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Salzgitter: Traditionsbetrieb macht dicht! Es ist das Ende einer Ära

Ein Traditionsbetrieb aus Salzgitter stellt nach über sieben Jahrzehnten den Betrieb ein. Mit der Schließung endet eine Familiengeschichte.

Salzgitter
© IMAGO/Zoonar

Die Stadt Salzgitter – alles andere als „Salzghetto“

In diesem Video erfährst du alles Wissenswertes über die Stadt Salzgitter.

In Salzgitter spielten einst Industrie, Handwerk und Familienunternehmen eine tragende Rolle. Doch immer mehr Betriebe werfen das Handtuch – aus unterschiedlichen Gründen.

Nach mehr als sieben Jahrzehnten trifft es jetzt das nächste Familienunternehmen aus Salzgitter. Damit geht eine Ära zu Ende, die nicht nur die Familie, sondern auch viele Reisende über Generationen geprägt hat. Das berichtet jetzt die „Braunschweiger Zeitung“.

Salzgitter: Ein Familienunternehmen mit Tradition

Es handelt sich dabei um Schmidt Reisen aus Salzgitter. Das Busunternehmen wurde bereits 1953 gegründet, als Michael Schmidts Eltern eine Konzession für Busreisen übernahmen. Sechs Jahre später wurde ein neuer Standort in der Gowiese errichtet. Zuletzt befand sich der Firmensitz in der Gewerbestraße. Michael Schmidt ist mittendrin aufgewachsen, hat die Herausforderungen und Chancen eines Familienunternehmens hautnah miterlebt. „So ein Familienbetrieb hat Vor- und Nachteile“, sagt er zur „Braunschweiger Zeitung“. Seine Eltern waren so stark in den Betrieb eingebunden, dass sie ihn während seiner Schulzeit auf ein Internat schickten.

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Nach der Schule ging Michael Schmidt zur Bundeswehr und kehrte anschließend in den elterlichen Betrieb zurück. Zunächst als Busfahrer, übernahm er 1985 nach dem Tod seines Vaters die Geschäftsführung. Rund 22 Jahre lang saß er selbst am Steuer, bevor er sich auf organisatorische Aufgaben konzentrierte.

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Auch privat war das Unternehmen ein Dreh- und Angelpunkt. Michael Schmidt lernte seine spätere Frau Marianne auf einer Busreise kennen. „Das war Silvester 1978 auf 1979, auf einer Fahrt in den Harz“, erinnert sich Marianne Schmidt. Zwei Jahre später heirateten die beiden – spontan und pragmatisch. „Ich hatte eine lange Fahrt geplant, also musste es schnell gehen“, erklärt Michael Schmidt. Die Hochzeitsreise? Eine Tagestour in den Hansapark. Marianne Schmidt stieg nach der Hochzeit vollständig in den Betrieb ein.

Der Entschluss aufzuhören

Der Alltag des Ehepaars aus Salzgitters war jahrzehntelang von Arbeit geprägt. Eigentlich wollten sie bis Mitte 2025 weitermachen, wenn ihre Konzession ausläuft. Doch ein Wasserschaden im Büro, der bis heute nicht behoben ist, ließ sie umdenken. „Das war für uns ein Zeichen“, sagt Marianne Schmidt.


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Jetzt wollen die Schmidts ihr Leben ohne den strengen Dienstplan gestalten. „Wir wollen uns viel Zeit nehmen, um zu reisen“, sagt Marianne Schmidt. Während Michael Schmidt viele Geschäftspartner persönlich kennt, hatte sie bisher nur telefonischen Kontakt. Das soll sich ändern. Beide planen, die Orte zu besuchen, die sie bisher nur durch die Organisation ihrer Reisen kannten. Noch mehr Anekdoten aus ihrer belebten Zeit, erzählt das Ehepaar in der „Braunschweiger Zeitung“ (>>> HIER mehr lesen).