„Volltreffer“ – anders kann man die Verpflichtung von Lino Tempelmann nicht bezeichnen. Auf Schalke erst schwach, dann aussortiert – und jetzt blüht er bei Eintracht Braunschweig auf und spielt die Sterne vom Himmel.
Tempelmann ist das Gesicht des Turnarounds beim BTSV. Doch in die Freude über den Transfercoup mischt sich schon jetzt eine böse Vorahnung. Schon bald werden Eintracht Braunschweig die bärenstarken Leistungen des Neuzugangs wohl zum Verhängnis.
Eintracht Braunschweig: Tempelmann-Verlust kaum zu vermeiden
Auf Schalke dürfte man derzeit große Augen machen. Ist das der Lino Tempelmann, den wir aussortiert und vom Hof gejagt haben? Beim S04 als Flop verschrien, fliegen dem Mittelfeldmann an der Oker die Herzen zu. Von null auf hundert startete er hier durch, ist sofort Taktgeber, Stabilisator und jetzt auch noch Torschütze.
Doch bei aller Freude übe den gelungenen Transfer hadern die Fans schon jetzt mit dem, was schier unvermeidlich auf sie zukommt: Tempelmanns Abgang ist für den BTSV praktisch nicht zu vermeiden. Nach wenigen Monaten wird er, sollte nicht ein Wunder geschehen, wieder weg sein.
Tempelmann für Braunschweig unbezahlbar
Das Problem: Der 26-Jährige ist nur ausgeliehen. Und das obendrein ohne eine Kaufoption (hier alle Details). Damit hat Schalke 04 alle Fäden in der Hand und kann allein über die Zukunft seines Profis entscheiden. Eine Rückkehr zu Königsblau ist dabei noch die unwahrscheinlichste Variante. Darauf dürften Tempelmann und Schalke gleichermaßen wenig Lust haben. Eine feste Verpflichtung aber kann sich Braunschweig schlicht nicht leisten.
700.000 Euro überwies Schalke für ihn einst nach Freiburg, durch erfolgsabhängige Boni kann die Ablöse noch bis auf eine Million Euro steigen. Seit Jahren dreht der finanziell schwer angeschlagene Klub beim Kampf gegen seine Schuldenberge jeden Stein um. Und so ist Tempelmanns Aufschwung auch für ihn ein Glücksfall, denn er wird einige Vereine anlocken.
Mehr Nachrichten:
Schalke schielt auf eine möglichst hohe Ablöse. In einem Wettbieten um den Mittelfeldmann wäre die Eintracht hoffnungslos unterlegen. Seit Jahren hat der BTSV keine Ablöse jenseits von 300.000 Euro gemacht. Spielt Tempelmann so weiter, werden die nicht ansatzweise für eine feste Verpflichtung reichen. Alles riecht danach, dass der neue Leistungsträger nach wenigen Monaten wieder weg sein wird.