Wolfsburg.
VWmuss coronabedingt schon wieder die Produktion drosseln! Außerdem soll es weitere Kurzarbeit geben – und die Betriebsruhe verlängert werden.
Diesmal ist ein Engpass bei Halbleitern das Problem. Daher müsse man bei der Kernmarke VW sowie anderen Konzernmarken weltweit die Fahrzeugproduktion etwas herunterfahren, teilte der Konzern am Freitag mit.
VW muss Produktion drosseln – Teile fehlen!
Die Rede ist von einer „massiv eingeschränkten Liefersituation bei Halbleitern“, die für „erhebliche Störungen“ in der weltweiten Fahrzeug-Produktion sorge.
Demnach haben führende Computerchip-Hersteller wegen der Corona-Pandemie ihre Produktion auf andere Bereiche wie etwa Unterhaltungselektronik umgestellt – und das bekommen Autobauer wie VW jetzt heftig zu spüren!
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„Inzwischen haben sich die Automärkte aber wieder deutlich erholt, vor allem in China. Das verschärft die aktuelle Situation und so fehlen der Industrie – und auch dem Volkswagen Konzern – entsprechende elektronische Bauteile“, hieß es aus Wolfsburg.
Corona trifft VW über Umwege
Daher müsse VW die Fertigung an einzelnen chinesischen, nordamerikanischen und europäischen Standorten im ersten Quartal 2021 „an die jeweils aktuelle Versorgungssituation anpassen“. Konkreter wurde der Konzern nicht.
Diese VW-Marken sind betroffen:
- Volkswagen Pkw
- Volkswagen Nutzfahrzeuge
- Skoda
- Seat
- Audi (im begrenzten Umfang)
Weitere Kurzarbeit bei VW
Aus Unternehmenskreisen hieß es, es werde auch eine schon laufende Kurzarbeitsregelung am Stammsitz Wolfsburg entsprechend angepasst. Dort, in Emden und im Komponentenwerk Braunschweig wurde das Arbeitsvolumen für eine hohe vierstellige Zahl an Beschäftigen schon Anfang dieser Woche gesenkt.
Grund waren zunächst Probleme eines wichtigen Zulieferers von Sitzteilen, bei dem Teile der Belegschaft nach Corona-Infektionen ausgefallen waren.
Volkswagen verlängert Betriebsruhe
Jetzt soll die Betriebsruhe über die Weihnachts- und Neujahrstage in Wolfsburg für Teile der Golf-Produktion und bis zu 8.000 Beschäftigte bis zum 18. Januar verlängert werden – mit gestaffeltem Neustart einzelner Bereiche schon etwas früher
Dies sei mit dem Betriebsrat vereinbart worden, hieß es. An den Tiguan-Linien könne voraussichtlich bereits ab dem 4. Januar weitergearbeitet werden. Die Versorgung der Produktion der neuen ID-Familie sei gesichert.
VW prüft Gegenmaßnahmen und Alternativen
Gleichzeitig will VW Gegenmaßnahmen und Alternativen prüfen, um die Auswirkungen des Lieferengpasses – und damit die Zahl der betroffenen Fahrzeuge – zu begrenzen.
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Man sei bisher gut durch die Corona-Krise gekommen, sagte Murat Aksel, designierter Vorstand für den Bereich Einkauf im Konzern.
„Allerdings bekommen wir nun die Auswirkungen der globalen Engpässe bei Halbleitern zu spüren. Wir tun alles, um Produktionsausfälle so gering wie möglich zu halten, um unsere Kunden schnellstmöglich beliefern zu können.“ (ck/dpa)