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Kino in Wolfenbüttel beugt „schwachsinnigem Trend vor“ – in DIESEN Film dürfen keine Teenies mehr

Der Filmpalast Wolfenbüttel hat keine Lust auf Tiktok, Randale und Chaos. Daher hat das Kino jetzt eine Entscheidung getroffen.

Der Filmpalast Wolfenbüttel hat keine Lust auf Tiktok, Randale und Chaos. Daher hat das Kino jetzt eine Entscheidung getroffen.
© IMAGO / Panthermedia

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Ein Kino aus Wolfenbüttel zieht die Reißleine.

Der Filmpalast Wolfenbüttel hat eine heftige Entscheidung getroffen – bekommt dafür aber viel Lob.

Kino in Wolfenbüttel beugt vor

Das Wolfenbütteler Kult-Kino reagiert auf Zwischenfälle und Ausschreitungen während eines Films in anderen Kinos. In mehreren Städten hatten Kinder und Jugendliche bei der ab zwölf Jahren freigegebenen Box-Saga „Creed III“ so lange und heftig im Kinosaal randaliert, dass die Vorstellungen abgebrochen werden mussten. Zum Beispiel in Essen. Hier kletterten Dutzende Teenager über die Sitze und warfen mit Snacks um sich. Die Polizei musste anrücken, um die Lage wieder zu beruhigen. In Bremen war es noch heftiger: Laut Polizei wurden zwischen streitenden Gruppen von Jugendlichen Messer gezogen und Pfefferspray eingesetzt. Vorher war es in Frankreich bei „Creed III“ zu ähnlichen Szenen gekommen. In Wolfenbüttel gab es so etwas noch nicht. Wird es auch nicht geben.

Bei einem Film nur mit Mama oder Papa. Der Filmpalast Wolfenbüttel macht Ernst. Foto: Jörg Koglin

Filmpalast Wolfenbüttel mit klarer Ansage

Denn der Filmpalast Wolfenbüttel hat auf so etwas keine Lust und schiebt dem Ganzen vorab einen Riegel vor: „Wir beschränken den Zutritt zu ‚Creed III‘ ab sofort auf über 18 Jahre! Unter 18-Jährige dürfen den Film nur in Begleitung eines Elternteils besuchen“, teilte das Kino am Montag mit. Schließlich sei der Filmpalast ein kleines, unabhängiges Wohlfühlkino, das Wohl der Gäste habe oberste Priorität. Und weiter heißt es: „Natürlich gilt während der Vorstellungen weiterhin: Kein Quatschen, kein Texten und erst recht kein Tiktok-Handy-Rumgefuchtel!“


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Mit Letzterem deutet der Filmpalast den Grund allen Übels an: Denn die Randale liegt wohl in einem fragwürdigen Tiktok-Trend begründet. Auf der unter Jugendlichen beliebten Kurzvideoplattform tauchten zuletzt unzählige Videos der Kino-Vandalen auf. Die Clips zeigten die Ausschreitungen. Das Ziel der Chaoten: So lange randalieren, bis der Film abgebrochen werden muss. Und sich dann dafür feiern lassen.

In mehreren Kinos in Deutschland und anderen Ländern ist es in den vergangenen Tagen zu Ausschreitungen gekommen, während dort «Creed III» lief. Im Netzwerk TikTok bekommen Videos der Stör-Aktionen große Aufmerksamkeit.
In mehreren Kinos in Deutschland und anderen Ländern ist es in den vergangenen Tagen zu Ausschreitungen gekommen, während dort „Creed III“ lief. So wie hier in Hamburg. Bei Tiktok bekommen Videos der Stör-Aktionen große Aufmerksamkeit. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Das Filmpalast-Team bezeichnet die Randalierer als „faule Äpfel“. Dabei sei „Creed III“ doch so ein guter Film. „Also chillt euch hin und genießt es, statt irgendeinem schwachsinnigen Trend hinterherzujagen“, heißt es aus Wolfenbüttel.

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Ein ebenfalls betroffenes Kino aus NRW lässt bei Facebook ordentlich Dampf ab: „Ein Tsunami von entmenschlichtem, völlig außer Kontrolle geratenem ‚Kinderpublikum‘ hat uns heute ohne Vorwarnung überrollt. Der leider mit FSK 12 freigegebene ‚Creed III‘ war ein Albtraum vorpubertärer Möchtegern-Rockys, die einfach mal die Sau raus gelassen haben – complete out of control! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Unser Kino 1 glich einem Schlachtfeld. Kids, ihr habt für Eure Eltern heute keine ehrenvolle, sondern eine unwürdige und beschämende Visitenkarte hinterlassen… Leider überhaupt nicht cool“, so Tichelpark Cinemas.

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Das Phänomen ist übrigens nicht neu: Schon im vergangenen Sommer hatte es bei Tiktok unter dem Hashtag #gentleminions einen vergleichbaren Trend gegeben. Damals randalierten Besucher in Anzügen während des Minions-Films, grölten rum und warfen Bananen auf die Kino-Leinwand. Vor der Leinwand starteten sie dann auch noch so genannte Moshpits, also möglichst chaotische „Gruppen-Tänze“.

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Die Reaktion des Filmpalastes Wolfenbüttel kommt offenbar gut an. Die allermeisten Facebook– und Instagram-User zeigen Verständnis. „Richtige Entscheidung. Habe gestern leider selber mitbekommen, wie sich diese Halbstarken aufführen. Man konnte den Film kaum genießen“, heißt es zum Beispiel. Oder: „Absolut richtig! Mich haben die letzten Kinobesuche bei euch auch etwas abgeschreckt, wegen der Jugendlichen, die kein Benehmen haben. Ich komme unglaublich gerne zu euch und bleibe euch natürlich dennoch weiterhin treu.“