht seiner Mitbürger wartet man lange.“
- „Ich selbst habe einen Hund, der völlig verängstigt ist. Deshalb finde ich es scheiße, dass überhaupt geböllert wird. Aber: Ich war auch mal jung und auch ich habe, sobald es möglich war, Böller gekauft – und die auch genutzt.“
- „Wenn die Butter 50 Cent teurer wird schimpfen alle, aber für Böller mehrere 100 Euro ausgeben ist normal… Einfach nur lächerlich.“
- „Empathie und Rücksicht kennt diese Gesellschaft nicht mehr. Und Gesetze werden ja schon fast grundsätzlich missachtet. Jeder gegen jeden und nur so, wie es einem selbst am besten passt. Ist einfach nur traurig.“
Das Tierheim Salzgitter stellt abschließend eine Frage: „Warum nicht lieber das Geld für Raketen und Böller für den guten Zweck einsetzen?“ Mit einer Spende für den Tierschutz in Salzgitter tue man definitiv etwas Sinnvolles. Spenden kannst du per Paypal oder ganz klassisch als Überweisung (IBAN: DE12 2595 0130 0077 0034 40 / Sparkasse Hildesheim Goslar Peine).